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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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behandelten – Lucs Eingreifen zu Gunsten Harlans war nicht vergessen. Auch bei Sir Michael und seiner Gattin, den Eltern von Tilden, Barnabys Sekretär und Hausverwalter, konnte man sich sicher sein, dass sie alles tun würden, was nötig war, um Barnabys Halbbruder und seiner Braut den Weg zu ebnen. Und natürlich würden auch Vikar Smythe und seine unerschütterliche Gemahlin Penelope alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um sicherzustellen, dass die Menschen hier das junge Paar ohne Vorbehalte aufnahmen. Natürlich würden bei der Gesellschaft auch Simon und Mathew anwesend sein, und weder Emily noch Cornelia hegten irgendeinen Zweifel daran, dass sie sich hinter Luc und Gillian stellen würden.
    »Wenigstens ist es eine gerade Anzahl von Gästen, wenn schon die Geschlechter ungleich verteilt sind«, murmelte Emily, als sie Freitagnachmittag noch einmal die Gästeliste durchging.
    »Das lässt sich nicht ändern. Sechzehn Gäste zum Dinner sind genug für eine ›Feier in kleinem Kreis‹.« Cornelia lächelte Emily zu. »Vor allem, wenn du so aussiehst, als könnten bei dir jeden Moment die Wehen einsetzen.«
    Emily kicherte.
    »Ich sehe doch nicht wirklich so schlimm aus, oder?«
    Cornelia blickte ihre Großnichte voller Zuneigung an. Die Schwangerschaft war schon weit fortgeschritten, aber bis auf die beachtliche Wölbung dort, wo früher ihr flacher Bauch gewesen war, sah Emily immer noch so liebreizend aus wie sonst. In den grauen Augen stand ein Funkeln, ihre Haut schimmerte rosig, und ihre Wangen waren stets zart gerötet. Die Ehe und die Schwangerschaft bekamen ihr bestens, und Cornelia sprach ein schnelles Dankgebet dafür, dass der Herrgott ihnen Barnaby gesandt hatte. Und Emily, fügte sie hinzu, mit der Vernunft gesegnet, sich in ihn zu verlieben. Es war natürlich auch hilfreich gewesen, dachte sie, dass Barnaby sich ebenso heftig in Emily verliebt hatte.
    Als sie darüber nachdachte, wie glücklich Barnaby und Emily waren, erschien eine steile Falte zwischen ihren Brauen. Sie hatte eine Schwäche für Luc und hatte sich Sorgen gemacht, seit sie erfahren hatte, dass er entschlossen war, Gillian Dashwood zu heiraten. Dass er Ramstone gekauft hatte, hatte sie sehr gefreut, und sie hatte die Hoffnung gehegt, dass irgendwie dann auch eine geeignete Gattin auftauchte. Ihre Lippen verzogen sich. Sie hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass es nur eine Sache von Tagen sein würde, bis eine erschien, und Gillian Dashwood war nicht unbedingt die Frau, die ihr vorgeschwebt hatte. Aber Gillian war nun einmal die Frau, die Luc sich ausgesucht hatte, aus welchen Gründen auch immer – sie hatte diesbezüglich einen starken Verdacht –, und es war sicher am besten, sie akzeptierte seine Wahl. Alles, was sie wollte, gestand sie sich ein, war, dass Luc das gleiche Glück fand, wie Barnaby und Emily es teilten, und sie war nicht überzeugt, noch nicht, dass Gillian es ihm geben konnte. Die Zeit würde es zeigen, und bei Gott, dachte sie, wenn sie ihn unglücklich macht … Ihre Finger schlossen sich fester um den Gehstock aus Walnussholz, und sie kniff die Augen zusammen. Ich werde ihr dann einfach einen Strich durch die Rechnung machen müssen, entschied sie mit einem unseligen Lächeln auf den Lippen.
    »Woran denkst du gerade?«, verlangte Emily zu wissen, die ihr Lächeln sah.
    »Ach nichts, an nichts Besonderes«, erwiderte Cornelia mit unschuldsvoller Miene. »Was hältst du von ein paar Lilien aus dem Gewächshaus als Tischschmuck für heute Abend?«, fragte sie und lenkte Emily erfolgreich ab.
    Gillians Vorfreude auf das Abendessen auf Windmere hielt sich in Grenzen. Sie scheute nicht nur vor dem zurück, was, wie sie fürchtete, eine Art Spießrutenlauf zwischen kritischen Blicken werden würde. Die Nachricht von Canfields Tod hatte sie erschüttert. Nachdem ihr erster Schreck verflogen war, hatte sie wie ihr Onkel an die verflixten Schuldscheine denken müssen.
    Sogar während sie badete und sich dann für den Abend ankleidete, kreisten ihre Gedanken unablässig weiter um Charles’ Schuldscheine und wo sie wohl sein mochten. Hatte Canfield sie in London gelassen? Oder hatte er sie mit hierher gebracht? Ging jemand in diesem Moment seine Sachen im Ram’s Head durch und fand sie vielleicht? Die Vorstellung, dass ein Fremder sie in die Hand bekam, erfüllte sie mit Elend. Charles mochte schon viele Jahre tot sein, aber die Tausende Pfund, auf die sich diese Schuldscheine beliefen, waren eine

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