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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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sich darin. Er griff härter zu und ein entsetzlicher Schrei drang aus dem Mund des Fremden.
    „Hat er dir nicht gesagt, warum er gerade dich ausgesucht hat? Warum er sich seitdem verbiegt, dass es einem allein vom Zusehen schlecht wird? Warum er sogar deinen verkrüppelten Liebhaber pflegt, als wäre er der barmherzige Samariter und kein Dämon?“
    Seine Worte trafen mich ins Herz und ließen mich verwirrt zurück. Ich wollte nachfragen. Ich wollte Klarheit haben, was der Dämon mit seinen Andeutungen, die mehr schon Anschuldigungen glichen, meinte. Aber Asmodeo kam mir zuvor. Er trat dem Fremden gegen dessen Brust und der Fremde brach nach vorne zusammen.
    „Du kannst mich auslöschen, aber du wirst uns nicht aufhalten!“, heulte der fremde Dämon auf.
    Asmodeo griff in seine Hemdtasche und holte eine Kette mit einem Anhänger heraus, die er dem Fremden umhängte. „Lilith, es ist besser, wenn du jetzt gehst“, forderte er mich erneut auf. Seine Stimme war ruhig, ohne jede Emotion.
    Ich zögerte, unschlüssig, ob ich seiner Aufforderung wirklich folgen wollte. Ein Teil von mir hätte Asmodeo nur allzu gern bei dem geholfen, was er jetzt vorhatte. Doch dann drehte ich mich weg und schritt in den dichten Nebel hinaus.
    Hinter mir hörte ich den Fremden. „ Samael! “ rief er einmal mit sich überschlagender Stimme. Dem folgten seine langgezogenen Schreie, die mich begleiteten, bis ich den Nebel verlassen hatte.
    Seine Schreie weckten keinerlei Mitgefühl in mir.
     
    9
     
    Elisabeths Partys waren die angesagtesten in der ganzen Stadt. Wer hier eingeladen war, wer hier Zutritt fand, war entweder ungemein reich, mächtig und berühmt, oder jung und gutaussehend. Sehr selten trafen beide Kategorien auf einen Gast zu.
    Wenn man aber einmal hier war, vergaß man alles. Geld spielte keine Rolle mehr und Gesetze galten nur für die anderen. Keine Sorte Alkohol, keine Droge, keine sexuelle Praktik, die hier nicht geboten wurde. Es war nicht nötig, diskret zu sein, jeder der Anwesenden fühlte sich hier sicher, jeder ließ sich gehen.
    Politiker, Firmenbosse, hohe Beamte, Stars, Zeitungsschreiber, männliche und weibliche Models waren ebenso zu finden wie die Mächtigen der Unterwelt – jeder konnte sich hier ausleben.
    Da den Gästen klar war, worauf alles hinauslaufen würde, ging man es am Anfang ruhig an. Zunächst aß man die exotischsten Speisen, trank die teuersten Drinks und Cocktails. Erst etwas später würden Ecstasy, Koks, Heroin und Crack hinzukommen, es würde getanzt werden und dann könnte man sich auf die zahllosen mehr oder weniger privaten Räume verteilen, um das zu tun, was die Meisten hier für das Wichtigste in ihrem Leben hielten. Und nebenbei, ganz nebenbei, baute man seine Netzwerke aus, schloss Verträge ab, holte sich die politische Unterstützung, die man für seine Projekte brauchte.
    Hier, in diesem geschützten Rahmen, war alles leicht.
    Elisabeth war als Gastgeberin in ihrem Element. Sie wurde umschwärmt, hofiert und bewundert – sie sah auch wirklich hinreißend aus.
    Ihr schwarzes Haar war hochgesteckt und wurde von zwei goldenen Nadeln gehalten. Um ihren makellos schönen Hals lag ihr diamantenbesetztes Medaillon. Ihr enganliegendes weißes Abendkleid war aus fließender Seide und betonte ihre perfekten Rundungen. Sie sah aus, wie die Sünde persönlich.
    Wie bei jeder ihrer Party, stand sie auch dieses Mal am Eingang, um ihre Gäste willkommen zu heißen. Je mehr Zeit sie für einen Neuankömmling aufbrachte, je länger sie sich mit ihm unterhielt, desto wichtiger war er.
    Ein Mann erschien, er war hochgewachsen, keine vierzig, mit hellblondem, fast weißem Haar. Er bewegte sich mit energischer Geschmeidigkeit. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gehauen und seine hellgrünen Augen enthielten nicht die geringste Spur von Wärme.
    Als Elisabeth ihn sah, verließ sie ihren Platz neben dem Portal, ging auf ihn zu, hielt ihn an beiden Oberarmen fest, beugte ihren Kopf vor und simulierte einen Begrüßungskuss.
    „Elisabeth, du siehst heute umwerfend aus“, sagte er zu ihr.
    „Du aber auch, Clement“, erwiderte sie charmant.
    Beide gaben sich den Anschein, als würden sie sich über die Bemerkung des jeweils anderen köstlich amüsieren und lachten sich an, lachten in die Runde. Jeder, der sie sah, beneidete sie.
    „Clement, mein Lieber“, sagte Elisabeth mit genau der richtigen Mischung Vertrauen und professionellem Interesse in der Stimme. Geschickt verbarg sie darunter ihre

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