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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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erkaufen, sondern zu beweisen, wie ernst es mir ist. Die fahrenden Ritter früher stellten sich schier unlösbaren Aufgaben, um zu beweisen, dass sie es wert waren, ihrer Dame zu dienen. Ich werde dasselbe tun. Sagen Sie etwas – irgendetwas –, und ich werde es für Sie auftreiben.“
    „Auf der Rhodesia ?“
    „Sie ist ein großer Ozeandampfer mit mindestens tausend Passagieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass jemand an Bord besitzt, was auch immer Sie wollen, oder doch zumindest etwas ganz Ähnliches.“
    Aber wenn der Herzog mit einem riesigen Fossil um mich wirbt, wer weiß, wie ich ihn belohnen werde?
    Sie sollte das nicht tun. Er hatte recht. Egal wie selten oder außergewöhnlich, es bestand die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an Bord das gewünschte Objekt besaß.
    „Sie sind Naturforscher“, hörte sie sich sagen.
    „Woher wissen Sie das?“
    Sie fluchte im Geiste. Sie hatten nie darüber gesprochen, warum er England verlassen hatte. „Ich habe die Bücher in Ihrer Kabine gesehen und habe das geschlussfolgert.“
    „Geheimnisvoll und scharfsinnig.“ Er lächelte sie an.
    Vielleicht hatte er sie schon vorher angelächelt, aber nie bei Licht, während sie ihn direkt ansah. Die Veränderung war erstaunlich. Die letzten Eisbergreste waren dahingeschmolzen, waren ersetzt worden durch die Tropen, nichts als Wärme und Liebenswürdigkeit.
    Zu ihrem Leidwesen flatterte ihr Herz. Reichte es nicht, dass er bereits ihren Plan durchkreuzt hatte?
    „Inwiefern ist es von Bedeutung, dass ich Naturforscher bin?“, fragte er.
    Sie war fast vollkommen sicher, dass weder er noch sonst jemand an Bord Zugang zu dem hatte, woran sie dachte, doch sie spürte ein Kribbeln in den Fußsohlen. „Ich will ein Dinosaurierskelett.“
    Er hob eine Braue. „Sie machen Witze.“
    „Absolut nicht. Haben Sie eins?“
    „Nein. Ich bin nicht auf Dinosaurier spezialisiert.“
    Ihre Enttäuschung war beunruhigend groß. Sie wollte in die Räumlichkeiten des Herzogs, wie ihr jetzt klar wurde. Aber sie wollte, dass man ihr die Entscheidung abnahm, dass die Schicksalsgötter ihr Handeln lenkten.
    „Ich habe aber etwas, das einen angemessenen Ersatz darstellen könnte.“
    Sie sollte nicht zulassen, dass er das mit ihr machte – in einer Sekunde ihre kaum begriffenen Hoffnungen zunichte zu machen, um sie im nächsten Atemzug wiederzubeleben.
    Besonders jetzt nicht, da sie wusste, dass sie solche Hoffnungen gar nicht erst hegen durfte. „Ich will nicht die Überreste kleiner Amphibien oder Trilobiten sehen.“
    „Nichts dergleichen.“ Er erhob sich. „Kommen Sie in einer Stunde in meine Suite, ja? Ich werde es für Sie vorbereiten.“
    „Wenn es mir nicht den Atem verschlägt, werde ich auf dem Absatz kehrt machen und wieder gehen.“
    Er lächelte auf sie herab. „Was werden Sie tun, wenn es hält, was ich versprochen habe?“
    Dieses Lächeln würde noch einmal ihr Untergang sein. „Dann bleibe ich vermutlich und bewundere es eine Weile. Etwas anderes sollten Sie nicht erwarten.“
    „Ich erwarte nichts. Aber ich versuche zu bekommen, was ich begehre.“
    Sie wollte, dass er bekam, was er begehrte. So lange jemand ihr die Entscheidung abnahm, war ihr egal, ob er oder die Schicksalsgötter diese Aufgabe übernahmen. „Ich würde gerne sehen, wie Sie das mit verbundenen Augen tun“, sagte sie, so hochmütig sie konnte.
    „Dann werde ich dafür sorgen, dass Sie zu mir kommen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden – ich muss dafür sorgen, dass ein schwerer Gegenstand aus dem Frachtraum geholt wird.“
    Christian hatte mit Schwierigkeiten gerechnet, aber das, womit er sie zu bestechen gedachte, hatte sich als noch unkooperativer erwiesen, als er erwartet hatte. Bis das Ding in seiner Kabine stand und ausgepackt war, verging über eine Stunde. Doch dank der Angewohnheit der Baronin, fünfzehn Minuten zu spät zu kommen, hatten die Stewards gerade genug Zeit, die Kiste wegzubringen und die auf dem Teppich verstreuten Strohreste zusammenzufegen.
    Sie traf ein, als die Bediensteten gerade gingen. Die Männer warfen ihr interessierte, wohlgefällige Blicke zu – sie hatte den schweren Umhang abgelegt und trug ein veilchenfarbenes Tageskleid, das ihre Figur aufs Vortrefflichste betonte. Sie hingegen nahm die Aufmerksamkeit der Stewards kaum wahr, sondern ging direkt auf den sehr großen Gegenstand in der Ecke des Salons zu.
    Christian schloss die Tür. „Nur zu, enthüllen Sie es.“
    Sie zog das Leintuch

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