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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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dir die Schuld daran zuzuschreiben.«
    »Ach Unsinn!«, rief Cornelia. »Das wird nicht passieren – du bist viel zu klug dafür. Richtig verwaltet und bewirtschaftet, wird Ramstone einen hübschen Gewinn abwerfen, von dem du komfortabel leben kannst, sodass du dein Schicksal nie wieder dem Würfel anvertrauen musst.«
    »Und ich kann dir mit Wäsche und allem möglichen anderen Hausrat helfen«, sagte Emily rasch. »Es gibt in Windmere alles im Überfluss, und ich würde es dir liebend gerne überlassen.« Als Luc zum Protest ansetzte, pochte Cornelia mit ihrem Gehstock auf den Boden und erklärte scharf:
    »Schluck deinen Stolz herunter, Junge! Barnaby und Emily brauchen mindestens die Hälfte der Sachen in den Lagerräumen nicht und das Gleiche gilt für die zahllosen Porzellanservice und den ganzen Rest, der doppelt und dreifach vorhanden ist. Betrachte es als Geschenk zum Einzug.«
    Da er wusste, er würde gegen so ein beeindruckendes Paar Gegner nicht gewinnen können, verbeugte sich Luc und lenkte ein. Die Damen handelten rasch, und vor Einbruch der Dunkelheit fand sich Luc nahezu überschwemmt von allerlei Hausrat, den Emily und Cornelia geschickt hatten, zusammen mit seinen neuen Bediensteten. Alice war entzückt über die zusätzliche Hilfe, und Bertram folgte Bissell und lauschte andächtig jedem Wort, das dem älteren Mann über die Lippen kam. Mrs. Marsh hatte die beiden Zimmermädchen an die Arbeit geschickt, die auch fleißig die Holzflächen polierten, bis der angenehme Geruch von Zitronen und Bienenwachs durch das Haus zog. Als Luc an diesem Abend zu Bett ging, geschah das in dem Wissen, dass er festen Boden unter den Füßen verloren hatte und von einem Strudel erfasst worden war, aber er zweifelte keine Sekunde daran, dass er wieder Grund finden würde.
    Ramstone Manor war nicht viel größer als das Herrenhaus auf Green Hill. Und auf jeden Fall war es beträchtlich kleiner und bescheidener als das Château seines Onkels in Frankreich, in dem er seine ersten Lebensjahre verbracht hatte. Es war schließlich nicht so, rief Luc sich in Erinnerung, während er im Dunkeln im Bett lag und zur Decke starrte, als sei er in einer Hütte aufgewachsen oder als hätte er keine Vorstellung davon, wie der Haushalt und der Landsitz eines Gentlemans geführt wurden. Von seinen französischen Verwandten nach dem Tod seiner Mutter zurückgewiesen und abgeschoben und nach Virginia zu seinem Vater geschickt, hatte er im Gegenzug Green Hill abgelehnt und sich entschieden, sich für seinen Lebensunterhalt auf seinen Verstand zu verlassen. Aber das Wissen und die Erfahrungen seiner Jugend im Hause reicher Verwandter waren nicht vergessen. Das Leben eines wohlhabenden Gutsbesitzers würde ihm zur zweiten Natur werden, und mit ein wenig Glück – und jeder brauchte ab und zu mal Glück – war er sich sicher, bei der Leitung Ramstones so gut zu sein wie an den Spieltischen.
    Glück war etwas, was Canfield in dieser Nacht nicht hatte. Dabei hatte er anfangs keinen Grund zur Klage gehabt. Der Umzug zum Ram’s Head war ohne Schwierigkeiten über die Bühne gegangen, sodass er nun in zwei hübschen Zimmern über der Wirtschaft untergebracht war. Hyde bewohnte eine kleine Kammer direkt daneben.
    Nach einem guten Abendessen auf seinem Zimmer hatte sich Canfield am Sonntagabend nach unten begeben, auf der Suche nach einem Täubchen zum Ausnehmen. Es war Fuchsjagdzeit, und viele männliche Mitglieder des Landadels waren daher nicht in der Gegend – was es erschwerte, Herren zu finden, die seinen Zwecken dienen würden. Schließlich hatte er sich zu Townsend an den Tisch gesetzt in einem der Privatzimmer, die Nolles für Spiele um höhere Einsätze bereithielt. Mehr aus Langeweile als aus irgendeinem anderen Grund war er auf Townsends Angebot eines Spieles eingegangen. Nachdem er gegen Townsend hier und in London bereits gespielt hatte, schätzte Canfield Townsends Geschick, aber er hielt ihn nicht für ihm selbst ebenbürtig, sodass er sich darauf freute zu gewinnen. Er wurde auch nicht enttäuscht und stand in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages als Gewinner einer ansehnlichen Summe auf.
    An diesem Abend jedoch ließ ihn das Glück im Stich, und während der Stapel Münzen vor seinen Augen in alarmierender Geschwindigkeit schrumpfte, verschlechterte sich auch Canfields Laune. Townsend, der vergangene Nacht kein einziges Spiel hatte gewinnen können, hatte an diesem Abend ununterbrochen gewonnen, sodass sich

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