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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Abendessen im Savoy zu treffen.“
    Seine Stiefmutter erhob sich. „Du weißt, dass ich deinem Urteilsvermögen vertraue, Christian. Ich habe darauf vertraut, seit wir uns das erste Mal trafen. Ich würde jedoch meine Pflicht vernachlässigen, wenn ich dich nicht deutlich auf die mehr als außergewöhnlichen Umstände hinweisen würde. Du bist dieses Mal ein wirklich großes Risiko eingegangen – und ich meine nicht für dein Ansehen oder für deinen Besitz.“
    Er hatte diese Warnung verdient. „Ich fürchte, ich habe mein Herz verloren. Ich werde zutiefst unglücklich sein, wenn ich sie nicht heirate.“
    „Du kannst in einer Ehe ebenso unglücklich werden – aber dann wird es zu spät sein.“
    „Es ist bereits zu spät. Wenn ich sie nicht haben kann, will ich keine.“
    Sie seufzte. „Bist du dir ganz sicher?“
    „Ja.“
    Das Echo von etwas – vielleicht Angst – durchzuckte ihn, als er diese eindeutige Antwort gab. Als er Mrs Easterbrook das allererste Mal gesehen hatte, war er sich ganz genauso sicher gewesen, dass sie der Schlüssel zu seinem Glück wäre.
    „Sei vorsichtig, mein Lieber“, sagte seine Stiefmutter. „Mache ihr nur erneut einen Antrag, wenn sie sich als würdig erweist.“
    Er versuchte, das Gespräch durch einen Witz aufzulockern. „Das sagt die Frau, die vorher glücklich darüber gewesen wäre, wenn ich nur irgendein weibliches Wesen heirate, das einen Puls hat.“
    „Nur, weil diese eine die Macht hat, dir weh zu tun, mein Lieber. Nur deshalb.“
    Da die Vorhänge in der Droschke alle zugezogen waren, um Venetia vor Blicken zu schützen, wurde die bereits mit Tabak- und Gin geschwängerte Luft im Inneren mit jeder Minute muffiger.
    Es hätte ihr nicht gleichgültiger sein können.
    Der Blick auf ihren Geliebten hatte sie in eine Art Delirium fallen lassen. Sie konnte nicht klar denken. Das Einzige, was zählte, war, ihn wiedersehen zu können. Sie hatte keine Ahnung, was sie sich davon erhoffte, aber die Macht, die sie zu ihm zog, war größer als alles in ihr, was sie davon hätte abhalten können.
    Sie war nach ihrem Aufbruch aus Fitz‘ Haus zunächst zu Fuß gegangen. Irgendwo auf dem Weg war ihr klar geworden, dass es viel zu lange dauern würde, zum Savoy zu laufen, also war sie stehengeblieben und hatte sich eine Droschke genommen.
    Ihr Taxi erreichte das Savoy Hotel genau in dem Moment, als der Herzog wieder in seine eigene Kutsche stieg und davonfuhr. Sie folgte ihm zu seiner Wohnung in einem kunstvollen neoklassizistischen Gebäude, das sie hasste. Wenn die Mauern aus Glas gewesen wären, hätte es ihr vielleicht nicht so viel ausgemacht. Dann hätte sie ihn im Inneren sehen können, während er tat, was auch immer er eben tat, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, sie Hals über Kopf in ihn verliebt zu machen. Sie sah jedoch nichts. Die Kindermädchen und Gouvernanten im Park wurden allmählich misstrauisch ob der Droschke. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ein Konstabler kommen und den Kutscher fragen würde, was er sich dabei dachte, vor den Anwesen von Herzögen und Grafen herumzulungern.
    Sie konnte nicht für immer an diesem Ort bleiben.
    Ein flüchtiger Blick. Sie wollte nur einen weiteren kurzen Blick auf ihn werfen können.
    Die Götter erhörten sie. Eine Kutsche, auf der das Wappen der Lexingtons prangte, fuhr vor. Eine Minute später verließ er das Gebäude durch die Vordertür und stieg in die Kutsche.
    Sie hatte ihren „einen flüchtigen Blick“ bekommen. Es fühlte sich jedoch so an, als ob sie ein einziges Reiskorn erhalten hatte, nachdem sie bereits eine Woche lang hungerte.
    „Folgen Sie dieser Kutsche“, wies sie den Fahrer an. „Und verlieren Sie sie nicht aus den Augen.“
    Ein weiterer kurzer Blick. Nur ein einziger, wenn er die Kutsche an seinem Zielort verließ.
    „Madam, Sie hätten ihn schneller, wenn Sie ihn ‘nen Blick auf Sie werfen lassen würden“, bemerkte der Fahrer.
    Wie sehr sie sich wünschte, dass das wahr wäre. „Beeilen Sie sich.“
    Seine Kutsche fuhr in westliche Richtung. Sie vermutete zunächst, dass er zu seinem Club in der St. James’s Street wollte, doch die Kutsche hielt erst in der Cromwell Road, direkt vor dem großartigen Monument zu Ehren des Tierreichs, dem British Museum of Natural History.
    Wo ihr Dinosaurier ausgestellt wurde.
    Sie warf dem Kutscher eine Handvoll Münzen zu, sprang aus der Droschke und verfluchte die engen Röcke ihres Kleides, die es ihr unmöglich machten, irgendetwas

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