Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
auffallen.
    Er lenkte sein Pferd auf die Auffahrt zu Windmere und dem Dower House und dachte über Mrs. Gilberts Warnung vor Nolles nach. Luc tat ihre Worte nicht ab oder nahm sie auf die leichte Schulter. Nolles war gefährlich, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die kleine Giftschlange zuschlagen würde, räumte Luc ein.
    Es war nie eine Frage gewesen, dass Nolles sich früher oder später an Barnaby rächen würde, und es war fast ein Wunder, dass er das nicht längst schon getan hatte. Luc runzelte die Stirn. Und Mrs. Gilbert hatte recht, dass Nolles nicht direkt gegen Barnaby vorgehen würde. Selbst Nolles, überlegte er, war nicht dreist und dumm genug, jemanden von Barnabys Rang zu töten … Aber es gab andere Ziele. Er selbst zum Beispiel. Lamb zum anderen. Also auf was, fragte er sich, wartete Nolles?
    Er betrachtete die Frage in Gedanken von allen Seiten, während er die Stufen zum Dower House hochstieg, kam aber zu keinem Schluss, daher verschob er deren Beantwortung auf später. Er hatte etwas wesentlich Erfreulicheres zu bedenken … das bevorstehende Dinner auf High Tower mit seinem Freund … und Wortgefechte mit einer Frau, die ihn erregte und sein Interesse weckte.
    Erst nach einem Bad und nachdem er sich umgezogen hatte und sich vorbereitete, nach High Tower aufzubrechen, räumte Luc ein, dass er sich wesentlich mehr darauf freute, Gillian Dashwood zu sehen, als es ihm recht war. Und sich daran zu erinnern, dass sie eine Mörderin war und sich vermutlich nur wegen des erwarteten Vorteils bei einem alten Mann einschmeichelte, half nicht viel, seine Lust auf ihre Gesellschaft abzuschwächen. Sie war, entschied er, so gefährlich wie Nolles – vielleicht sogar noch mehr. Ein Grinsen zuckte über sein dunkles Gesicht. Aber ich auch , dachte er, ich auch …

Kapitel 6
    Luc mochte sich zwar auf das Essen am Abend auf High Tower freuen, aber Gillian erfüllte die Vorstellung, sich mit Canfield und Luc Joslyn an einen Tisch setzen zu müssen, mit allem anderen als Vorfreude. Stanley war auszuhalten, aber zu diesem Widerling Canfield höflich zu sein, widerstrebte ihr zutiefst. Und was Luc Joslyn anging …
    Dass sie sich seiner Nähe körperlich so bewusst war, bestürzte sie. Selbst wenn sie etwas für Affären übrighätte – was nicht der Fall war –, schlossen ihre gegenwärtigen Umstände jegliche Tändelei aus, egal mit wem … und unklug war es obendrein. Außerdem, erinnerte sie sich, ich mag ihn noch nicht einmal … selbst wenn er der attraktivste Mann ist, den ich seit Jahren gesehen habe. Oder der mir aufgefallen wäre, überlegte sie unglücklich.
    Nein, sie freute sich nicht auf den Abend, und das Wissen, dass Silas verkünden würde, dass sie und Sophia High Tower zu ihrem Zuhause machen würden, verstärkte ihre Sorge nur. Dass ihr Bruder die Neuigkeit unwillig aufnehmen würde, war zu erwarten, und sie rechnete fest damit, dass er wie auch Luc Joslyn ihr die niedrigsten Motive unterstellen würde. Es kümmerte sie nicht, was sie von ihr hielten, oder wenigstens nicht sonderlich, sodass sie ihre Reaktionen einfach ignorieren konnte, aber sie war besorgt, wie Canfield reagieren würde. Dass sie bei ihrem Onkel Asyl fand, würde ihm seine mächtigste Waffe gegen sie nehmen, und er würde, vermutete sie, nicht unbedingt gute Miene zu bösem Spiel machen. Als das Dinner näher rückte, fühlte sich ihr Magen wie verknotet an und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Da sie nicht mehr Zeit als absolut unvermeidbar mit den Herren verbringen wollte, überzeugte sie Sophia, ihrer beider Erscheinen unten hinauszuschieben. Daher trafen sie die Herren bereits vollzählig versammelt im Salon an, als sie schließlich hinabkamen.
    Die Männer warteten im Zimmer verteilt, Silas in seinem gewohnten Stuhl, Stanley und Canfield auf der Seite und Luc am Kamin, einen Arm auf den Sims gestützt. Bei ihrem Eintreten blickten die Herren zu ihnen.
    Canfield hob sein Monokel und musterte Gillian unverhohlen, worauf sie sich vor Ärger versteifte. Es kostete sie einige Selbstbeherrschung, nicht zu ihm zu gehen und ihm das alberne Monokel aus der Hand zu schlagen.
    Fast majestätisch in ihrem Kleid aus strohfarbenem Seidencrêpe mit der bronzefarbenen Stickerei ging Gillian mit einem bestenfalls angedeuteten Gruß an Stanley und Canfield vorbei zu ihrem Onkel. Dem hingegen schenkte sie ein herzliches Lächeln.
    »Haben wir alle warten lassen?«
    Silas zwinkerte ihr zu, nahm ihre kalte Hand in seine und

Weitere Kostenlose Bücher