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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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trug: Stanley.
    Gillian eilte zu ihrem Onkel und legte ihm eine Hand auf die Schulter, starrte Stanley vorwurfsvoll an und verlangte zu wissen:
    »Was hast du dieses Mal getan, um ihn derart aufzuregen?«
    Luc konnte nicht anders als das Bild bewundern, das sie mit ihrem zobelfarbenen Haar abgab, das sie nach hinten frisiert trug, mit den rosig angehauchten Wangen und in dem eleganten rosafarbenen Kleid, während ihre Augen goldenes Feuer sprühten. Er betrachtete die zarte weiße Hand auf Silas’ Schulter und ihre angriffslustige Haltung. Eine Löwin auf der Hut, dachte er. Aber wovor? Forderte sie Stanley über Silas’ Reichtum heraus? Oder ging es ihr, wie es den Anschein hatte, um ihren Onkel?
    »Alles, was ich getan habe«, brummte Stanley, ohne irgendjemanden im Raum anzusehen, »war zu fragen, wie oft Mr. Joslyn zu Besuch kommt.«
    »Das war unmittelbar, bevor Sie Ihren Onkel vor trügerischen Menschen gewarnt haben, die Ältere ausnutzen … Fremde, so wie mich«, warf Luc hilfreich ein.
    Gillian achtete nicht weiter auf ihn.
    »Und was geht es dich an«, wollte sie von Stanley wissen, »wie oft Mr. Joslyn zu Besuch kommt? Sicherlich obliegt es Onkel doch ganz allein zu entscheiden, wen er wie oft in sein Haus zu Besuch einlädt.«
    »Das ist mein Mädchen!«, freute sich Silas, dessen gute Laune wiederhergestellt war.
    Da das hier ein so guter Zeitpunkt wie jeder andere war, sich zu verabschieden, stand Luc auf, stellte seinen Becher ab und sagte:
    »Ich muss mich auf den Weg machen.« Er verneigte sich in Richtung der beiden Damen und murmelte: »Danke für den erfreulichen Ausritt. Vielleicht gewähren Sie mir das Vergnügen, Ihnen in der näheren Zukunft die Gegend noch weiter zu zeigen.« Er grinste. »Besonders jetzt, da ich weiß, dass Sie passionierte Reiterinnen sind.« Unter den Protesten von Silas und Mrs. Easley schickte sich Luc an zu gehen. Er merkte, dass Gillian und die beiden anderen Herren sich nicht an den Protesten beteiligten. Ehe er entkommen konnte, verlangte Silas, dass er Freitag kam, um mit ihnen zu Abend zu essen. Als Luc zögerte, fügte Silas listig hinzu:
    »Meacham wird wieder Glühwein zubereiten … und das Rezept für Sie haben. Ich werde die Köchin bitten, die gebutterten Hummer zuzubereiten, für die Sie sie vor ein paar Wochen so gelobt haben.«
    Luc lachte.
    »Dann wäre es höchst unhöflich von mir, solch eine verlockende Einladung auszuschlagen. Wir sehen uns also am Freitag.«
    Gillian wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, als Luc Joslyn ging. Seine Gegenwart bildete einen angenehmen Gegenpol zu Stanley und Lord George Canfield, aber er war auch ein Problem, das sie jetzt nicht wirklich brauchen konnte. Sie seufzte. Stanley und Canfield bedeuteten genug Schwierigkeiten, ohne dass sie als weitere Ablenkung auch noch Mr. Luc Joslyn benötigte.
    Sie setzte sich auf den Stuhl, von dem Luc eben aufgestanden war, und musterte ihren Halbbruder. Er war groß und schlank, und er trug sein hellbraunes Haar ohne Puder und bis auf ein paar Locken an der Seite hinten am Kopf zu einem Zopf gebunden. Stanley war ein gut aussehender junger Mann, musste sie zugeben, aber es war nichts Bemerkenswertes an ihm. Seine Gesichtsfarbe war blass, seine Augen braun, und er war tadellos gekleidet mit seinem blauen Rock mit den langen Schößen, der hellen Hose und den schwarzen Stiefeln.
    Stanley mied gewöhnlich das Land, und sie hatte auch nie bemerkt, dass er für ihren Onkel eine besondere Zuneigung hegte. Aber er war hier. Der Grund dafür war nicht schwer zu erraten: Geld. Aber warum, überlegte sie, während sie von Sophia eine Tasse Tee entgegennahm, hatte Stanley Canfield mitgebracht? Ihr Blick wanderte zu Canfield, der angesichts der Faszination, mit der er diese betrachtete, von seinen Stiefeln unerhört gefesselt zu sein schien.
    Canfield war wie Stanley auch ein enger Freund ihres verstorbenen Mannes gewesen, und wie Stanley und Charles war er allen Arten des Glücksspiels verfallen. Sie hatte ihn nie sonderlich geschätzt. Sie trank einen Schluck Tee. Natürlich, überlegte sie mit trockenem Humor, konnte sie das von fast allen von Charles’ Freunden sagen.
    Canfield hob plötzlich seinen Blick und schaute sie geradewegs an. Er lächelte, und etwas in diesem wissenden Lächeln ärgerte sie. Sie reckte das Kinn, und ihre Augen glitzerten empört, während sie seinen Blick erwiderte. Auf keinen Fall wollte sie sich von einem Wüstling wie ihm

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