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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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werfen. Aus zehn Metern Höhe.
    „Wie heißt die Verbindung?“, hörte ich mich fragen. Meine Stimme kam von ganz weit weg. Sie gehörte zu einem anderen Menschen.
    Meine Freundinnen merkten nichts.
    Katharina konzentrierte sich. „Der Name klingt komisch. Du weißt schon. …Wie eben alle diese Verbindungen abartige Namen haben. Seine Studentenverbindung heißt irgendwas mit Cornelius.“
    „Fraternitas Cornicis? Ist das der Name?“, fragte ich ruhig, während mein Herz wie wild gegen meinen Brustkorb hämmerte - so laut, dass ich meine eigene Stimme kaum mehr hörte.
    „Ja!“, rief Katharina begeistert und klopfte auf den Tisch. „So lautet der korrekte Name! …Kennst du vielleicht auch jemanden aus dieser Studentenverbindung?“
    „Das kann durchaus sein“, antwortete ich ausweichend. Ich hatte Probleme, normal weiterzuatmen.
    „Willst du ein Bild von Daniel sehen?“, fragte Katharina aufgedreht.
    Als Antwort konnte ich nur stumm nicken. Pures Adrenalin pumpte durch meine Adern. Was, wenn dieser Daniel nur deshalb eine Beziehung zu Katharina aufgebaut hat, um durch sie an mich heranzukommen? Wie soll ich mich verhalten, ohne Katharina zu verletzen? – schoss es mir durch den Kopf.
    Katharina kramte in ihrer Handtasche bis sie ihren Geldbeutel fand. Sie öffnete ihn und zog aus einer Seitentasche ein buntes Passbild heraus.
    Sie blickte mich an, biss sich auf die Unterlippe und suchte nach einer passenden Formulierung. Dann erhellten sich ihre Züge. „Weißt du Lilith, in deinem Leben gibt es zwei Männer. Und wenn ich meinen Daniel ansehe, habe ich auch zwei Menschen vor mir.“
    „Das verstehe ich nicht.“ Ich begriff tatsächlich nicht, was mir Katharina sagen wollte. Hatte Daniel etwa einen Zwilling?
    Katharina reichte mir das Foto. Ich hatte den netten jungen Mann, der darauf abgebildet war, noch nie gesehen. Er schien keinen Zwilling zu haben.
    „Ist es dir aufgefallen?“, fragte Katharina drängend.
    „Was soll mir aufgefallen sein?“, meinte ich leicht ungeduldig und irritiert. Der Adrenalinschub ließ allmählich nach und ich fühlte mich zittrig. Ich hatte jetzt weder die Energie noch die Geduld für solche Spielchen.
    Doch Katharina merkte nichts von meiner Ungeduld. „Sie genau hin“, forderte sie mich auf.
    Seufzend tat ich ihr den Gefallen. Sie war eben eine meiner besten Freundinnen und hatte es verdient, dass ich an ihrem Leben Anteil nahm, wie auch sie sich um mich kümmerte.
    Ich betrachtete jede Einzelheit des Bildes. Der Mann hatte ebenmäßige Gesichtszüge, sportlich kurzgeschnittene Haare und ein sympathisches Lächeln.
    Seine Augen zogen mich an. Ich beugte mich näher zu dem Bild, strengte mich an und studierte es intensiver.
    Und dann sah ich es.
    Sein linkes Auge war blau. Sein rechtes eindeutig grün.
    Es ist nicht vorbei – war der einzig klare Gedanke, den ich fassen konnte.
    Im Gegenteil, es hatte gerade erst begonnen.
     
    10
     
    Am Abend hatte ich meiner Oma viel zu erzählen. Ich schilderte ihr meine letzten Wochen in allen Einzelheiten. Sie hakte nach, freute sich mit und nahm an meinen Erlebnissen teil. Zu keinem Zeitpunkt hinterfragte sie meine Gefühle für Asmodeo und Johannes. Vielmehr akzeptierte sie sie, wie sie nun einmal waren. Dafür liebte ich sie umso mehr.
    Wir tranken Unmengen von Tee und aßen dazu eine scharfe Pepperonipizza mit extra viel Sardellen und Artischocken.
    Als es kühler wurde, zogen wir uns vom Freisitz in den Wintergarten zurück, schlossen die Terrassentür nach draußen und beobachteten die Nachtfalter, wie sie vergeblich versuchten, zu uns ins Licht zu kommen.
    Mozart hatte ein großes Loch im Garten gegraben und lag jetzt zufrieden auf einer Decke, die ich ihm auf dem Boden ausgebreitet hatte.
    Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Katharinas neuem Freund ab und zu der Tatsache, dass ich mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen musste, dass er versucht hatte, in unser Haus zu gelangen. Ich bemühte mich, meine Befürchtungen zu zerstreuen, indem ich mir sagte, dass dieser Daniel vielleicht wirklich nur auf Wohnungssuche gewesen war und es sich einfach um einen unglaublichen Zufall handelte. Andererseits war der Zufall für meinen Geschmack tatsächlich zu unglaublich und ich machte mir große Sorgen.
    Meine Oma merkte von all dem nichts. Sie berichtete mir ausführlich von ihrer Arbeit für das Institut. Sie war nahezu fertig mit der Dokumentation und zeigte mir einige der Fotos, die sie

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