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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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spürte, fühlte sie sich liebkost, und der Klang seiner tiefen Stimme wärmte sie, legte sich um sie wie ein warmer Hermelinumhang. Gillian zog nicht bewusst Vergleiche zwischen Charles und Luc, aber sie wusste, dass es einen himmelweiten Unterschied zwischen den beiden Männern gab. Silas hatte recht gehabt.
    Charles, überlegte sie weiter, war ein ausgezeichneter Liebhaber gewesen, keine Frage. Sie hatte sein Liebesspiel genossen, aber wenn Luc sie berührte, wenn er sie küsste, auf den Mund … wenn sein herrlicher Körper sich mit ihrem vereinte, dann entdeckte sie, dass es den Liebesakt an sich gab … und den Liebesakt mit Luc … unter dem taubengrauen Stoff ihres Kleides richteten sich ihre Brustspitzen auf, und sie merkte verlegen, wie ihr innerlich ganz heiß wurde … Sie war, entschied sie, durch und durch verdorben. Aber nur und ganz allein bei Luc …
    Sie betrachtete ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg, diesen großen Mann, den sie geheiratet hatte. Er hatte ihr noch nicht gesagt, dass er sie liebte, aber sie spürte, dass er es tat. Gegenwärtig war es noch unausgesprochen, aber es war zu erkennen in der Großzügigkeit und Rücksichtnahme, in der Umsicht, die er ihr jeden Tag bewies. Wie einen warmen Kokon spürte sie es in jedem Blick, den er ihr zuwarf, in jedem Kuss und jedes Mal, wenn er sie voller Leidenschaft liebte. Sie war davon überzeugt, wenn er dazu bereit war, würde er ihr das geben, was sie sich mehr wünschte als alles andere auf der Welt … seine Liebe. Sie konnte sich natürlich täuschen oder auch eingebildet sein, aber das glaubte sie nicht. Luc liebte sie. Er hatte es ihr nicht gesagt, überlegte sie mit einem sanften Lächeln, aber wenn er es tat … Ihr Herz klopfte schmerzlich in Vorfreude auf diesen magischen Moment.
    »Ich bin sicher, Sie hätten nicht gedacht, dass Ihr erster öffentlicher Auftritt nach Ihrer Hochzeit bei einer Beerdigung sein würde, nicht wahr?«, erkundigte sich Cornelia und unterbrach damit Gillians Gedanken.
    Jäh in die Gegenwart gerissen, stellte Gillian ihre Tasse ab und murmelte:
    »Nein. Aber Tragödien, fürchte ich, richten sich nun einmal nicht nach dem Kalender. Sie geschehen ohne Vorwarnung und ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt.«
    Emily und Anne hatten die Köpfe zusammengesteckt, waren ganz in eine Diskussion über die bevorstehende Geburt versunken, aber Cornelia konzentrierte sich auf Gillian.
    »Ja, ich kann mir vorstellen, dass Sie mehr als andere sogar sich sehr wohl der Unvorhersehbarkeit plötzlicher Todesfälle bewusst sind.«
    Mit einem seltsam hohlen Gefühl in der Brust schaute Gillian Cornelia in die haselnussbraunen Augen.
    »Sie spielen«, sagte sie, »auf den Mord an meinem Eh… an meinem ersten Ehemann an.«
    »Sie etwa nicht?«
    Gillian reckte das Kinn.
    »Eigentlich nicht. Wenn ich es vermeiden kann, versuche ich, nicht an jene Nacht zu denken. Es war eine schmerzliche Zeit.«
    Cornelias Blick glitt eindringlich über ihr Gesicht, musterte jeden Zug, und Gillian hatte das seltsame Gefühl, dass die alte Frau zu irgendeinem Schluss kam, als bildete sie sich eine Meinung über sie. Gillian wurde ruhig, wagte es kaum zu atmen, und gerade als sie dachte, sie könne ihre intensive Musterung keinen Augenblick länger ertragen, nickte Cornelia wie zu sich selbst und sagte:
    »Ich bin sicher, das war es. Mehr, als irgendjemand sich vorstellen kann. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich leidvolle Erinnerungen geweckt habe.«
    »D-danke«, stammelte Gillian mit dem Gefühl, eine schwierige Prüfung bestanden zu haben.
    Cornelia lächelte sie an, ein verwirrend strahlendes Lächeln, das Gillian nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Die alte Dame beugte sich vor und tätschelte ihr die Wange, sagte:
    »Sie sind ein gutes Mädchen. Luc kann man nur beglückwünschen.« Ehe Gillian darauf etwas erwidern konnte, glitt Cornelias Blick weiter. »Ah, da kommt er ja auch schon, um Sie zu entführen, kein Zweifel, aber bevor er das tut, würde ich mich gerne unter vier Augen mit ihm unterhalten, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Na-natürlich«, gelang es Gillian zu erwidern.
    Luc war gekommen, um Gillian zu holen, aber als er bei den Damen ankam, stand Cornelia auf und stützte sich schwer auf ihren Gehstock, dann sagte sie ruhig:
    »Auf ein Wort, junger Mann, ehe du mit deiner reizenden Braut wieder weg bist.«
    Wenn Luc überrascht war, so ließ er sich das nicht anmerken, aber nachdem er Gillian beruhigend zugelächelt hatte, nahm er

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