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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Revolver, den er noch in der Hand hielt, in den rückwärtigen Hosenbund. Anschließend lehnte er sich auf einen der Stühle. „Ich habe keinerlei Geheimnisse vor meinen Freunden. Wir werden das Gespräch hier führen. Darf ich vorstellen: Frau Stolzen und Herr Hohenberg.“
    „Die Namen sind mir natürlich bekannt. Frau Stolzen, Herr Hohenberg, ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ Cunningham neigte seinen Kopf um einige Millimeter.
    „Interessant, dass Ihnen mein Name geläufig ist. Ihren kannte ich nämlich bis vorhin nicht. Und ob die Freude gegenseitig ist, wird sich herausstellen“, antwortete ich regelrecht flegelhaft. Dabei fläzte ich mich in meinem Stuhl und malte mir in Gedanken aus, was ich wohl alles sagen müsste, bis die wohlerzogene Fassade meines ach so netten Gegenübers anfangen würde, zu bröckeln.
    Cunningham hatte mittlerweile seine Fassung wiedergewonnen, schenkte mir ein reizendes Lächeln und setzte sich zu uns an den Gartentisch. Auch Asmodeo nahm Platz.
    „Wir würden es begrüßen, wenn wir ihre Hände sehen könnten, Herr Cunningham“, sagte Johannes. „Und nur für den Fall, dass Ihre fünf Freunde zurückkommen sollten, möchte ich Ihnen gleich sagen, dass Sie, Herr Cunningham, das dann nicht überleben werden.“
    Cunningham schluckte und legte seine manikürten Hände deutlich sichtbar auf den Tisch. Doch seine Professionalität behielt die Oberhand. „Hier kommt niemand mehr zurück. Das wird ein Gespräch unter uns Vieren.“
    Asmodeo wandte sich Cunningham zu und trommelte leise mit seinen Fingern auf der Teakholzplatte unseres Tisches. „Worum geht es?“
    Cunningham schenkte uns allen ein charmantester-Gentleman–des–Jahres–Lächeln. Er blickte reihum in unsere Gesichter und als er nicht den gewohnten Effekt bemerkte, zwang er sich dazu, geschäftsmäßig und sachlich zu agieren.
    „Graf di Borgese“, sagte er, „ich komme im persönlichen Auftrag von Frau Elisabeth Le Maas-Heller.“ Er machte eine dramatische Pause, als warte er auf unsere ehrfurchtsvolle Reaktion, die jedoch ausblieb.
    „Sie wissen, wer Frau Le Maas-Heller ist?“, erkundigte er sich beinahe vorwurfsvoll und zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine kleine Falte der Ungeduld.
    „Sie gehört zum Vorstand der Firma Le Maas-Heller“, antwortete Johannes gleichmütig.
    „Sie ist die Hauptaktionärin der Firma. Sie besitzt die Mehrheitsanteile “, verdeutlichte Cunningham mit wichtiger Miene.
    „Wie auch immer“, sagte ich schulterzuckend.
    „Und was will Frau Le Maas-Heller von uns?“, fragte Asmodeo.
    Cunningham wirkte irritiert. „Selbstredend will Frau Le Maas-Heller nichts von Ihnen – im Gegenteil. Sie möchte Ihnen etwas anbieten.“
    „Und was?“, erkundigte sich Asmodeo.
    „Bevor ich Ihnen auf diese Frage antworten werde“, Cunningham zögerte effektvoll, „möchte ich zunächst einmal weiter ausholen, wenn Sie das erlauben.“
    „Wenn es nicht zu lange dauert“, mischte ich mich ein und sah ebenso effektvoll auf meine Uhr. „Wir wollen in einer halben Stunde an den Strand. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Cunningham quittierte meine Bemerkung mit einem verständnisvollen Nicken. „Selbstverständlich, Frau Stolzen, selbstverständlich. Ich werde mich kurzfassen. Wie Sie wissen, hat unsere Firma das Forschungsprojekt für Antriebstechnik in der Nähe Ihrer Heimatstadt E. finanziert.“
    Mir war nicht gleich klar, wovon er sprach. Ich dachte zuerst an das Institut für Antriebstechnik an der Universität, für das meine Oma derzeit fotografierte. Und ich wunderte mich, weil ich bislang davon ausgegangen war, Asmodeo sei der alleinige Sponsor der Anlage.
    Cunningham wurde deutlicher. „Wir haben die Forschungsanlage finanziert, die von Herrn Professor Brunner geleitet wurde.“
    Schlagartig passte alles zusammen. Das sadistische Gesicht des Professors erschien vor mir und der Experimentierraum, in dem er mich gefangen gehalten und gefoltert hatte. Ich spürte wieder die unerträglichen Schmerzen und – wesentlich schlimmer – meine Furcht um mich, meine Angst um Johannes und das Gefühl der Ausweglosigkeit, des Ausgeliefertseins.
    Und vor mir saß der Mann, der diesen Wahnsinn zumindest finanziert hatte.
    Das Blut wich aus meinem Kopf und mir wurde fürchterlich übel. Johannes bemerkte was in mir vorging und legte seine Hand beruhigend auf meinen Rücken.
    Asmodeo ließ Cunningham keine Sekunde aus den Augen.
    Cunningham hatte meine Reaktion auf seine

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