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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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ihnen. Townsend hingegen … wenn er so heftig trinkt, wie du sagst, stößt das vielleicht sogar die anderen ab«, schlug Mathew vor.
    »Nein, an Townsends Trinkgewohnheiten liegt es nicht«, erwiderte Simon und schüttelte den Kopf. »Sie trinken alle viel … außer St. John. Es ist mehr die Art und Weise, wie Nolles ihn manchmal anschaut … und Padgett zeigt seine Verachtung ihm gegenüber auch immer unverhohlener.« Er zuckte wieder die Achseln. »Vermutlich ist es nichts. Ich bin wahrscheinlich nur übermäßig argwöhnisch.«
    Barnaby runzelte die Stirn.
    »Die amtliche Untersuchung hat das erwartete Ergebnis gebracht: Unfalltod. Falls Canfield ermordet wurde und Townsend das weiß, sind sie vermutlich der Ansicht, er sei eine Gefahr für sie geworden.«
    »Das stimmt«, pflichtete ihm Mathew bei, »aber sie benutzen weiterhin seine Keller zum Lagern ihrer Schmuggelwaren. Das heißt doch sicher, dass sie ihn brauchen, oder?«
    »Nicht wenn man daran denkt, was Lamb beobachtet hat«, sagte Simon. »Die Keller sind leer geräumt, oder?«
    »Ja, aber wir denken, dass sie in Erwartung einer neuen Lieferung aus Frankreich ausgeräumt wurden«, wandte Mathew ein.
    »Es sei denn«, sagte Luc leise, »sie haben einen anderen Ort gefunden, den sie benutzen können.«
    »Die Idee hatte ich auch schon«, sagte Simon. »Und wenn … dann möchte ich nicht in Squire Townsends Haut stecken.«
    Ein paar Stunden später schwang sich Simon vor dem Ram’s Head aus dem Sattel und beschäftigte sich in Gedanken immer noch mit Townsend und dem Zerwürfnis zwischen ihm und den anderen, das er wahrgenommen hatte. Da es noch früh am Abend war, erst ein paar Minuten nach zehn, hatten die Herren sich noch nicht in eines der Privatzimmer zu ernsthafterem Spiel zurückgezogen, sondern saßen noch an dem gewohnten Tisch in der Gaststube. Von St. John war nichts zu sehen. Wie gewöhnlich herrschte fröhlich-laute Ausgelassenheit, das Wirtshaus war gut besucht: Fischer, Tagelöhner, Bauern und ein paar Zollfahnder sowie mehrere Männer mit harten Augen, die Simon als Nolles’ Männer identifizierte.
    Simon schlenderte zu Nolles und den anderen, zog sich einen Stuhl vor und setzte sich. Man begrüßte sich, und Simon bestellte bei einer vorbeikommenden Schankmagd einen Krug Ale.
    Die Unterhaltung beschäftigte sich mit allgemeinen Themen, und bis auf eine Bemerkung zu der offiziellen Untersuchung des Todes von Canfield vor zwei Tagen hielt sich Simon zurück, hörte mehr zu, als sich selbst an dem Gespräch zu beteiligen. Ihm fiel auf, dass die anderen Townsend nicht weiter beachteten, fast als sei der gar nicht da. Nicht dass Townsend viel zur Unterhaltung beizutragen hätte, aber dennoch war sich Simon sicher, dass sich etwas innerhalb der Gruppe verändert hatte. Canfields Tod konnte natürlich der Grund dafür sein, aber er bezweifelte das eigentlich. Und wenn man berücksichtigte, dass Canfield vor weniger als einer Woche gestorben war und zudem angeblich ein Freund von allen gewesen war, schien niemand sein Ableben zu betrauern. Außer, dachte Simon, vielleicht Townsend.
    Townsend war ungewöhnlich still, und sein Gesicht war blass und hager, unter den Augen hatte er dunkle Schatten, die von schlaflosen Nächten sprachen. Er schien von dem Glas Brandy vor sich restlos fasziniert und rührte sich erst aus seiner Betrachtung des Getränks, als das Glas leer war, und dann auch nur, um sich ein neues zu bestellen. Noch nicht betrunken, entschied Simon, aber wenn er so weitermachte, würde es nicht lange dauern, bis der Kerl bewusstlos unter dem Tisch lag.
    Als die Unterhaltung ins Stocken geriet, fragte Simon:
    »Wo ist eigentlich St. John? Ich dachte, ich würde ihn heute Abend hier sehen.«
    »Sagte, er habe eine Verabredung und würde später zu uns stoßen«, antwortete Padgett.
    »Vermutlich mit dem gelbhaarigen Frauenzimmer«, brummte Stanton.
    »Ach ja, die vollbusige Mrs. Perryman«, murmelte Nolles. »Sie ist neu im Dorf. Behauptet, sie sei verwitwet, aber ich bezweifle das.« Ein hässliches Lächeln spielte um seine Lippen. »Sie scheint einen großen Freundeskreis zu haben … der ausschließlich aus Männern besteht.«
    »Man kann sich darauf verlassen, dass St. John in diesem langweiligen gottverlassenen Kaff einen angenehmen Zeitvertreib findet«, bemerkte Stanton.
    Townsend hob seinen Kopf und starrte Stanton an.
    »Wenn Sie Broadhaven so langweilig finden«, wollte er wissen, »warum bleiben Sie dann überhaupt

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