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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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wir uns schon aus Prin­zip nicht ein.«
    Di­wer stell­te fest, daß der Di­rek­tor ein Mann von Prin­zi­pi­en war. »Was ha­ben Sie ge­macht?«
    »Patch hat noch recht­zei­tig die Re­kla­me­fäh­re er­wi­scht und die Li­tho­gra­phen ein paar neue Pla­ka­te ma­chen las­sen.« O’Ha­ra zupf­te an sei­nem Bart und lach­te in sich hin­ein. »Wir hat­ten näm­lich die Show schon wo­chen­lang auf Mass­to­ne an­ge­kün­digt, und die Leu­te freu­ten sich auf uns. Patch schick­te die Kle­ber mit ei­nem Hau­fen Pla­ka­te durch die großen Städ­te, und die Me­di­e­n­agen­ten be­ar­bei­te­ten Zei­tun­gen und Funk­sta­tio­nen mit Pres­se­er­klä­run­gen. Un­se­re Mit­tei­lun­gen be­sag­ten nur, daß es we­gen Ge­neh­mi­gungs­schwie­rig­kei­ten kei­ne Auf­füh­run­gen ge­ben wür­de.« Der Di­rek­tor schlug sich aufs Knie. »In­ner­halb ei­ner Wo­che hat­te Mass­to­ne bei­na­he einen Auf­stand am Hals, und die Be­hör­den fleh­ten uns an zu spie­len, und die Ge­neh­mi­gun­gen kos­te­ten kei­nen Pfen­nig. Dar­auf­hin ha­ben wir uns hin­ge­setzt und dar­über nach­ge­dacht, wenn Sie mich ver­ste­hen.«
    »Ich bin nicht ganz si­cher – ha­ben Sie die Ge­neh­mi­gung nicht an­ge­nom­men?«
    O’Ha­ra nick­te. »Wir ha­ben sie ge­nom­men, aber erst, nach­dem sie zwei­hun­dert­tau­send Cre­dits an uns ge­zahlt ha­ben.«
    »Sie mei­nen …«
    »Wir ha­ben ih­nen das Fell über die Oh­ren ge­zo­gen.«
    Der Di­rek­tor schau­te den Pen­di­ier an und war­te­te auf sei­ne Re­ak­ti­on. Di­wer konn­te nur ni­cken. »Ich ver­ste­he, warum Sie Herrn Patch ver­mis­sen wer­den.«
    O’Ha­ra nick­te. »Oh, ich könn­te Ih­nen tau­send Ge­schich­ten über Patch er­zäh­len. Die Su­che nach ei­nem an­de­ren Rechts­ver­dre­her ist in Gang: Bil­ly Pratt.«
    Die Wagen­tür öff­ne­te sich, und her­ein kam ein flot­tes In­di­vi­du­um, an­ge­tan mit ei­nem ro­ten Man­tel, der einen schwar­zen Kra­gen hat­te, und mit schwar­zen Ho­sen, die in blan­ken, schwar­zen Stie­feln steck­ten. »Di­rek­tor, ich hab’ die rest­li­chen Ar­tis­ten von der Wahl­ur­ne zu­rück­ge­bracht. Sind Sie so­weit mit der Pa­ra­de?«
    O’Ha­ra schob ei­ni­ge Blät­ter Pa­pier auf sei­nem Schreib­tisch her­um, zog ei­nes her­aus und gab es dem Mann. Dann sag­te er zu Di­wer: »Das ist Sa­ra­so­ta Sam, un­ser Pfer­de­di­rek­tor. Sam, ich möch­te dich mit Ski­wy Se­hen­des Tor be­kannt ma­chen.«
    Er stand auf und ließ sich von Sa­ra­so­ta Sam die Fin­ger zer­quet­schen. »Mein Na­me ist Di­wer-Sehin Tho.«
    Sam lä­chel­te. »Da­bei wird’s wohl nicht lan­ge blei­ben.«
    »Ski­wy wird das Bord­buch über­neh­men.«
    »Ich zie­he es in Er­wä­gung.«
    Sam nahm das Blatt Pa­pier. »Ich setz’ mich am bes­ten mit dem Re­qui­si­teur in Ver­bin­dung.«
    O’Ha­ra nick­te, und Sam ver­ließ den Wa­gen. Di­wer sah den Di­rek­tor an. »Wie­viel wür­den Sie zah­len, wenn ich die Stel­lung an­neh­me?«
    »Acht­zig die Wo­che – das sind sie­ben Erd­ta­ge – und Kost und Lo­gis. Zehn die Wo­che wer­den zu­rück­be­hal­ten, und Sie be­kom­men sie am En­de der Spiel­zeit, wenn Sie es pa­cken.«
    Nach­dem der Pen­di­ier in sei­ne Wohn­ein­heit zu­rück­ge­kehrt war, die An­ge­le­gen­heit ein­mal über­schla­fen und be­dacht hat­te, schi­en ihm der gan­ze Ein­fall, mit ei­ner An­samm­lung von merk­wür­di­gen Ge­stal­ten im Qua­dran­ten her­um­zu­flie­gen, ziem­lich al­bern. Die­ses Ge­fühl wur­de durch die Be­zah­lung ver­stärkt, die halb so hoch war wie je­ne, die er in sei­nem Amt be­kam. Di­wer konn­te sich in der La­ge des Patch vor­stel­len, wenn er es nicht mehr »pa­cken« konn­te – alt, ver­braucht und an­ge­schwemmt an einen frem­den Pla­ne­ten. Oben­drein war es of­fen­sicht­lich, daß das »Eng­lisch«, das der Di­rek­tor er­war­te­te, wäh­rend Di­wers Lehr­zeit nicht vor­ge­kom­men war.
    Trotz der Be­lang­lo­sig­keit sei­ner Stel­lung im Amt und dem Rost, der sich auf dem Glanz der Re­vo­lu­ti­on breit­mach­te, hat­te Di­wer be­schlos­sen, nicht so­viel vom Le­ben zu er­war­ten und nach sei­nem Ur­laub in das Amt zu­rück­zu­keh­ren. Es füg­te sich je­doch, daß er

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