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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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gebe zu, dass ich ihren Arm ziemlich hart angefasst habe, aber es schien funktioniert zu haben. So weit, so gut. Katastrophe abgewendet.
    Gegen elf Uhr klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch und riss mich aus meinen Tagträumen.
    »Also gut, Nick«, hörte ich Ants Stimme. »Ich habe Sienna um drei zu mir gebeten. Dann werde ich mit ihr über die Stelle reden.« Diese Entscheidung würde ihr Leben für immer verändern.
    »Klasse! Das ist toll, Ant. Sie werden es nicht bereuen, wirklich nicht«, versicherte ich ihm, obwohl mir bewusst war, wie abgedroschen das klingen musste. Aber ich hatte wirklich nicht den leisesten Zweifel: Er würde es nicht bereuen. Noch niemand hatte es bereut, Sienna Verantwortung übertragen zu haben. Sie war tüchtiger als alle anderen. Sie war einfach unglaublich.
    »Okay, aber halten Sie den Mund. Ich rede erst um drei mit ihr, und vielleicht lehnt sie ja sogar ab«, befahl er mir, dann legte er einfach auf. Diesmal war es mir egal.
    Ich dachte an ihren Vater. Mittlerweile kannte ich George recht gut und wusste, wie sehr er sich für Sienna freuen würde. Doch jemand wie George konnte nicht einfach das Haus verlassen und das tun, was andere Väter machen, um ihren Töchtern zu zeigen, wie stolz sie auf sie sind. Pralinen kaufen. Luftballons. Blumen. Egal was. Ich wusste, dass ich ein gewisses Risiko einging, aber ich war bereit dazu. Ich nahm das Telefon und wählte eine Nummer. Es klingelte ein paarmal, und schließlich wurde am anderen Ende abgenommen.
    »Ja bitte, George Walker am Apparat«, meldete er sich in ungewohnt barschem Tonfall. Offenbar hatte ich ihn geweckt.
    »Hallo, George, hier Nick«, sagte ich und spürte, wie mich die Vorfreude überkam.
    »Oh, Nick – es ist schön, von dir zu hören.« Er klang wirklich sehr verschlafen. Plötzlich fühlte ich mich mies, weil ich ihn solchem Stress aussetzte, obwohl er einen schlechten Tag hatte.
    »Geht mir genauso. Aber ich glaube, du solltest dich lieber hinsetzen«, erwiderte ich. Mir war klar, dass es eine schlechte Idee wäre, ihm diese Nachricht mitzuteilen, wenn er stand.
    »Ja, wahrscheinlich – warte eine Sekunde.« Ich hörte, wie er sich auf seinen Ledersessel sinken ließ, der immer quietschte, wenn man dort Platz nahm. Ich konnte ihn mir in der Wohnung vorstellen. Überall Notizbücher und benutzte Teller, auf dem Wohnzimmertisch sammelten sich die Teetassen.
    »Sienna hat heute etwas wirklich Tolles erreicht. Ich werde dir nicht verraten, worum genau es sich handelt, denn das soll sie selbst tun. Nur so viel: Sie ist ziemlich weit nach oben befördert worden.« Mir war fast ein bisschen schlecht. Ich atmete tief durch und warf einen Blick auf meine Pinnwand, die mit Fotos bedeckt war, darunter eins von Sienna und mir bei einem Betriebsausflug. Ich sah in ihre Augen und wusste sofort, dass ich das Richtige tat.
    »Ach, tatsächlich?«, fragte er. Seine Stimme klang schon verzerrt, weil ihn die Gefühle zu überwältigen drohten.
    »Es ist etwas Großes, du wirst sehr stolz sein.« Als ich das sagte, stellten sich die Härchen auf meinen Armen auf.
    Ich hörte ihn schwer atmen. Ein. Aus. Er sagte kein Wort; ich wusste, dass er gegen den dunklen Mantel des Schlafes ankämpfte.
    »Bist du noch dran, George?«
    »Ja«, antwortete er leise.
    »Okay. Wenn es dir recht ist, bestelle ich in deinem Namen ein paar Blumen und Luftballons für Sienna. Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe mit meinem Vorschlag, aber ich weiß eben, dass du nicht in den Laden gehen kannst …« Oje. Ich hoffte sehr, dass ich das Richtige tat.
    Es dauerte lange, bis er antwortete. »Wirklich? Das ist unglaublich nett von dir, Nick.«
    Puh! »Nicht der Rede wert. Die Geschenke sind von dir – ich habe eigentlich gar nichts damit zu tun. Es ist nur … das ist eine große Neuigkeit, George, und ich möchte, dass du mit ihr feiern kannst …« Ich verstummte. Ich fand, dass ich es gut gemacht hatte, und war froh darüber.
    »Danke, Nick. Du bedeutest uns beiden sehr viel, ich hoffe, das weißt du.« George sprach nun sehr langsam.
    »Du mir auch, George. Ich bestelle das alles jetzt, damit es da ist, wenn Sienna nach Hause kommt. Ich sage der Firma, der Lieferant soll die Sachen im Schrank neben eurer Wohnungstür lassen, falls du ihm nicht öffnen kannst.«
    Ich hörte noch ein paar schwere Atemzüge, dann wurde am anderen Ende aufgelegt. Wahrscheinlich war er eingeschlafen.
    Also bestellte ich den schönsten Blumenstrauß, den ich finden

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