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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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und von den fröhlichen und absolut lockeren Inselbewohnern, die sie mit offenen Armen überall willkommen geheißen hatten. Sie hörte überhaupt nicht mehr auf, Hawaii in den höchsten Tönen zu loben. Wie sie mehrfach beteuerte, hatte sie den besten und schönsten Urlaub ihres Lebens dort verbracht und sie hatte sich mit Leon, ihrem Freund, vollkommen versöhnt. Sie waren jetzt wieder glücklich miteinander und unzertrennlich. Sein Fremdgehen war kein Thema mehr.
    „Ute, lass gut sein“, befahl Vanessa nach einer Viertelstunde und stellte ihr einen weiteren Amaretto vor die Nase. „Trink lieber. Dermaßen viel Glück kann keiner vertragen. Wir normale Menschen möchten auch von unserem tristen Leben berichten.“
    „Mein Leben ist überhaupt nicht trist“, protestierte Katharina. Sie schien von innen heraus zu strahlen.
    Vanessa beugte sich konspirativ nach vorne, blickte sich um, als wollte sie sichergehen, nicht überhört zu werden und flüsterte uns hinter vorgehaltener Hand schließlich zu: „Das habe ich ganz vergessen, euch zu erzählen.“ Sie machte eine dramatische Pause, nahm tief Luft und wisperte weiter: „Katharina hat einen Freund.“ Zufrieden grinsend lehnte sie sich nach hinten. „So, jetzt kannst du weitererzählen, Katharinchen “, meinte sie betont sachlich und in normaler Lautstärke.
    Katharina versuchte, Vanessa unter dem Tisch zu treten, doch Mozart lag dazwischen und sie fand keine Lücke, um an ihm vorbeizukommen. Vanessa kugelte sich fast vor Lachen.
    Auf Katharinas hellen Wangen bildete sich dunkle Zornesröte. „Nenn mich nicht Katharinchen, okay?“
    „Lasst den Quatsch“, beschwichtigte Ute. „Wir müssen ernste Dinge besprechen. Wie heißt dein Freund, wie sieht er aus und was macht er? Komm, sag schon.“
    Katharina warf Vanessa noch einen bösen Blick zu, aber um ihren Mund zuckte bereits ein Lächeln „Nun, er heißt Daniel, sieht absolut einzigartig aus, er ist nett und aufmerksam. Und er studiert Naturwissenschaften. Wir haben viel gemeinsam.“
    Vanessa stach immer noch der Hafer. „Sie lösen jeden Nachmittag zusammen stundenlang mathematische Gleichungen mit fünf oder mehr Unbekannten. Ich will mir gar nicht erst vorstellen, was sie nachts machen.“
    Katharina versuchte, ärgerlich auszusehen, aber da war es wieder, dieses Strahlen von innen heraus - sie erweckte einen überaus glücklichen Eindruck.
    „Ach, ich freue mich wirklich sehr für dich!“, platzte es aus mir heraus. „Ein Freund, der deine Interessen teilt – das ist doch, was du immer gesucht hast!“
    „Die Hellseherin hat ihr das auch prophezeit“, meinte Ute mit ernster Miene.
    „Ach lass doch den ständigen Quatsch mit dieser blöden Wahrsagerin, die uns irgendwelche Allgemeinheiten aufgetischt hat. Du weißt, ich glaube nicht an so ein Zeug“, schimpfte Katharina. Dann fing sie sich und erzählte weiter. „Anfangs waren wir etwas skeptisch, was ihn betrifft. Aber mittlerweile sind wir rundum mit ihm zufrieden.“
    „Wie meinst du das?“, erkundigte ich mich neugierig.
    Vanessa klärte uns auf. „Anfänglich wollte Daniel Katharina nicht sagen, wo er wohnt. Er hat sie nie zu sich eingeladen.“
    Ute ging ein Licht auf. „Da habt ihr natürlich geargwöhnt, dass er mit einer Frau zusammenlebt.“
    „Genau!“, bestätigte Katharina. „Er hat zwar immer behauptet, dass er eine Wohnung sucht und momentan nur bei einem Freund untergekommen ist. Aber wie heißt es so schön: Nichts Gewisses weiß man nicht.“
    „Was habt ihr unternommen?“, wollte Ute wissen.
    „Na was wohl. Wie er eines Abends von mir nach Hause gefahren ist, ist ihm Vanessa heimlich gefolgt. Und ratet mal, wo mein armer Süßer, mein unschuldig Verdächtigter momentan wohnt?“
    Katharina war allem Anschein nach wirklich sehr verliebt. Sie schien bei dem bloßen Gedanken an ihren neuen Freund wie erhitzte Butter zu zerlaufen. Das wirkte derartig übertrieben, dass ich nicht anders konnte, als sie zu necken.
    „Keine Ahnung wo er wohnt. Vielleicht in der Justizvollzugsanstalt? Oder aber unter einer Brücke?“
    Ute prustete in ihren Kaffee und kleine dunkle Tropfen regneten vor uns auf den Tisch.
    Ärgerlich wischte Katharina die Spritzer mit einer Serviette weg. „Blödsinn. Vanessa ist ihm bis zum Haus einer Studentenverbindung gefolgt.“
    Gerade noch hatte ich mich bestens amüsiert, war bester Laune gewesen. Doch mit einem Mal hatte ich das Gefühl, als würde mir jemand einen Backstein in den Magen

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