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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sagte.
    »Ich möchte dich nicht vor deinen Freunden und Soldaten in Verlegenheit bringen, doch ich schwöre, wenn du mich dazu zwingst, diesen Abgrund hinunterzureiten, werde ich genau das tun.«
    »So verängstigt wie du bist, denkst du zuerst daran, ob du mich in Verlegenheit bringst? Ah, Gillian, du könntest mich niemals in Verlegenheit bringen. Wir werden den längeren Weg nehmen.«
    Ihre Furcht wich der Erleichterung. »Wie viel länger wird das dauern?«
    »Das hängt ganz davon ab, wie schnell wir reiten.«
    »Wie lange?«, fragte sie.
    »Einen ganzen Tag«, informierte er sie und legte seine Hand über ihre.
    »So lange? Auch wenn wir uns beeilen?«
    »So lange«, antwortete er. »Gib mir deine Hand.«
    »Ich kann auf meinem Pferd reiten.«
    »Mir wäre es lieber, du würdest mit mir reiten.«
    Sie wich vor ihm zurück. »Brodick?«
    »Ja, Mädchen?«
    »Ich muss diesen Abhang hinunter, nicht wahr?«
    »Du brauchst nichts zu tun, was du nicht tun willst.«
    Sie holte tief Luft, reckte die Schultern und umklammerte dann seine Hand. Statt sie hinter sich auf das Pferd zu ziehen, änderte er seine Meinung und zog sie auf seinen Schoß.
    Er stellte fest, dass sie zitterte, und versuchte, sie zu beruhigen. Er legte die Arme um sie und drückte sie an sich. »Diese Angst …«
    »Sie ist vollkommen unvernünftig, nicht wahr?«
    »Weißt du, woher diese Angst kommt? Ist dir irgendetwas zugestoßen, das dich so vorsichtig gemacht hat?«
    »Du meinst wohl so feige?«
    Er nahm ihr Kinn in die Hand und zwang sie, ihn anzusehen. »Lass mich nie wieder hören, dass du so etwas von dir behauptest. Du bist kein Feigling. Hast du das verstanden?«
    »Ja«, stimmte sie ihm zu.
    »Sag es«, befahl er ihr.
    »Ich bin kein Feigling. Du kannst jetzt aufhören, mich zu zerquetschen«, schlug sie vor.
    Sie wartete, bis er seinen Griff etwas gelockert hatte. »Ich habe mich entschieden«, meinte sie dann. »Wir werden die Schlucht hinunterreiten. Wir sollten allerdings als Letzte reiten«, fügte sie hastig hinzu und hoffte, ein wenig Mut zu fassen, während sie darauf wartete, an der Reihe zu sein.
    »Bist du sicher?«
    »Ja«, versicherte sie ihm, obwohl ihre Stimme so leise klang, dass sie gar nicht wusste, ob er sie gehört hatte. »Und ich werde auf meinem eigenen Pferd reiten«, fügte sie ein wenig lauter hinzu. »Deine Männer sollen nicht glauben, dass ich ein Schwächling bin.«
    »So etwas würden sie niemals denken«, versicherte er ihr und lenkte sein Pferd den Hügel hinauf.
    Er blieb auf der Anhöhe nicht stehen, und er verringerte auch nicht die Geschwindigkeit seines Pferdes, als er den schmalen, gewundenen Weg hinunterritt, der zu Ramseys Besitz führte. Gillian barg ihr Gesicht in seinem Plaid und schlang die Arme um seine Taille. Dann verlangte sie von ihm, zu warten, bis alle anderen vor ihnen den Weg hinuntergeritten waren.
    Er lehnte ihre Bitte ab.
    Es war noch immer Zeit genug anzuhalten, ehe sie den steilsten Teil des Weges erreichten, und sie würde schon dafür sorgen, dass er genau das tat. Sie brauchte Zeit, um Mut zu fassen. Warum konnte dieser starrköpfige Mann das nicht verstehen? »Ich möchte als Letzte reiten.«
    »Und ich möchte der Erste sein.«
    »Wir werden warten«, verlangte sie schrill. Panik war der Grund dafür, dass ihr Hals wie zugeschnürt war, und sie konnte an nichts anderes denken, als in ein endloses dunkles Loch zu fallen. Der Wunsch zu schreien war überwältigend, und der Himmel helfe ihr, sie würde in der nächsten Sekunde entweder ohnmächtig werden oder sich übergeben müssen.
    »Brodick … ich kann nicht …«
    »Erzähl mir von den unreinen Gedanken, die du von mir hast.«
    »Was?«
    Er wiederholte geduldig die Frage. Sein Pferd stolperte, Steine fielen über die Felsen hinunter in den Abgrund unter ihnen, sie machten einen ziemlichen Lärm, doch Brodick veränderte nur seine Position im Sattel ein wenig, um es dem Pferd leichter zu machen, Tritt zu finden, dann ritten sie weiter.
    Gillian, die den Lärm gehört hatte, wollte sich gerade umwenden, um nach unten zu sehen, als Brodick fragte: »Bei diesen unreinen Gedanken, hatten wir da unsere Kleidung an?«
    Eine heiße Röte stieg in ihr Gesicht. »Unsere Kleidung?«, hauchte sie.
    »In deinen Fantasien über mich …«
    »Es waren keine Fantasien.«
    »Sicher waren sie das«, gab er fröhlich zurück. »Du hast Vater Laggan erzählt, du hättest unreine Tagträume gehabt.«
    »Unreine Gedanken«, rief sie.
    »Und du

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