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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Lilith. Ich denke nicht, dass es gut wäre, wenn wir alle drei zurückkehren würden. Wie gesagt, ich habe Angelegenheiten zu klären. Und das kann ich besser alleine.“
    „Ich könnte dich bei deinen geschäftlichen Dingen unterstützen, wenn du das möchtest“, bot sich Asmodeo an, während er Johannes Miene eingehend studierte.
    „Das ist sehr nett von dir, vielen Dank. Aber ich komme gut alleine klar.“
    „Und was sollen wir hier ohne dich machen?“, fragte ich.
    Auf dem Gesicht von Johannes erschien ein liebevolles Lächeln. „Euch wird schon etwas einfallen. Da bin ich mir ganz sicher.“ Als er fortfuhr, wirkte er verschlossen. „Ich habe zuhause wirklich Vieles zu klären, bevor ich…“, er schwieg.
    Zornig funkelte ich ihn an. „Wie denkst du, dass ich dich jetzt alleine lassen könnte? Das kann ich einfach nicht!“
    „Mach es mir doch nicht schwerer, als es ohnehin schon ist, Lilith. Du hast gehört, was Frau Dr. Naumann diagnostiziert hat.“
    Diesmal wandte ich meinen Blick von ihm ab.
    „Ich möchte, dass du und Asmodeo mich in Erinnerung behaltet, wie ich einmal gewesen bin. Meinetwegen auch in dem Zustand, in dem ich mich jetzt befinde. Aber keinesfalls sollt ihr mich erleben, wie ich als Pflegefall vor mich hinsieche. Ich weiß, dass Asmodeo das versteht und ich hoffe, dass auch du das akzeptieren kannst. Es ist meine unumstößliche Entscheidung.“
    Johannes dunkle Augen blickten tief in mein Herz. “Ich liebe dich und hoffe, dass du mit Asmodeo glücklich wirst.“
    Asmodeo stellte seinen Kaffee, von dem er gerade getrunken hatte, geräuschvoll zurück auf den Tisch. Diesmal verfehlte er die Untertasse und der Inhalt schwappte über.
    „Wann willst du aufbrechen?“, flüsterte ich.
    „Ich habe heute bereits telefoniert. Morgen früh werde ich vom Zubringerdienst des Flughafens hier abgeholt.“
    „Kannst du nicht ein wenig warten?“, fragte ich und ich erkannte meine eigene Stimme nicht. „Morgen, das sind nur ein paar Stunden… Wie können wir uns da richtig voneinander verabschieden?“
    Johannes schluckte. „Das wird morgen genauso schwierig, wie wenn wir unseren Abschied um einige Tage hinauszögern. Und Frau Dr. Naumann konnte mir nicht sagen, wie viel Zeit mir bleibt. Es ist wirklich dringend nötig, dass ich meine Angelegenheiten bis dahin abschließend geregelt bekomme.“
    Ich wollte etwas erwidern, aber ich konnte es nicht. Ich wollte ihm sagen, dass ich auf alle Fälle mit ihm mitkäme, dass ich ihn niemals aufgeben würde, dass ich eher sterben würde, als ihn im Stich zu lassen. Aber ich bekam kein einziges Wort heraus.
    „Können wir dir bei deinen Reisevorbereitungen irgendwie helfen?“, fragte Asmodeo. Sein Gesicht glich einer gefühllosen Maske.
    „Ich habe nicht viel zu packen. …Das Meiste kann ich ohnehin nicht mehr gebrauchen, das könnt ihr wegwerfen. Heute Morgen muss ich einige dringende Telefonate erledigen, aber heute Nachmittag würde ich mich freuen, wenn wir ein letztes Mal etwas zusammen unternehmen könnten.“
    „Das klingt gut“, meinte Asmodeo nach einer Weile. „Woran hast du gedacht?“
    „Ich möchte es ein weiteres Mal mit dem Angeln probieren, wenn ihr nichts dagegen habt und ich würde mich freuen, wenn du, Lilith, heute mitmachen würdest.“ Johannes lächelte mich mit seinem Jungenlächeln an, das nur noch ein Schatten von einst war. „Wenn du willst, spieße ich dir die Würmer auch auf.“
    Ich nickte, meine Augen waren feucht und ich konnte noch immer nicht antworten. Angeln erschien mir plötzlich als die wunderschönste Freizeitbeschäftigung.
     
    15
     
    Johannes hatte bereits den dritten Fisch gefangen.
    Diesmal waren es richtige Fische. Sie waren groß und ihr Schuppenkleid schillerte durch das Wasser des Eimers, wenn die Sonne darauf fiel.
    Wir standen an der Spitze des Holzstegs, hatten unsere Ruten weit ausgeworfen und jubelten ungeniert unter den irritierten Blicken der neben uns sitzenden Angler, wenn einer von uns Erfolg hatte.
    Johannes lachte und machte Witze und nannte mich sein kleines, feiges Mädchen , als ich mich wiederholt weigerte, den Würmern weh zu tun. So hatte er mich auch während unseres Urlaubstages in seiner Strandvilla an der Ostsee genannt, als ich es abgelehnt hatte, in dem kalten Wasser zu schwimmen. Bei der Erinnerung wurde mein Herz schwer. Ich sah, dass sich auch Johannes Augen in dem Moment verschatteten, in dem er die Worte ausgesprochen hatte und auch in ihm die Erinnerung an

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