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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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in die Unterlippe. Mir wurde schwindlig, und ich erwiderte ihren Kuss, obwohl uns die anderen Fahrgäste gebannt zuschauten.
    Das Letzte, woran ich mich erinnere, sind Kates Klamotten, die – wie im Film – überall im Haus verstreut lagen: Schuhe, Unterwäsche und ihr figurbetontes Kleid verteilten sich über Flur und Treppe wie eine Spur aus belastendem Material. Ich erinnere mich daran, wie ich auf meinem Bett mit den Händen über ihren nackten Körper gefahren bin und leidenschaftlich von einer Fremden geküsst wurde. Wir lagen in den verdrehten Laken, Arme und Beine umeinandergewickelt. Ihr Haar roch gut, jede Rundung ihres Körpers war perfekt geformt. Sie war wunderschön.
    Am Morgen wachte ich auf und drehte mich um. Innerlich fühlte ich mich leer.

»Fühlt es sich falsch an?«
    Sienna
    »Also, weshalb nennen dich alle den Tanzenden Pete?« Endlich hatte ich den Mut gefunden, ihn zu fragen.
    Es war kalt. Wirklich verflixt kalt. Und wieder befand ich mich auf dem Parkplatz hinter dem Verlagsgebäude. Vielleicht beschwor ich damit eine Katastrophe herauf, aber die Erinnerung an Petes Wutausbruch war längst verblasst. Was ich nun sah, war der Mensch hinter alldem, und ich fand, dass er es wert war, ihn näher kennenzulernen.
    Ich hatte mich schon ein paarmal mit ihm getroffen. Den Zeitpunkt wählte ich stets mit Bedacht. Seit dem Vorfall mit dem Foto hatten wir nicht mehr viel über sein Leben gesprochen, sondern nur oberflächliche Unterhaltungen geführt, wenn ich ihm etwas zu essen brachte oder ein Buch zum Lesen. Merkwürdig war allerdings, dass ich ihm von Nick erzählt hatte. Weshalb, konnte ich nicht sagen. Geplant hatte ich das nicht, aber eines Tages war es einfach aus mir herausgepurzelt.
    Pete rieb seine Hände gegeneinander und hauchte in die Handflächen. »Na ja, früher habe ich versucht, den Schmerz um Jenny mithilfe von irgendetwas zu dämpfen, was ihm die Schärfe nahm …«, begann er.
    Ich sah ihn freundlich an und hoffte, er würde mir mehr erzählen, ohne dass ich ihn extra danach fragen musste.
    »Ist schon komisch, es begann mit Schokolade und so – du weißt schon, Dickmacher. Als ich obdachlos wurde, hatte ich noch etwas Geld, und ich kaufte davon alle Schokolade, die ich bekommen konnte.«
    Das überraschte mich. Ich dachte an den Snickers-Riegel in meiner Handtasche und sah ihn plötzlich in ganz neuem Licht.
    »Ich vermisste Jenny so sehr, dass ich die Lücke mit etwas füllen musste, Si. Früher hab ich mir im Park einfach das Zeug ins Maul gestopft – einen Schokoriegel nach dem anderen, bis mir so schlecht war, dass die Übelkeit die Trauer verscheuchte und sie durch eine andere Art von Schmerz ersetzte.« Er sah mich leicht verlegen an.
    Meine Zehen wurden taub von der Kälte, und das trotz der mit Lammfell gefütterten schwarzen Stiefel, die ich trug. Wir waren mitten im englischen Winter, und die Bank auf dem Parkplatz kannte kein Mitleid. Ich hatte bereits versucht, Pete auf ein heißes Getränk mit in ein Café zu nehmen, aber ich glaube, die Aussicht auf ein Starbucks voller aufgebrezelter Jungmuttis mit fettarmen Whippaccinos war ein bisschen zu viel für ihn. Ich konnte es ihm nicht verdenken – dort fühlte selbst ich mich minderwertig.
    »Aber irgendwann genügte mir das nicht mehr. Ich brauchte etwas anderes, um den Schmerz zu betäuben. Deshalb fing ich an, zu trinken … viel zu trinken. Aus einer Flasche hier und da wurde ein permanenter Rauschzustand.«
    Mir fiel auf, wie redegewandt er war; er konnte sich wirklich sehr gut ausdrücken. Vielleicht beeindruckte er mich deshalb so sehr. Dann bemerkte ich, dass er mal wieder eine Rasur nötig gehabt hätte.
    »Die Leute, die vorbeigingen, gaben mir manchmal eine Flasche, und ich schnorrte genug Geld zusammen, um mir Apfelwein zu kaufen, aber nicht genug, um damit irgendetwas erreichen zu können oder um mir etwas Anständiges zu kaufen. Die kurzfristige Lösung bestand daher darin, meine Gedanken zu ersäufen …«
    Ich musterte seine Nase; sie war rot und geschwollen vom jahrelangen Alkoholmissbrauch. Das war mir bisher nicht aufgefallen. Seine Augen waren blutunterlaufen, aber man sah ihm an, dass er noch jung war – vermutlich Anfang dreißig.
    »Dann reichte mir der Apfelwein nicht mehr, und ich wandte mich dem harten Zeug zu – Wodka und dergleichen. Danach kam Rauschgift. Kokain war natürlich zu teuer, aber es gab genug Gras, Ecstasy, Pillen – egal was, ich hab alles genommen.« Er holte tief Luft

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