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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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brannte in den zackigen Kanten.
    „Tu es, tu es“, skandierte ich mit dem Publikum, doch Sina hielt inne. Sie drehte ihren Kopf zu uns, ihre Augen suchten mich im Gegenlicht.
    „Lilith“, Sinas Stimme klang betörend und überwältigend zugleich. „Lilith, komm rauf und bring es zu Ende.“
    Für mich gab es kein Halten mehr. Ich stürzte nach vorne, mein einziger Wunsch war, der Braunhaarigen das Leben aus der Brust zu reißen.
    Die Zeit verlangsamte sich, als ich auf die Bühne zusteuerte. Ich spürte meinen Atem, ich spürte jeden Schritt, den ich tat.
    Sinas tote Augen hielten mich fest.
    Ich blieb stehen.
    Sinas Gesicht neigte sich nachdenklich zur Seite. Ihre Augen waren leblos wie Steine. „Was ist los, Lilith?“, fragte sie.
    Ich stand da, mit hängenden Armen, jede Euphorie war aus mir gewichen. Ich war nicht in der Lage, ihr zu antworten.
    „Lilith!“, befahl Sina schneidend. „Worauf wartest du?“
    Ich fuhr mir mit dem Handrücken über die Lippen, schüttelte zögerlich, dann immer bestimmter den Kopf. „Nein“, antwortete ich. „‘Das ist falsch! Ich werde die Frau nicht töten. Sie hat mir nichts getan. Lass sie los!“
    Ein gefühlloses Lächeln huschte über Sinas Züge, während ich die lauten Buh-Rufe des Publikums hinter mir vernahm.
    „Schade“, meinte sie. „Wirklich schade, Lilith.“
    Sinas Hand schoss vor und beendete das Leben ihres wehrlosen Opfers.
    Ich konnte nicht mehr helfen. Das Verbrechen war bereits geschehen.
    Ich drehte mich um, Übelkeit stieg in mir hoch.
    Im Halbdunkel erkannte ich den Notausgang.
    Ich floh.
     
    11
     
    Mein Traum gehörte wieder mir allein. Ohne jede Begleitung irrte ich durch den Nebel.
    Meine Gefühle waren mir selbst fremd. Wie sehr hatte ich das beenden wollen, was Sina angefangen hatte. Und doch, als ich an die Menschen dachte, deren Ermordung ich hatte miterleben müssen, stieg ein quälendes Schluchzen in mir hoch.
    Ich legte meine Handflächen auf die Stirn, presste die Finger gegen die Schläfen in dem verzweifelten Versuch, das soeben Erlebte aus meinem Bewusstsein herauszudrängen – vergeblich.
    Immer wieder hörte ich die Schmerzensschreie der Opfer, sah die schrecklichen Wunden vor meinen Augen. Und ich wusste, es war nicht nur ein Traum gewesen. Die Opfer hatten ihre Verletzungen mit in unsere Realität genommen. Sie waren tot.
    Ohne mir darüber bewusst zu sein, hatte mich mein Weg an das Ufer von Asmodeos See geführt. Ich ließ meine Arme sinken und suchte ihn. Er würde mich verstehen. Er war der Einzige, der mich trösten könnte. Er würde wissen, was zu tun war.
    Aber so sehr ich mich auch anstrengte, ich fand ihn nicht. Er war nicht da.
    Verlassen stand ich am Ufer, die Weinberge und die Silhouette des Schlosses wirkten im fahlen Mondschein leblos und seltsam bedrohlich.
    Aber ich konnte Asmodeo spüren. Vor nicht allzu langer Zeit war er hier gewesen. Ich folgte seiner kraftvollen Energie bis hinein in den Nebel, durch lichtlose Täler und über fremdes Gestein.
    Ich gelangte schließlich auf eine menschenleere Wiese, die sich neben einem breiten Fluss dahinzog. In der Ferne erkannte ich eine mittelalterliche Stadt.
    Ich war Asmodeo bis nach Rothenburg gefolgt.
    Ich brauchte nicht weiter nach ihm zu suchen.
    „Jedes Mal, wenn ich meine Augen schließe, sehe ich ihn vor mir stehen. Er ist die Liebe meines Lebens.“ – Gundulas Worte fraßen sich wie ein glühendes Eisen durch meine Stirn.
    Asmodeo war zu ihnen zurückgekehrt. Zu Gundula und zu Cecilia, seiner Tochter.
     
    12
     
    Ich stellte meine Suzi auf ihrem gewohnten Platz vor dem Haus von Johannes ab. Die Fenster des imposanten Gebäudes waren dunkel, die Glasscheiben schimmerten matt im Mondlicht.
    Die Fahrzeuge von Johannes Familie waren aus der Garage verschwunden. Er hatte sein Heim für sich.
    Ich öffnete die Eingangstür mit Hilfe des Codes, huschte schnell durch die schlafende Eingangshalle und durch den unpersönlichen Empfangssaal.
    In der Tür zum Kaminzimmer verharrte ich.
    Johannes saß hinter dem Schreibtisch seines Großvaters und starrte gebannt auf ein Laptop. Er hatte die Stirn gerunzelt, seine gesamte Körperhaltung verriet Angespanntheit.
    Er fühlte meine Gegenwart eher, als er mich sah. Er hob seinen Blick und lächelte mich an. Es war, als wären wir nie voneinander getrennt gewesen.
    „Hallo“, sagte er. Seine tiefe Stimme kratzte über meine Seele.
    „Hi“, erwiderte ich und verstummte.
    Johannes wartete, ob ich noch etwas

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