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Eine angesehene Familie

Eine angesehene Familie

Titel: Eine angesehene Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gespritzt.«
    »Das schaltet völlig aus!« Mahlert legte sich auf das Bett zurück und sah das Telefon an, als erwarte er, daß Monika zurückrief. »Aber wenn es dich beruhigt: Ich werde sie mir am Dienstag genau ansehen.«
    Am Montag geschah dann etwas, was eigentlich mit Petrescus Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr vereinbar war. Auch wenn man bedenkt, daß, wer unerkannt bleiben will, am besten in einer Großstadt lebt.
    Wie immer, fuhr Petrescu in sein Büro, nachdem er sich liebevoll von Bettina verabschiedet hatte. Es war für ihn ein schöner Sonntag gewesen. Sie hatten in Bad Homburg gegessen, abends hatte Bettina am Roulette 4.300 Mark gewonnen, und beim nächtlichen Champagnerabschluß hatte Petrescu wortlos eine kleine, mit schwarzem Samt bezogene Schachtel über den Tisch geschoben und sich wohlig zurückgelehnt.
    Zögernd hatte Bettina den Deckel hochgeklappt und ihn dann sofort wieder geschlossen. »Du bist verrückt, George!« sagte sie nach einigen heftigen Atemstößen. »Total verrückt!«
    »Ein Brillant River lupenrein von 2,5 Karat.«
    »Der kostet doch ein Vermögen!«
    »Du bist es mir wert.« Petrescu lächelte selbstgefällig. »Steck ihn an deinen Finger, meine Rose, und betrachte dich offiziell als verlobt.«
    »Laß die Witze, bitte!«
    »Ich stehe zu meinem Wort: Ich möchte dich heiraten!« Petrescu wartete, bis der Kellner die Sektgläser nachgefüllt hatte. »Ich weiß, was du sagen willst: Ich habe dich geschlagen, ich habe dich mißhandelt, ich habe dich erpreßt, ich habe mich dir gegenüber benommen, als seist du eine Hure. Das mag alles stimmen.«
    »Es ist wahr!« sagte Bettina gepreßt.
    »Zugegeben! Als ich dich kennenlernte, habe ich mir gedacht: Das wird ein schönes Spielzeug für dich werden! Und das warst du auch, bis ich begann, mich an dich zu gewöhnen. Etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte, was mir noch nie mit einer Frau passiert ist. Und ich fragte mich: Liebst du sie?! Solche Fragen habe ich mir früher nie gestellt. Die Frauen lagen in meinem Bett, und damit erfüllten sie ihren Zweck. Aber bei dir spürte ich plötzlich, daß es so etwas wie ein Zuhause gibt. Ich begann, mich auf dich zu freuen. Nicht als Körper, sondern als einen Teil meines Lebens. Dann tauchte Barrenberg auf. Zuerst heimlich, unbemerkt von mir. Schlich sich in mein Leben ein und nahm mir meine Rose weg! Wer kann nicht verstehen, daß ich wahnsinnig vor Eifersucht und Enttäuschung war?! Ich platzte vor Rachelust!« Er wischte sich über die Augen, zog das Kästchen an sich und klappte es auf. »Nimm den Ring, meine Rose! Es ist wie die Überreichung einer Kriegsbeute: Du hast mich besiegt.«
    »Ich weiß gar nichts von dir.« Bettina starrte auf den Ring. Ein unerklärlicher Drang verwehrte es ihr, den Ring von seinem Samtpolster zu nehmen und anzustecken. »Wer bist du? Was tust du? Wo wohnst du? Heißt du überhaupt George Petrescu? Auf alles hast du nie eine Antwort gegeben, und ich habe dich oft genug gefragt. Ich tue es jetzt wieder: Wer bist du?«
    »Liebst du mich?«
    »Ich weiß es wirklich nicht …«
    »Liebst du Barrenberg?«
    »Das weiß ich noch weniger.« Sie lehnte sich weit zurück und blickte an die mit vergoldetem Stuck verzierte Decke des Restaurants. »Ich weiß nur ganz sicher, daß ich einen dicken Strich unter alles ziehen sollte. Unter das Gesamtkapitel Petrescu-Barrenberg. Ein neuer Anfang … Die Ausstellung bei Bieringer wäre die Basis dafür. Am liebsten möchte ich von dir und von Barrenberg nichts, gar nichts mehr hören. Ich möchte euch beide anflehen: Laßt mich in Ruhe! Vergeßt mich! Streicht meinen Namen aus eurem Leben! Ich will euch auch vergessen, gründlich sogar, und in Zukunft besser und vor allem ruhiger leben. Warum ist das nicht möglich? Warum hängt ihr wie Kletten an mir? Der eine versucht es mit einem Landhaus, der andere mit Riesenbrillanten und einem Eheversprechen. George – ich kann nicht mehr! Verstehst du mich? Wir gehen alle zugrunde, weil wir keinen Schlußstrich ziehen können.«
    »Ich ziehe ihn«, sagte Petrescu ruhig. »Den dicksten Strich unter alle Probleme: Ich heirate dich! Dann gibt es auch keinen Barrenberg mehr.« Er hob die Augenbrauen ein wenig. »Oder hast du Mitleid mit ihm?«
    »Ich muß ehrlich sein –« sagte sie leise und legte beide Hände vor ihre Brüste, als schäme sie sich, daß sein Blick sie traf. »Ich habe Angst vor dir. Einfach Angst! Du bist mir unheimlich …«
    »Wir werden das

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