Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
glauben, aber nur ein Narr würde die Möglichkeit ignorieren, dass seine Braut eine gerissene Mörderin war. Er wünschte, er wüsste mehr über die Umstände von Charles Dashwoods Tod. Das war eindeutig etwas, worum er sich später kümmern musste.
    Luc ließ sich überreden, noch für einen leichten Imbiss zu bleiben, bevor er nach Ramstone aufbrach. Man konnte nicht behaupten, dass die Mahlzeit in angenehmer Stimmung eingenommen wurde, und nur Silas und Sophia amüsierten sich. Während des Essens blickte Stanley immer wieder verwirrt von Gillian zu Luc und wieder zurück, und Gillian sah eher aus, als sei sie auf dem Weg zur Guillotine als eine frisch verlobte Frau. Lucs Gesicht verriet nichts als höfliches Interesse an den Vorgängen.
    Sie beendeten die Mahlzeit, und Luc wollte sich gerade verabschieden, als Meacham den Raum betrat. Der Butler verneigte sich und murmelte:
    »Lady Joslyn und ihre Großtante sind eingetroffen, um ihre Aufwartung zu machen.« Er räusperte sich. »Ich habe sie in den Empfangssalon geleitet.«
    Angesichts der Ereignisse des Vormittags war der angekündigte Besuch völlig vergessen worden. Peinlich berührtes Schweigen folgte auf Meachams Ankündigung. Luc hatte gar nichts davon gewusst, sodass ihn die Nachricht von Emilys und Cornelias Anwesenheit unvorbereitet traf.
    Silas erholte sich als Erster, stand auf und sagte energisch:
    »Ausgezeichnet! Ihre Ankunft könnte nicht glücklicher geplant sein.« Mit einem Lächeln zu Gillian und Luc drängte er: »Kommt, gehen wir und überbringen ihnen unsere gute Nachricht.«
    Sophia stimmte ihrem Onkel zu. Sie erhob sich und schüttelte ihre Röcke aus, dann sagte sie:
    »Es hätte sich nicht besser planen lassen, nicht wahr?« Sie lächelte Luc strahlend an. »Sie wollten die Neuigkeit ja sicher ohnehin unverzüglich Ihrer Familie überbringen.«
    »Natürlich«, murmelte Luc. Er hatte das Recht, zu heiraten, wen er wollte, aber er hatte sich nicht darauf gefreut, seine plötzliche Verlobung seinen Verwandten zu unterbreiten, und bestimmt nicht so ohne Vorwarnung und noch weniger als Erstes Emily und Cornelia, von der er ja die Gerüchte über Gillian überhaupt erst gehört hatte. Nur ein Einfaltspinsel würde erwarten, dass sie seine Verlobte ohne Vorbehalte in der Familie willkommen hießen. Ihre Billigung oder vielmehr der Mangel daran änderten zwar nichts an der Sachlage, aber … Er verzog das Gesicht. Die Familie musste es erfahren, ohne Aufschub, keine Frage, aber es wäre ihm lieber gewesen, wenn er erst mit Barnaby hätte reden können. Männer nahmen solche Sachen, überlegte er, mit viel weniger Aufhebens hin.
    Lieber wäre er vor zwei Raubmörder getreten als vor die beiden Frauen, die ihm so wichtig waren. Aber Luc folgte den anderen äußerlich ungerührt zum Empfangssalon. Meacham ging voraus, dann kamen Silas und Sophia, danach Luc und Gillian, und das Schlusslicht bildete Stanley. Sie erreichten ihr Ziel, und Meacham öffnete die Tür und trat zur Seite.
    Emily und Cornelia saßen auf einem rosa Damastsofa, und als die anderen eintraten, blickten sie erwartungsvoll auf. Luc kniff seine Augen zusammen, als er flüchtig Schuldbewusstsein in den Mienen der beiden sah, als sie ihn unter den Ordways entdeckten. Warum sollten sie sich denn schuldig fühlen, fragte er sich sogleich.
    Während der allgemeinen Begrüßung und der üblichen Floskeln wurde Luc bald klar, dass die weiblichen Mitglieder seiner Familie zum Auskundschaften gekommen waren. Belustigung regte sich in ihm. Heute würden sie mehr erfahren, als sie sich je erträumt hatten.
    Er überließ Silas die Führung und hielt sich, nachdem er Emily und Cornelia mit einem Kuss auf die Wange begrüßt hatte, im Hintergrund und verfolgte die Vorgänge. Sophia und Gillian nahmen auf zwei Sesseln Platz, die mit in Grün und Cremetönen gestreifter Seide bezogen waren. Silas wählte einen grünen Samtstuhl mit hoher Lehne zwischen den beiden Sesseln seiner Nichten, und Stanley stellte sich an den Kamin. Luc tat es ihm nach und stützte sich am anderen Ende des Marmorsimses mit dem Ellbogen ab.
    Silas wartete, bis Meacham Erfrischungen gebracht hatte, alle versorgt waren und der Butler wieder gegangen war, dann verkündete er jovial:
    »Sie werden sich vielleicht wundern, warum wir Ihnen Champagnerpunsch servieren.«
    »Ja«, sagte Cornelia, »zumal es bei uns als Getränk für festliche Anlässe gilt.« Da sie ihre eigenen Schlüsse aus Lucs Anwesenheit gezogen hatte,

Weitere Kostenlose Bücher