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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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mir nicht danken – selbst wenn Silas nicht mein Freund wäre, hätte ich ihm meine Hilfe nicht verweigert. Ich hätte niemanden mit gebrochenem Arm im Straßengraben liegen lassen.« Er lächelte. »Und was den Ausritt mit Ihnen beiden angeht, so habe ich ihn sehr genossen.«
    Stanley kam zu ihnen und nachdem er seiner Cousine ein Kompliment zu ihrem Aussehen gemacht hatte, wandte er sich an Luc. Er räusperte sich und sagte:
    »Ich konnte nicht verhindern zuzuhören, worüber Sie gesprochen haben, als ich gerade herkam. Ich entschuldige mich, dass ich Ihnen nicht schon neulich dafür gedankt habe, dass Sie meinem Onkel zu Hilfe gekommen sind. Ich stehe in Ihrer Schuld. Es hätte für Onkel viel schlimmer ausgehen können, wenn Sie nicht gewesen wären. Ihnen gebührt mein Dank.«
    »Keine Ursache. Ich habe nur getan, was alle getan hätten. Sie schulden mir nichts.« Nach dem Empfang durch Stanley vor zwei Tagen war seine Freundlichkeit jetzt unerwartet, aber seine Dankbarkeit schien aufrichtig. Dennoch fragte Luc sich unwillkürlich, was Stanley wohl vorhatte. Ihn entwaffnen? Aber wozu?
    Sophia blickte ihren Cousin billigend an.
    »Ich muss ehrlich sagen, Stanley, du überraschst mich. Erst hast du mir ernsthaft ein Kompliment gemacht, dann warst du höflich zu Mr. Joslyn. Das ist höchst ritterlich von dir.«
    Stanley wurde rot und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    »Ich weiß, dass ich nicht immer allen Erwartungen gerecht werde, aber ich bin auch kein Barbar ohne Kinderstube. Und ich mag Onkel so gerne wie ihr auch.« Seine Wangen färbten sich tiefer rot. »Auch wenn du und Gillian glauben, ich sähe in ihm nur seine Geldsäcke.«
    »Ich habe nie deine Zuneigung zu ihm in Zweifel gezogen«, erwiderte Sophia ruhig. »Aber ich hinterfrage sehr wohl dein Interesse an seinem Geld.«
    Stanley musterte sie mit gerunzelter Stirn, aber ehe er antworten konnte, betrat Meacham den Salon und verkündete, das Dinner sei bereit.
    Alle schickten sich an, den Raum zu verlassen. Trotz seines gebrochenen Armes bestand Silas darauf, Sophia zum Essen zu geleiten, und Stanley bot Gillian seinen Arm, sodass Luc und Canfield ihnen folgen mussten.
    Während sie hinter Silas und Sophia zum Speisesalon gingen, bemerkte Stanley zu Gillian:
    »Ich muss sagen, du siehst heute wirklich reizend aus. Und für Sophia gilt das Gleiche, wie ich ihr bereits gesagt habe.« Er lächelte. »Die Landluft muss euch beiden gut bekommen.«
    Gillian betrachtete ihn misstrauisch.
    »Versuchst du, nett zu mir zu sein?«, fragte sie mit hochgezogenen Brauen. »Ich glaube nicht, dass du mir je zuvor ein Kompliment gemacht hast – zu irgendetwas. Ganz allgemein beschwerst du dich ständig über mich und darüber, dass ich nicht tue, was ich soll oder umgekehrt.«
    »Findest du nicht, dass es an der Zeit ist, unsere kindischen Streitereien beizulegen? Wir sind schließlich keine Kinder mehr, Gilly«, sagte Stanley und verwendete den Namen, den er in Kindertagen für sie benutzt hatte. »Wir müssen nicht ständig aufeinanderhocken, aber wir sind nun einmal eine kleine Familie, sodass es nicht verkehrt wäre, wenn wir einander mit Respekt und Höflichkeit begegneten – wenn schon keine Zuneigung zwischen uns herrscht.«
    Die Benutzung ihres Kindernamens rührte Gillian, und sie rief sich in Erinnerung, dass er nicht immer ein aufgeblasenes Ekel gewesen war. Wenn sie sich Mühe gab, konnte sie ein paar angenehme Erinnerungen aus ihrer Kindheit hervorkramen. Sie bedachte ihn unter halb gesenkten Lidern mit einem aufmerksamen Blick. Meinte er das wirklich ernst? Vielleicht war es ihm ja wirklich ein Anliegen, den Abgrund zwischen ihnen zu überwinden. Vorsichtig erkundigte sie sich:
    »Ist das dein Ernst?«
    Er nickte.
    »Ich weiß, dass wir nicht immer gut miteinander ausgekommen sind, aber wir sind inzwischen beide erwachsen. Unser Onkel ist alt, und eines Tages werden nur noch wir drei übrig sein – du, ich und Sophia.« Zu ihrer Verwunderung wirkte er ehrlich wehmütig. »Es wäre nett, wenn wir miteinander reden könnten, ohne uns gleich gegenseitig an die Kehle zu gehen.«
    Silas und Sophia betraten vor ihnen den Speisesalon, und als Stanley und Gillian hinter ihnen eintraten, fragte Gillian Stanley:
    »Schlägst du einen Waffenstillstand vor?«
    »Ein Waffenstillstand wäre ein Anfang.«
    Sie lächelte ihn unsicher an, konnte ihm den Sinneswandel nicht wirklich abnehmen, war aber willens, es zu versuchen, und antwortete daher:
    »Nun

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