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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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dir das Mooshaarige Mädchen machen.«
    Als sie gingen, rief Entenfuß hinter ihnen her: »Und vergiß nicht, daß du auch noch die Raupe für mich fährst!« Kopfschüttelnd sah er Jill an. »Was meinst du, Eisenkinn?«
    Eisenkinn kratzte ihre Warze. »Sie wird’s schaffen.«
    Der Zeltboß trat an den Ausgang und beobachtete, wie Fischgesicht Tyli zur Kindershow brachte. Er bemerkte den Zirkusdirektor, der den Platz in Richtung Bürowagen überquerte. »Mr. John!« Der Direktor blieb stehen, als Entenfuß aus dem Zelt gelaufen kam.
    »Was ist los, Entenfuß? Ich hab’ dich nicht mehr rennen sehen, seit die dritte Rundstange zersplitterte und dir beinahe einen Scheitel durchs Haar gezogen hätte.«
    »Mr. John, ich möchte Sie um einen kleinen Gefallen bitten.«
    Der Direktor kniff die Augen zusammen und bohrte einen Finger in die Brust des Zeltbosses. »Wie viele Jahre hinter Gittern wird mir das einbringen?«
    Entenfuß breitete die Hände aus und sagte achselzuckend: »Auf Doldra gibt es keine Gefängnisse, Mr. John.«
    O’Hara nickte. »Ich weiß. Sühne, Folter und Tod.«
    Der Zeltboß zuckte noch einmal mit den Schultern. »Nun, dann wird es in keinem Fall viel von Ihrer Zeit beanspruchen.«
    Der Direktor schürzte die Lippen und ging auf seinen Bürowagen zu. »Wenn’s so ist, dann leg los.«
    Tylis Haut kribbelte, als Na-Na, Die-zweiköpfige-Schönheit-die-beweist-daß-zwei-Köpfe-besser-sind-als-einer, endlich das Haar des Mädchens trocken gefönt hatte. Während der Abendvorstellung hatte Tyli von Na-Na Anweisungen bekommen, ihr Haar mit einem übelriechenden Zeug zu spülen, und das hatte sie getan. Danach bewaffnete sich Na-Na unter Anteilnahme sämtlicher Artistinnen mit einem Kamm (unter Nas Aufsicht) und einem Fön (unter Nas Aufsicht) und versah Tylis Frisur mit den letzten Feinheiten. Jetzt stand das Haar um ihr Gesicht gebauscht, und Tyli kam es vor, als spähe sie aus einem haarigen Tunnel.
    »Nun, Na, wie sieht das aus?«
    Na runzelte die Stirn und fuchtelte ein wenig herum: »Da könnte es noch ein wenig bauschiger sein, findest du nicht, Na?«
    »Du hast recht, Na. Mach noch ein bißchen weiter mit dem Kamm, während ich noch etwas länger föne, bitte.«
    »Natürlich, Na.«
    »Danke, Na.«
    Tyli war beim Anblick Na-Nas sehr erstaunt gewesen. Jeder der beiden Köpfe war hinreißend schön, nur gab es einen zuviel. Sie schüttelte den Kopf.
    »Halt jetzt still, Herzblatt.«
    »Ja, Na-Na.« Tyli zog eine Grimasse und linste durch ihren Haartunnel. Am anderen Ende, verteilt auf drei Stühle, überwachte Blubber, die Dicke Dame, 700 Pfund Liebliche Leibesfülle, den Vorgang.
    Der Fleischberg wedelte mit dem Arm: »Du hättest mehr Bier in die Spülung tun sollen, Na-Na. Es würde besser abstehen.«
    »Ich finde, es steht genug ab, Blubber. Meinst du nicht auch, Na?«
    »Ja, Na.«
    Tyli spürte eine Hand auf ihrer Schulter und sprang von dem Eimer auf, auf dem sie gesessen hatte. »Ich wollte dich nicht erschrecken, Kleine«, sagte Na. »Wir sind fertig. Betrachte dich im Spiegel.«
    »Ja, tu das«, sagte Na.
    Tyli drehte sich um, warf erst einen Blick auf Na-Na und dann in den tragbaren Spiegel, der gegen einen Reisekoffer lehnte. Sie drehte den Kopf leicht von einer Seite zur anderen und bewunderte ihre neue Erscheinung. Ihr Haar, jetzt ganz weiß, stand waagerecht in alle Richtungen von ihrem Kopf ab und verdeckte das Gesicht beinah vollständig. Blubber kicherte in sich hinein. »Sie sieht aus wie ein aufgespießter Schneeball!«
    Tyli betrachtete sich noch einmal und mußte zustimmen. Das Haar stand weit über ihre Schultern hinaus. Sie lächelte und sah Na-Na an. »Sieht nicht übel aus.«
    »Hmmm«, sagte Na, »wir müssen es aber noch ein wenig trimmen, damit es ganz rund wird.«
    »Finde ich auch«, sagte Na, »aber nicht zuviel.«
    Schlanke Ranke Wanda, das Lebendige Skelett, trat ins Zelt.
    »Entenfuß sagt, ihr sollt hier verschwinden, damit er die Sideshow abbrechen kann. Ihr könnt ihr auf der Fähre den letzten Schliff geben.«
    Von draußen drang ein großes Lachgeheul ins Zelt. Im selben Moment stürmten zwei Liliputanerinnen mit finsterem Gesicht herein und liefen auf einen Koffer zu. Als sie sich hinsetzten, um die Kostüme zu wechseln, kehrten sie sich gegenseitig den Rücken zu. Nach einem neuen Lachsturm kam Big Sue, die Riesin, gebeugt durch den Eingang. Tränen liefen ihr die Backen herunter. Blubber blickte zu Sue auf. »Was ist so komisch?«
    Sue setzte sich auf einen

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