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Eine angesehene Familie

Eine angesehene Familie

Titel: Eine angesehene Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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… Ich drehe durch, Betty!«
    Bettina blieb liegen und sah Barrenberg zu, wie er einen Bademantel überwarf. Nervös lief er in dem großen Schlafzimmer hin und her, griff nach einer Bürste, glättete seine abstehenden Haare und warf die Bürste an die Wand. Das tat ihm gut. Zerstören wollte er jetzt, vernichten, bereinigen, ordnen, die Welt von etwas Überflüssigem befreien. Dieses Unnütze war der Mann, dessen Namen er nicht kannte, dessen Bild er nicht gefunden hatte, als er allein ganze Stunden in Bettinas Wohnung gewartet hatte. Aber da gab es nichts. Petrescus Abscheu vor jedem Foto erwies sich immer wieder als lebenserhaltend.
    »Das alles hört auf, wenn du in den Bungalow ziehst!« schrie er. »Ich gebe dir einen Hund dazu, einen Dobermann, der alles anfällt, was nicht nach mir riecht! Ich setze dir eine Wache ins Haus!«
    »Schenkst du mir ein Haus oder ein Gefängnis?« fragte sie ruhig.
    »Ich will dich befreien, Betty!«
    »So nicht, Voice. So wird es dir nie gelingen.«
    »Wie denn?« Er blieb vor ihr stehen. »Wie kann man dir helfen?«
    »Du müßtest das tun, was er mit dir auch tun würde, wenn du nicht nachgibst. Ihn vernichten!«
    »Das will ich ja!« schrie Barrenberg. »Aber wie kann ich etwas vernichten, wenn ich nicht weiß, wie es aussieht und wo ich es packen kann? Wie kann ich ein Phantom greifen?! Er ist da besser dran, er kennt meinen Namen! Er kann mich vernichten!« Barrenberg blickte auf Bettina hinunter. Ihre Nacktheit lenkte ihn nicht mehr ab, sie verstärkte nur seinen Entschluß zu einer Radikallösung. »Findest du das fair, daß nur er seinen Gegner kennt?!«
    »Schlag den Namen aus mir heraus! Ich habe dich ja nicht freiwillig genannt!«
    Er rannte wieder hin und her und blieb vor Bettina stehen. Er wußte genau, was er sagte, er hörte jedes seiner Worte, und er zögerte nicht, sie auszusprechen.
    »Ich verspreche dir, dich von ihm zu befreien«, sagte er. »Für immer zu befreien.«
    »Das heißt Mord.«
    »Ich betrachte es als Selbstschutz. Du hast gesagt, er wäre fähig, mich zu töten!«
    »Ja.«
    »Man kann mir nicht verübeln, wenn ich ihm zuvorkomme. Wir leben in einem Krieg miteinander. Und im Krieg muß man zuerst schießen, wenn man überleben will!«
    »Und mit diesem Wissen sollen wir weiter zusammenleben? Wir sollen eine ganzes Leben lang gemeinsam die Schuld tragen, einen Menschen getötet zu haben?!«
    »Es wäre Notwehr, Betty! Ginge ums nackte Überleben!«
    »Ich weiß nicht, wo er wohnt …«
    Barrenberg starrte sie ungläubig an. »Du weißt es nicht?«
    »Er kommt zu mir.«
    »Du warst nie bei ihm?«
    »Doch. Ein paarmal. Aber immer woanders. Wohnungen, Häuser – ich weiß bis heute nicht, ob sie ihm gehören oder ob es Wohnungen von Freunden waren. Es gibt keine Adresse, keine Telefonnummer – nichts. Er ruft an, er bestimmt, wohin wir gehen. Er allein weiß alles! Ich weiß nicht einmal, ob sein Name richtig ist. Er steht in keinem Telefonbuch.«
    »Es gibt ein Einwohnermeldeamt!« sagte Barrenberg.
    »Und wenn man dort den Namen nicht registriert hat?«
    »Dann ist er falsch.«
    »Und was nützt dir dann das Wissen? Du kannst ihn nicht greifen – nicht so, daß du ihm überlegen wärst, daß du ihn töten könntest. Er wird immer schneller und immer listiger sein als du. Du kannst diesen Krieg nur verlieren.«
    »Wie heißt er?« fragte Barrenberg laut.
    »Petrescu. George Petrescu.«
    Es war heraus. Bettina schloß die Augen. Sie hörte, wie sich Barrenberg über sie beugte, sie spürte, wie er sie küßte, zuerst auf die Lider, dann auf den Mund, später auf beide Brüste, aber sie empfand nichts dabei. Erst, als er sich wieder von ihr abwandte, schlug sie die Augen auf. Barrenberg stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster und blickte in die fahle Nacht hinaus. Er sah auf Dächer, auf schwarz blinkende Fenster, Schornsteine und Fernsehantennen.
    »Ein Rumäne?« fragte er.
    »So etwas Ähnliches.«
    »Es klingt rumänisch. Petrescu. Wenn du auch noch ein Foto hättest …«
    »Es gibt kein Bild von ihm.«
    »Womit verdient er sein Geld?«
    »Import, sagte er.«
    »Was importiert er?«
    »Ich habe ihn nie danach gefragt. Ich weiß nur, daß seine Partner in Asien sitzen müssen. China, Taiwan, Hongkong, Thailand, Philippinen, Indonesien, Singapur, Malaysia, Korea … Manchmal erzählt er von ihnen und dann macht er sie nach, wie sie sprechen; die meisten können ja kein R. Liebel leich, als ehllich und allm. – Ein dummer Witz.«
    »George

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