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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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für immer ein Teil von mir sein würde.
    Ich würde ihn nie wieder loslassen.
     

Kapitel 5 - Durchgebrochen
     
    1
     
    Cunningham saß im großen Salon und wartete. Er konnte es nicht leiden, untätig herumzusitzen, aber ein Hausangestellter hatte ihm glaubhaft versichert, dass Herr Hohenberg bald kommen würde.
    Cunningham nutzte die Zeit, um sich etwas umzuschauen. Das war auch der Sinn dieses Salons und des Umstandes, dass der Hausherr nicht sofort erschien. Clement Hohenberg wollte, dass seine Gäste in seiner Abwesenheit bereits den richtigen Eindruck von ihm bekamen.
    Cunningham hatte schon in hunderten solcher Salons gesessen und immer hatten deren Besitzer mit der jeweiligen Ausstattung etwas bezweckt. Sie wollten bei ihren Verhandlungspartnern einen bestimmten Effekt erzielen. Manche stopften diese Zimmer voll mit wissenschaftlichen Büchern und ihren Diplomen, um besonders klug zu erscheinen. Andere hängten Orden an die Wände, um ihre patriotischen Verdienste und ihren Mut herauszustellen. Oftmals befand sich neben teuren Bildern auch ein Klavier in den Empfangszimmern - als Zeichen dafür, dass die Besitzer reich, kultiviert und begabt waren.
    Cunninghams Blick schweifte über die Wände des Raumes, in dem er sich gerade aufhielt. Unzählige gläserne Augen starrten zurück. Ausgestopfte Bären- und Löwenköpfe, Tiger, Panther, Geparden, das Haupt eines riesigen Menschenaffen - die Reihe ließ sich beliebig fortsetzen.
    Clement Hohenberg war ohne Zweifel ein begeisterter und passionierter Jäger. Er jagte gefährliche Tiere, tötete sie, schnitt ihnen die Köpfe ab und hängte sie hier an die Wand.
    Warum tat er das?
    Wahrscheinlich reizte ihn das Risiko. Vermutlich brauchte er den Kick, in einer gefährlichen Situation zu töten.
    Vielleicht mochte er es aber auch nur, Köpfe abzuschneiden.
    Cunningham seufzte. Wie ihm Elisabeth versichert hatte, hatten sich die Neigungen von Clement Hohenberg in letzter Zeit leicht verselbständigt. Aber das bedeutete für die Pläne von Samael nichts Negatives.
    Ganz im Gegenteil.
    Es zeigte, dass Clement Hohenberg ruchlos genug war, seine Ziele mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen. Clement Hohenberg war kein Mann, der einfach aufgab. Er brauchte Herausforderungen – einen besseren Partner hätte Samael für sein Unterfangen nicht finden können.
    Und dieses Unterfangen war der Grund, warum Cunningham sich in Hohenbergs Villa begeben hatte. „Es ist an der Zeit, die Dinge zu forcieren und in die richtigen Bahnen zu lenken“, hatte Elisabeth ihm aufgetragen. Diesen Befehl würde er heute in die Tat umsetzen.
    Clement Hohenberg betrat den Raum. Er trug einen dunklen Anzug, war frisch frisiert und versprühte eine Aura von Dynamik, Willenskraft und Arroganz. Allein seine Augen wirkten kalt und unpersönlich.
    Es braucht sicher viel, um diese Augen zum Leuchten zu bringen - sinnierte Cunningham.
    Sie reichten sich wortlos die Hand. Clement Hohenberg nahm in dem Sessel vor seinem Gast Platz, legte seine Fingerspitzen aneinander, fixierte sein Gegenüber und wartete.
    „Smalltalk zum Aufwärmen ist reine Zeitverschwendung. Ich schlage vor, wir kommen gleich zum Wesentlichen“, begann Cunningham.
    Clement Hohenberg zeigte die Andeutung eines Lächelns, antwortete aber nicht.
    „Unser Lichtwellenprojekt. Wie ist der aktuelle Sachstand?“, erkundigte sich Cunningham.
    Clement Hohenberg zog eine Augenbraue hoch. „Wir kommen gut voran. Wir machen Fortschritte, aber das wissen Sie bereits. Warum sind Sie wirklich hier?“
    Cunningham ignorierte die Frage. „Vage Fortschritte sind zu wenig. Wir wollen Resultate sehen. Wir brauchen Ergebnisse. Die Aktionäre wollen etwas Sichtbares. Fakten.“
    „Sagen Sie Ihren Aktionären, dass sie mit dem Durchbruch in einem Viertel-, spätestens in einem halben Jahr fest rechnen können.“ Clement Hohenbergs Stimme hatte nichts von ihrem gleichgültigen, nahezu gelangweilten Klang verloren.
    Cunningham lächelte mit einem Ansatz von Spott. „Und was dient als Beweis? Ihr Wort?“
    Clement Hohenberg blieb auch diesmal eine Antwort schuldig.
    „Wir haben mehr als zweihundert Millionen Euro in das Projekt investiert, ohne dass sich eine Rendite zeigt“, konkretisierte Cunningham betont milde. „Wir werden unser Geld von Ihnen zurückfordern, wenn Sie nicht binnen eines Monats zum Abschluss kommen.“
    Clement Hohenbergs Zungenspitze erschien zwischen seinen schmalen Lippen, die er nachdenklich

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