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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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würde vor Wut platzen. Es war … wundervoll.«
    O’Hara legte den Arm um Billys Schultern: »So, ich glaube, wir machen jetzt lieber die Show fertig – richtig, Patch?«
    Billy nickte. »Richtig, Mr. John.«
     

 
Der Karren sitzt fest
Edition 2148
     

 
37
     
    14. April 2148
     
    Unterwegs nach H’dgva, dem ersten Planeten auf O’Hara’s Greater Shows Runde bei den Planeten des Zehnten Quadranten. Das letzte Sternensystem, das einen bewohnten Planeten enthielt, wurde vor vierundzwanzig Tagen passiert, und es werden weitere zwanzig Tage verstreichen, bis wir H’dgva erreichen. Heute werden wir die Grenze zwischen dem Neunten und Zehnten Quadranten überfliegen – als allererste Sternentruppe …
    Jon Norden, der Erste Ingenieur des Zirkusraumschiffes City of Baraboo, saß eingesunken auf seiner Brückenstation und studierte die Analogiemesser der Bellenger-Röhren des Schiffes. Die Masse-Tranceiver hatten sich launisch gezeigt, seit die Truppe ihre Dockstation auf Badner verlassen hatte. Wenn die Röhren aktiviert waren, durchmaß die Baraboo Entfernungen mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit, obwohl sie sich theoretisch nicht schneller als mit zweihundert Stundenkilometer fortbewegte. Ohne die Röhren – und Jon spürte diese drohende Möglichkeit in den Knochen – konnte die Baraboo ein Maximum von sechstausend Kilometer/Sekunde unter Not-Impulsantrieb bewältigen. Er wollte lieber nicht über die ungefähr tausend Jahrhunderte nachdenken, die es dauern würde, bis man bei dieser Geschwindigkeit wieder in die Zivilisation zurückkäme. Nur hatten sie keine andere Wahl, falls die Röhren nicht funktionieren sollten. Nicht analog funktionierende Bellenger-Röhren würden bei Gebrauch das Schiff atomisieren und von O’Hara’s Greater Shows nichts als Erinnerungen und eine Wolke aus subatomaren Partikeln übriglassen.
    Jon beendete seinen vierten Computer-Testlauf der Röhren, schürzte die Lippen und ließ den Blick durch das lange, niedrige Rechteck der Schiffsbrücke gleiten. In der Mitte der Brücke stand ein kleiner, gedeckter Tisch. Vor dem Tisch bereitete Schielauge Mike Ikona, Quartiermeister des Schiffes, das Kristall und den Champagner für die Feier der Grenzüberquerung vor. Auf der anderen Tischseite, mehr zum vorderen Teil des Raumes hin, hatte Kahler Willy Coogan auf dem Sitz des Ersten Piloten Platz genommen, während neben ihm der Direktor stand. John J. O’Hara hatte den Blick fest auf die Front-Sichtluken gerichtet, als wollte er die Grenze mit bloßen Augen suchen.
    Jon wandte sich wieder seinen Instrumenten zu, rieb sich das Kinn und zog ein nachdenkliches Gesicht. Alle Indikatoren zeigten Grün. Alles lief reibungslos. Nicht die geringste Regulierung war in den letzten drei Stunden nötig gewesen; Jon rieb sich weiter das Kinn. Vielleicht lief alles zu reibungslos. Er langte nach vorn und stellte die Sprechverbindung zum hinteren Maschinenraum her. »Animal, bist du da?«
    »Ich bin hier, Pirat. Was willst du?«
    Jon lächelte über seinen Spitznamen. Beim Zirkus mußte jeder einen besonderen Namen haben, ähnlich wie Mönchsanwärter auf der Erde einen neuen Namen bekamen, wenn sie in ein Kloster eintraten. Pirat Jon hatte den seinen bekommen, als er seine Kollegen von Arnheim & Boon Conglomerated Enterprises bei der Sicherstellung der City of Baraboo für die Truppe angeführt hatte – manche mochten es auch Diebstahl nennen. Jon trommelte mit den Fingern auf die Armlehne seines Drehstuhles. »Animal, schick ein paar Mann an die Röhren runter. Die Zugangsluken sollen geöffnet und beide Röhren-Montierungen mikroskopisch genau untersucht werden.«
    »Ich kann hier unten nichts entdecken. Hast du einen Tip?«
    Jon schüttelte den Kopf. »Ich hab’s nur in den Knochen. Sag mir, was du findest.«
    »Im Maschinenraum gibt’s eine große Party zu Ehren der Grenzüberquerung. Meine Jungs wollen bestimmt unbedingt hingehen.«
    »Dann laß dich woanders anheuern.« Er lachte in sich hinein. »Ich heb’ euch einen Schluck Sprudelwasser auf.«
    Als der Zweite Ingenieur sich abmeldete, dachte Jon an die Mannschaft von Monteuren, Taklern, Schweißern, Mechanikern und Technikern, die ihm gefolgt war, als er das Schiff aus dem Dock gestohlen hatte. Karl Arnheim, das »A« in A&BCE, hatte versucht, sie alle verhaften zu lassen, und als das fehlgeschlagen war, hatte er sie von einem Ende des Neunten Quadranten bis zum anderen verfolgt. Die wenigen, die versuchten, an den verschiedenen

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