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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Gegenwart so wohl gefühlt, dass er seinen Aufbruch von zu Hause immer wieder aufgeschoben hatte. Es wusste selbst nicht so genau warum. Sie war seine Frau, er konnte ihre Gesellschaft genießen, wann immer er wollte.
    Ächzend schleppte sich Hastings zu dem Kaffeeservice, das kurz zuvor hereingebracht worden war. „Ich habe dir genug gesagt.“
    Er reichte Fitz eine Tasse Kaffee. Fitz nahm das Friedensangebot an. „Du hast uns hoffen lassen, du Hohlkopf. Wenn meine Schwester ihre Zukunft an irgendeinen Bastard wegwirft, will ich nicht meine Tage damit vertun zu beten, dass ich mich irre. Ich will ohne den geringsten Zweifel alles wissen, um handeln zu können.“
    „Was wirst du deswegen tun?“
    „Mir bleibt keine große Wahl, oder?“
    „Soll ich mitkommen?“
    Fitz schüttelte den Kopf. „Das Letzte, was ich will, ist, einen ihrer abgewiesenen Verehrer mitzubringen.“
    „Ich bin keiner ihrer Verehrer“, erklärte Hastings, aber es klang verdächtig nach einem Jungen, den man mit der Hand in der Keksdose erwischt hatte. „Ich habe ihr nie den Hof gemacht.“
    „Nur, weil du zu stolz bist.“
    Hastings mochte den Rest der Welt täuschen, aber für Fitz war er ein offenes Buch.
    „Ach, hör auf.“ Hastings betastete vorsichtig seine Wange, die von Fitz’ Schlag aufgeschürft war. „Warum musst du mich auch so gut kennen?“
    „Nur deshalb mag ich dich.“
    „Wenn du deiner Schwester etwas verrätst …“
    „Ich habe ihr dreizehn Jahre lang nichts verraten. Warum sollte ich jetzt damit anfangen?“ Er stellte den Kaffee ab. „Ich mache mich dann mal auf den Weg.“
    „Richte Martin auch schöne Grüße von mir aus, ja?“
    „Das werde ich tun, keine Sorge.“
    Venetia warf ihre Decke von sich und verließ das Schlafzimmer.
    Es machte ihr nichts aus, sich im Bett herumzuwälzen, aber die Schmerzen in ihren Brüsten – eine unbekannte Empfindlichkeit in den Brustspitzen – beunruhigten sie. Sie hatte auch früher schon unter gebrochenem Herzen gelitten, aber diesmal hatte ihr Elend zunehmend Ausdruck in diversen Beschwerden und immer wieder Anfällen von Übelkeit gefunden, die nichts mit Liebeskummer zu tun hatten.
    Sie war so müde. Trotz all der Gedanken, die wie Heuschrecken in ihrem Kopf schwärmten, war sie nach dem Tee eingeschlafen.
    Nach dem Tee , obwohl sie doch in ihrem ganzen Leben noch nie Mittagsschlaf gehalten hatte … und ganz sicher nicht zu so ungewöhnlicher Stunde.
    Sie ging die Treppe hinunter. In Fitz‘ Arbeitszimmer stand eine Enzyklopädie mit einem Eintrag über versteinerte Fußabdrücke. Ihre waren eingelagert – Christian durfte um Gottes Willen nicht herausfinden, dass Mrs Easterbrook so etwas erworben hatte. Eine Abbildung in einem Buch war bei Weitem nicht dasselbe, aber etwas anderes besaß sie nicht, und sie brauchte eine greifbare Erinnerung daran, dass er aktiv um das Vergnügen ihrer Gesellschaft gekämpft hatte, dass ihm ihre ständige Präsenz in seinem Leben ebenso wichtig gewesen war wie der tägliche Sonnenaufgang am östlichen Horizont.
    Doch Fitz war bereits im Arbeitszimmer, in Hemdsärmeln, eine Flasche Cresswell & Graves-Apfelschaumwein und ein Glas neben sich.
    „Kannst du wieder nicht schlafen, Venetia?“
    Sie setzte sich ihm gegenüber. „Ich habe nach dem Tee zu lange geschlafen. Was tust du …“
    Sie vergaß, was sie hatte sagen wollen, als sie den kleinen Fleck auf seiner Hemdbrust sah. „Ist das Blut?“
    „Hastings‘.“
    „Warum hast du einen Fleck von Hastings‘ Blut?“
    „Lange Geschichte. Wie auch immer, ich hatte ein Tête-à-Tête mit Andrew Martin.“
    „Mit deiner Faust?“
    „Das hatte ich vor, aber das wäre gewesen, als schlüge ich den Osterhasen.“
    Mr Martin hatte eines dieser ewig unschuldigen Gesichter. „Was hast du getan?“
    „Ich habe ihm die Risiken für Helena aufgezeigt. Dass andere es auch herausfinden können, wenn es uns gelungen ist. Dass er sich von ihr fernhalten muss, wenn er sie liebt.“
    „Glaubst du, das wird er tun?“
    „Er wirkte recht zerknirscht. Ich habe ihm jedenfalls klipp und klar gesagt, ich würde ihn entmannen, wenn er mir auch nur den geringsten Grund zum Argwohn gibt.“ Fitz holte noch ein Glas und füllte beide mit Apfelschaumwein. „Jetzt du, Venetia.“
    „Ich?“
    „Dein Magen kann keine Probleme mit dem Steinbutt haben. Ich habe dich beobachtet. Du hast das Filet geschnitten und die Stücke herumgeschoben, aber nichts davon gegessen.“
    „Vielleicht liegt es an

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