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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Handbreit größer als Asmodeo. Er hatte schmale Schultern und sein heller Leinenanzug unterstrich seine schlaksige Figur. Sein Haar war mittelbraun und er trug eine Sonnenbrille ohne Fassung.
    Entspannt aber zügig kam er zu uns hinauf und nahm beim Gehen seine Sonnenbrille ab. Er war Anfang bis Mitte dreißig, hatte ausdrucksstarke braune Augen, eine sympathische Ausstrahlung und er wusste das.
    Einige Meter vor uns blieb er stehen, um beschwichtigend seine Hände zu heben. „Graf di Borgese, ich freue mich sehr, Sie endlich persönlich kennenzulernen. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Cunningham. Dr. Charles Cunningham.“ Er sprach mit einem leichten englischen Akzent und unterstrich seine Worte mit einer schwungvollen Handbewegung.
    Ein wahrer Gentleman der alten Schule ! – dachte ich – Der kann mir gestohlen bleiben!
    Asmodeo antwortete nicht und der Neuankömmling wandte sich an die fünf Männer, die wie begossene Pudel herumstanden und nicht wussten, wohin sie schauen sollten.
    „Herr Hetmann, Sie hatten von mir den Auftrag, Graf di Borgese ausfindig zu machen. Und jetzt komme ich hierher und erlebe diese unschöne “, er wies mit hochgezogenen Augenbrauen auf unsere Waffen, „und durchaus unharmonische Situation. Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?“
    Der Glatzköpfige schluckte schwer und bemühte sich um ein Lächeln.
    Cunningham wandte sich an Asmodeo. „Wenn es Ihnen Recht ist, Graf di Borgese, werde ich meine übereifrigen Sicherheitsleute hier darum bitten, uns zu verlassen. Denn wenn Ihr Zeitplan es ermöglicht, würde ich gerne eine kurze Unterhaltung mit Ihnen führen.“
    „Das Sicherheitspersonal kann gehen, aber die Männer legen vorher ihre Waffen auf den Tisch“, meinte Asmodeo mit eiskalter Ruhe.
    Dem Glatzköpfigen schoss das Blut ins Gesicht, er wollte etwas erwidern. Aber Cunningham schnitt dessen Regung mit einer herrischen Bewegung seines Kopfes ab. „Sie haben den Grafen gehört, Hetmann. Ich möchte dessen vollkommen nachvollziehbare Bitte nicht wiederholen müssen.“
    Die Sicherheitsleute öffneten ihre Jacketts. Mit spitzen Fingern holten sie nacheinander nahezu im Zeitlupentempo ihre Automatikpistolen aus den Schulterholstern und legten sie vorsichtig auf unseren Gartentisch.
    „Ihr könnt gehen“, sagte Johannes, als der Letzte sich von seiner Waffe getrennt hatte.
    Die fünf Männer zogen sich rückwärts laufend aus unserem Grundstück zurück.
    „Was ist mit Mozart?“, fragte ich Asmodeo, kaum, dass sie weg waren.
    „Der Glatzköpfige hat ihn mit einer chemischen Keule außer Gefecht gesetzt. Aber davor hat ihm Mozart die Hand durchgebissen.“
    Mit dem Revolver in der Hand eilte ich zu meinem Hund. Er lag auf der Seite und atmete ruhig. Er war betäubt und weggetreten. Aber es ging ihm den Umständen entsprechend gut. Ich konnte jetzt nichts für ihn tun. Es würde einige Zeit dauern, bis sein Körper das Narkotikum verarbeitet hatte und er von selbst aufwachte.
    „Wir hätten die Kerle doch erschießen sollen“, sagte ich wütend, als ich auf die Terrasse zurückkam.
    Cunningham hatte meine Worte gehört und als er meinen Gesichtsausdruck deutete, verschwand sein charmantes Lächeln für einen Augenblick.
    „Aber stehen Sie hier doch nicht so herum“, bat ich Cunningham mit meiner bezauberndsten falschen Herzlichkeit. „Setzen Sie sich doch zu uns. Kann ich Ihnen vielleicht etwas anbieten? Wasser, Kaffee, oder vielleicht ein Schlückchen Tee mit einem Fitzelchen Zitrone?“
    Asmodeo legte die Pistole, die er vorhin aufgehoben hatte, zu den anderen auf den Gartentisch. Dann sah er mich an, in seinen Augen tanzten vergnügte Lichter. Er griff zu mir herüber und nahm mir den Revolver aus der Hand, mit dem ich meine netten Worte von eben effektvoll unterstrichen hatte und der auf Cunningham gerichtet war.
    Betont ernst klärte er mich auf: „Dr. Cunningham ist Geschäftsführer der Firma Le Maas-Heller. Wir hatten bereits miteinander zu tun. Ich glaube, wir brauchen keine Waffen mehr.“
    Ich ging zu unserem Gartentisch und packte die Pistolen auf einen Haufen. Dann setzte ich mich in einen der Stühle und blickte Cunningham unverwandt an.
    Johannes rollte ebenfalls zum Gartentisch und lehnte seine Schrotflinte in Griffweite gegen die Brüstung.
    „Ich habe mit Ihnen zu sprechen, Graf di Borgese“, meinte Cunningham irritiert und machte eine kleine Geste in die Richtung von Johannes und mir.
    Asmodeo räusperte sich. Er steckte seinen

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