Eine bezaubernde Braut
bekommen. Ist Euch das recht?«
Otis nickte und stand auf. »Mit Eurer Erlaubnis werden wir dann zurückkehren, um Eure Antwort zu hören.«
Brisbane griff nach dem Arm seines Freundes. »Du hast vergessen, ihm von dem Wettkampf zu erzählen«, flüsterte er laut.
»Was für ein Wettkampf?«, wollte Gideon wissen.
Otis lief rot an. »Wir dachten … um den Stolz unserer Soldaten zu retten, dass Ihr vielleicht einer Serie von Spielen zustimmen würdet. Wir können wahrscheinlich sowieso nicht gewinnen, aber es würde uns leichter fallen, unseren Namen aufzugeben und den Namen der Sinclairs anzunehmen, wenn wir in einigen Kraftspielen gründlich geschlagen werden würden.«
Gideon trat einen Schritt vor. »Und wenn Ihr gewinnen würdet?«
»Ach, das würden wir doch nicht«, wehrte Otis ab.
»Aber wenn dem so wäre?«
»Dann würden die Sinclairs ihren Namen aufgeben. Ihr würdet noch immer als Laird herrschen, Ramsey, aber dann würdet Ihr ein MacPherson werden, und der Mann, der Euch besiegt, würde Euer Erster Kommandant sein.«
Gideon wurde auf der Stelle wütend, doch bei Ramsey rief dieser Vorschlag genau die gegenteilige Reaktion hervor. Er zwang sich, ernst zu bleiben, als er sprach. »Ich habe bereits einen Kommandanten, und ich bin sehr zufrieden mit ihm.«
»Aber Laird, wir dachten doch nur …«, begann Otis.
Ramsey unterbrach ihn. »Mein Kommandant steht vor Euch, meine Herren, und Ihr beleidigt ihn mit Eurem Vorschlag auf das Äußerste.«
»Und wenn Ihr nun diese Frage Eurem Clan zur Entscheidung vorlegen würdet?«, fragte Brisbane. »Die traditionellen Spiele haben gerade erst begonnen, und wir haben noch immer zwei volle Wochen Zeit. Ihr könntet am Ende der Spiele den Wettkampf austragen.«
»Dann würde ich, genau wie Ihr, wollen, dass jeder Mann und jede Frau eine Stimme hat. Und da die meisten unserer Leute bei diesem Fest nicht anwesend sind, würde es Monate dauern, bis alle abgestimmt haben. Wir würden dann bis zum nächsten Jahr warten müssen, um diesen Wettkampf auszutragen.«
»Aber wir können nicht so lange auf Eure Entscheidung warten«, meinte Otis.
»Ich will vollkommen aufrichtig mit Euch sein und Euch sagen, dass ich diese Angelegenheit sowieso nicht meinem Clan zur Entscheidung vorlegen würde. Der Vorschlag allein ist indiskutabel. Der Name Sinclair ist uns heilig. Da Ihr allerdings, wie Ihr behauptet, den Stolz Eurer Soldaten retten möchtet, falls ich mich für diese Vereinigung entscheide, würde ich vorschlagen, dass sie um die Positionen unter meinem Kommandanten gegeneinander kämpfen können. Diejenigen der MacPherson-Soldaten, die Kraft und Mut gegen meine Soldaten zeigen, werden persönlich von Gideon ausgebildet werden.«
Otis nickte. »Wir werden in drei Stunden zurückkehren, um Eure Antwort zu hören.«
»Möge Gott Euch leiten bei dieser schwerwiegenden Entscheidung«, fügte Brisbane noch hinzu und folgte dann seinem Freund nach draußen.
Ramsey lachte amüsiert. »Man hat uns gerade einen verlockenden Weg zu zeigen versucht. Otis glaubt tatsächlich, dass die Soldaten der MacPhersons uns schlagen könnten und dass er dann alles bekäme. Unseren Schutz und seinen Namen.«
Gideon fand die ganze Sache offensichtlich gar nicht so lustig. »Sie kommen zu uns mit dem Hut in der Hand und flehen uns an, doch dann besitzen sie die Frechheit, uns gleichzeitig noch Bedingungen zu stellen. Sie sind verabscheuungswürdig.«
»Was sagt Ihr, Anthony?«, fragte Ramsey Gideons stellvertretenden Kommandanten.
»Ich bin gegen diese Vereinigung«, murmelte der Soldat mit dem hellen Haar. »Ich finde jeden Mann, der aus freiem Willen seinen Namen aufgibt, suspekt.«
»Ich fühle genauso«, mischte sich auch Faudron ein, sein adlerartiges Gesicht rot vor Zorn. »Brisbane und Otis sind verachtenswert.«
»Nein, sie sind nur schlaue alte Männer, die das Beste für ihren Clan wollen. Ich wusste bereits seit einigen Wochen, dass sie zu mir kommen würden, und ich hatte genügend Zeit, um über diese Sache nachzudenken. Sagt mir, Gideon, seid Ihr für eine solche Vereinigung?«
»Ich weiß, dass Ihr es seid«, antwortete Gideon. »Euer Herz ist zu weich, Laird. Das ist ein beunruhigender Fehler von Euch. Ich sehe die Probleme, die aus einer solchen Vereinigung erwachsen.«
»Die sehe ich auch«, meinte Ramsey. »Aber Otis hat Recht, sie haben im Gegenzug viel zu bieten. Noch wichtiger ist allerdings ihre Bitte um Hilfe, Gideon. Könnt Ihr ihnen den Rücken
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