Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
weniger Leute bei Stromlippe standen. Als ich mich wieder zurückwandte, fragte ich: »Warum verkauft ihr keine Eintrittskarten?«
    Er zuckte mit den Schultern: »Befehl vom Direktor. Diese Leute haben kein Geld bei sich. Mr. John sagt, daß wir uns auf ihre Ehrlichkeit verlassen können.«
    Ich suchte den Weg ab. »Wo sind die Spieler?«
    Motormund zuckte mit den Schultern: »Weg, glaube ich. Sie hatten nichts zu tun.« Er richtete sich auf. »Ich muß wieder an die Arbeit, Warz. Nebenbei – Mr. John wollte euch beide sehen, sobald ihr zurück seid.«
    Ich nickte, und Fischgesicht und ich machten uns auf zum Bürowagen. Mr. John saß auf den Stufen, beobachtete das asthusische Gewimmel und lachte vor sich hin. »Na, ihr zwei, wollt ihr immer noch, daß eine Armee von Polizisten über uns herfällt?«
    Ich zog eine Grimasse, und Fischgesicht schüttelte den Kopf. Wir blieben vor ihm stehen, und ich verschränkte die Arme. »Mr. John, was ist hier los? Warum verkauft niemand Karten, wo sind die Goldfinger, und …«
    O’Hara rieb sich die Hände. »Eins nach dem andern, Warz.« Er sah Fischgesicht an. »Schön, daß du wieder da bist.«
    Fischgesicht nickte. »Ich würde auch gern ein paar Antworten hören, Mr. John.«
    O’Hara lächelte, faltete die Hände auf dem Rücken und wippte von den Zehen auf die Hacken. »Was den Kartenverkauf betrifft – sie haben kein Geld bei sich. Sie merken sich einfach, wieviel sie schulden, und wenn sie wieder an einer dieser Creditbörsen vorbeikommen, überweisen sie die entsprechende Summe auf das Konto des Zirkus.«
    Ich kratzte mich am Kopf. »Sind Sie sicher, daß man ihnen trauen kann?«
    »Aber natürlich, Warz. Ich hab’s auch nicht geglaubt, als Rattenmann mir zuerst die Berichte über diesen Planeten vorlegte, doch es ist so. Sie haben keine Ahnung von Unehrlichkeit, Stehlen und Betrügen. Man kann sie auch nicht gerade als kurzentschlossene Käufer bezeichnen. Jeder, der in die Vorstellung wollte, hat sich dazu entschieden, als der Vortrupp hier war, und hat reservierte Eintrittskarten gekauft.«
    »Was ist mit den Zockern?«
    O’Haras Grinsen zeigte an, daß er sich dem bevorzugten Teil seiner Enthüllungen näherte. »Um sich von einem Spieler schröpfen zu lassen, muß man selber etwas von einer Spielernatur haben. Alles oder nichts können diese Leute eben nicht verstehen.« Ich rieb mir das Kinn und nickte. »Man kann einen ehrlichen Mann nicht betrügen – und keinen Asthu.« Ich nickte noch einmal. »Die Show wird auf Chyteew nicht schlecht verdienen, wie?«
    »Sieht so aus.«
    Ich schürzte die Lippen. »Und das Geld, das Sie von Boston Beau haben, gehört Ihnen immer noch?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe meinen Teil des Abkommens erfüllt.«
    »Ist das alles?«
    O’Hara wippte noch ein wenig länger von den Fußspitzen auf die Hacken. »Nun, der Monarch von Ahngar hat angeboten, uns den Rest der Schulden für die City of Baraboo  zu erlassen, wenn ich diese feinen Herren von seinem Planeten weglocke …« Der Direktor sah auf und lächelte beim Anblick des sich nähernden Boston Beau.
    »Mr. John …« Boston Beau blieb stehen, nickte Fischgesicht und mir zu und wandte sich an den Direktor. »Wie steht’s, wenn Ihre Tournee auf Chyteew zu Ende geht – können meine Jungs mit nach Vistunya fliegen?«
    Der Direktor nickte. »Haben wir ja vereinbart: Wenn Sie beim Abschluß unseres Aufenthalts auf Chyteew Ihr Angebot erneuern wollen, werde ich es annehmen.«
    Boston Beau zog die Augenbrauen hoch und legte den Kopf auf die Seite. »Weitere zweiundzwanzig Millionen Credits?«
    O’Hara nickte und öffnete die Tür zum Bürowagen. »So lautete das Abkommen.« Er lächelte. »Bis später.« Er trat in seinen Wagen und schloß die Tür. Fischgesicht kicherte und ging weg.
    Boston Beau schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging langsam auf den Haupteingang zu. Ich konnte nicht widerstehen. »He, Boston Beau!«
    Er drehte sich noch einmal um und blickte mich finster an. »Was gibt’s?«
    Sehr langsam tippte ich mit dem Finger an meinen Kopf, teils um an mögliche Leere zu erinnern, teils um auf den Sitz der Weisheit hinzuweisen. Der feine Spieler starrte mich einen Augenblick an, dann lächelte er, winkte und ging lachend davon.
    Karl Arnheim betrat den Sitzungssaal von A&BCE, Inc. und bemerkte sogleich, daß sein gewohnter Platz am Kopfende des Konferenztisches von Milton Stone besetzt war. Der Buchhalter unterbrach seine Unterhaltung mit einigen

Weitere Kostenlose Bücher