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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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können?«
    »Wieso?«, fragte ich. Ich war noch immer ziemlich verstimmt über unseren Zusammenstoß, und ich wusste nach wie vor nicht, was er von mir wollte.
    »Weil ich Ihnen etwas zu sagen habe.«
    Mir wurde schlagartig eiskalt. Wieso wollte er mit mir reden? Was war los?
    »Na gut, dann fangen Sie an«, lenkte ich ein und glitt auf den Fahrersitz.
    Pete spielte an der Sitzverstellung und legte die Lehne zurück, bis er fast auf dem Rücken lag. Nur zu, dachte ich, fühl dich ganz wie zu Hause. Dann hob er die Füße und legte seine dreckigen Turnschuhe auf mein sauberes Armaturenbrett. Verdammt noch mal … Ich biss die Zähne zusammen. Ich hatte den Wagen erst gestern sauber gemacht.
    »Was wollen Sie?« Ich wusste, dass er mit Sienna »befreundet« war, wenn man es so nennen konnte, aber wenn Sie mich fragen, hatte er schreckliche Manieren.
    »Es geht um Sienna«, begann er, drehte seinen Kopf in meine Richtung und sah mir direkt in die Augen. Sie ließen mich an den Winter denken: Sie waren kalt und bohrend. Ich fragte mich plötzlich, wie er die ganze Zeit zurechtgekommen war.
    »Dann nur zu, spucken Sie’s aus. Ich bin gleich verabredet.« Ich sehnte mich nach einem Bier und hatte eigentlich keine Zeit für Geplauder. Wenn Sienna mir von dem Kerl erzählt hatte, hatte mich das nie groß interessiert. Jetzt hatte ich deswegen ein schlechtes Gewissen.
    Er seufzte und starrte in den Fußraum, der jetzt voller brauner Streifen war. Mir fiel auf, dass seine rechte Hand leicht zitterte. Er wirkte extrem nervös. Das wiederum machte mich extrem nervös.
    »Sie liebt Sie.«
    »Was?«
    »Ich sagte, dass sie Sie liebt.«
    »Wer?«
    »Sienna, mein Gott! Sie sind doch angeblich ein kluger Kopf, was fragen Sie so blöd?«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Sie hat es mir gesagt. Ich meine, sie sagt es mir. Ständig. Sie hat Sie immer schon geliebt, von Anfang an.« Bei diesen Worten warf er die rechte Hand in die Luft, sodass er mich mit Cola bespritzte.
    Das war mir egal. Ich hätte ihn am liebsten umarmt. Ich wollte diesen mageren Mann in meine Arme schließen und fest an mich drücken, weil er mir die beste Nachricht meines Lebens überbrachte. Solch ein Hochgefühl hatte ich noch nie erlebt.
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein.«
    »Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Ja.«
    Ich ließ mich gegen die Rückenlehne sinken und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. »Bitte erzählen Sie mir mehr«, bat ich, wandte mich ihm zu und hoffte inständig, dass ich das nicht alles nur träumte.
    »Eigentlich weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Sie wäre stinksauer, wenn sie wüsste, was ich hier tue. Ich hoffe, ich tue das Richtige.«
    Ich war sprachlos, also nickte ich ihm einfach nur zu. Meinetwegen durfte er mit seinen schmutzigen Turnschuhen machen, was er wollte. Mir wäre es sogar egal gewesen, wenn er damit über mein Lieblingshemd und meine teuren Gardinen getrampelt wäre, wenn er mir nur sagte …
    »Sie liebt Sie, seit sie Sie kennengelernt hat, und sie hat es nie überwunden. Na ja, behauptet hat sie das schon, damals, als sie mit diesem einen Typen zusammen war – wie hieß er gleich?«
    »Ben«, quiekte ich und räusperte mich.
    »Ja, genau, Ben. Jedenfalls halte ich es nicht mehr aus. Ich habe meine Frau verloren, Nick – sie ist bei einem Zugunglück umgekommen. Die Liebe, von der ich weiß, dass Sienna sie für Sie empfindet, ist die gleiche, die ich für meine Frau empfunden habe – Jenny hieß sie. Ich kann einfach nicht mehr dabeistehen und den Mund halten. Es sind jetzt fünf Jahre, mein Gott!« Er legte den Kopf in den Nacken und goss sich die letzten Tropfen Cola in den Mund. »Was sagen Sie dazu? Ich habe den Eindruck, dass Sie auch etwas für Sienna empfinden, richtig? Ich meine, wer täte das nicht?« Er sah mich forschend an. Voller Hoffnung.
    »Natürlich liebe ich sie auch, verdammt«, sagte ich, knallte beide Hände auf das Lenkrad und drückte dabei versehentlich die Hupe. Wir zuckten beide zusammen. Ich merkte, wie sehr ich zitterte. Ich musste mich beruhigen. »Was … was … was mache ich denn jetzt?«, fragte ich stotternd.
    »Sagen Sie es ihr, und beeilen Sie sich, klar? Sie ist ein Engel«, sagte er und lächelte bei dem Gedanken an Sienna. »Sie haben verdammtes Schwein, wissen Sie das?«, fügte er hinzu.
    Da teilte ich seine Meinung. Was für ein verdammtes Glück! Heute Abend würde ich mit den Jungs darüber reden, und morgen würde ich es Sienna gestehen. Und

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