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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Besitz übergegangen ist.« Barnaby schob die Papiere zu Luc. »Der Himmel weiß, dass Windmere nicht noch wachsen muss, auch wenn ich mit dem Gedanken gespielt habe, das Gut für einen jüngeren Sohn zu behalten, aber das liegt noch viele Jahre in der Zukunft – wenn ich denn das Glück haben werde, mehr als einen Sohn zu bekommen. In der Zwischenzeit bin ich sozusagen nur Hüter des Landgutes.« Er lächelte. »Ich könnte es verkaufen, aber mir bist du als Nachbar viel lieber als irgendein Fremder.«
    Luc betrachtete ihn aus schmalen Augen.
    »Sag mal«, verlangte er, »hast du einen ähnlichen Besitz, den du ›hütest‹, bis der richtige Moment gekommen ist, um ihn Lamb zu geben?«
    Barnaby wirkte schuldbewusst.
    »Lamb wird eines Tages sein eigenes Gut brauchen«, murmelte er.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da wäre Luc wütend aus dem Zimmer gestürmt, aber er erkannte jetzt, dass er damit nur Barnaby kränken würde … und sich aus Trotz ins eigene Fleisch schneiden. Er dachte einen Moment lang nach, dann sagte er langsam:
    »Ich kaufe es dir ab.«
    Als Barnaby Anstalten machte, ihm zu widersprechen, hielt Luc eine Hand hoch.
    »Ich vermute, dass die Summe, die ich dir zahlen kann, nur ein Teil dessen sein wird, was das Anwesen wert ist, aber auf diese Weise kann ich meinen Stolz wenigstens ein bisschen wahren.«
    Da er wusste, dass es das Beste war, was er erreichen konnte, nickte Barnaby und war glücklich über dieses Ergebnis. Sie feilschten noch ein wenig über den Preis, aber eine halbe Stunde später verließ Luc leicht benommen das Arbeitszimmer als neuer Besitzer von Ramstone Manor. Ich besitze ein Haus, überlegte er verblüfft. Ein Haus. Und Land. Und Bauernhöfe. Sacristi! Ich werde wahrhaftig respektabel.
    Er schüttelte angewidert den Kopf und ging zu den Ställen mit der Absicht, nach Ramstone Manor zu reiten und sich anzusehen, was er da erstanden hatte. Als Nächstes, überlegte er leicht gereizt, will ich am Ende noch eine Frau und Kinder. Gillians Gesicht erschien vor seinem geistigen Auge, und er fluchte. Er drängte ihr Bild zurück, schwang sich in Devils Sattel und machte sich auf, sein neues Landgut zu inspizieren. Aber gegen seinen Willen kehrten seine Gedanken zu Gillian und High Tower zurück.
    Auf High Tower war in der Zeit, in der Luc ans Haus gefesselt war, nichts Besonderes geschehen. Gillian und Sophia richteten sich ein und wären unter anderen Vorzeichen glücklich über die Veränderung ihrer Lebensumstände gewesen, aber Canfield blieb eine dunkle Wolke an ihrem Horizont.
    Als sie am Samstagnachmittag mit Sophia und Silas in der Novembersonne an einer geschützten Stelle im Garten saß, dachte Gillian darüber nach und entschied, es lag nicht daran, dass er ihr irgendwelche Avancen gemacht hätte; nein, es war schlicht seine Anwesenheit. Und, räumte sie ein, dass sie den Gedanken an ihn nie ganz abschütteln konnte. Sie runzelte die Stirn. Wie lange wollte er noch auf High Tower bleiben?
    Beinahe, als hätte sie ihre Gedanken gelesen, bemerkte Sophia:
    »Ich frage mich, wie lange Canfield seinen Besuch noch ausdehnen will. Er und Stanley sind nun schon seit mehr als zwei Wochen hier. Den beiden muss doch London fehlen, oder sie müssen vorhaben, zu einer der Jagden zu gehen – auch wenn ich zugeben muss, dass es mir leidtäte, wenn Stanley abreiste. Ich habe seine Gesellschaft genossen.«
    Silas, der zwischen Gillian und Sophia saß, warf ein:
    »Stanley hat mich in den vergangenen Wochen auch überrascht. Der Junge scheint sich für den Besitz zu interessieren – etwas, was er vorher noch nie getan hat. Als wir uns neulich mit meinem Verwalter getroffen haben, schien er tatsächlich zuzuhören. Er hat sogar ein paar kluge Fragen gestellt.« Silas wirkte nachdenklich. »Früher ist er auch nie länger als ein paar Tage geblieben. Meistens ist er mit einem oder zwei Freunden auf meiner Türschwelle erschienen und ist dann nach einer kurzen Erklärung, warum er gerade knapp bei Kasse ist, wieder abgereist, nachdem ich ihm Geld gegeben hatte, und ward nicht mehr gesehen, bis er das nächste Mal wieder Schulden hatte.« Er runzelte die Stirn. »Ich kann mich nicht entsinnen, dass Canfield bislang zu seinem Freundeskreis gehört hat. Nicht einmal in London. Stanleys Freunde sind immer unerfahrene Burschen gewesen, die zwar zu jedem Unfug bereit, dabei aber nie boshaft sind.«
    »Stimmt«, sagte Gillian und nickte. Sie starrte ins Leere. »Stanley hat sich … anders

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