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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wegzureiten ohne … mein Gott, Gillian, du hättest tot sein können.«
    Er hatte sich gerade erst aufgewärmt und holte tief Luft für seine weiteren Schimpftiraden, während er kaltes Wasser über ihr Bein goss, um allen Schmutz und das getrocknete Blut abzuwaschen. Lange genug hielt er inne, um brummend zuzugeben, dass die Wunde bei weitem nicht so schlimm war, wie er zuerst geglaubt hatte. Doch unverdrossen schrie er sie weiter an, während er Streifen von ihrem Rock abriss und sie um ihr Bein band, um die Blutung zu stillen. Als er fertig war, schmerzte ihr Bein gar nicht mehr so sehr, doch ihr Stolz hatte einen empfindlichen Dämpfer erhalten.
    Er ließ es nicht zu, dass sie zu Fuß zurück zu den anderen ging. Doch sie wollte sich nicht von ihm tragen lassen, während er ihr diese lautstarken Vorhaltungen machte. Auf keinen Fall sollte er das vor seinen Männern tun.
    Er hob sie auf seine Arme und schimpfte weiter. »Wenn wir nach Hause kommen, dann schwör ich, werde ich zwei Wachen vor dich und zwei hinter dich stellen. Du wirst niemals mehr die Möglichkeit bekommen, mir einen solchen Schrecken einzujagen.«
    Sie legte die Hand an seine Wange, eine kleine Zärtlichkeit, die ihn wie ein Wunder beruhigte. Aber dann verdarb sie alles wieder, indem sie versuchte, ihm ihre Tat zu erklären, und er regte sich von neuem auf.
    »Ich habe nicht absichtlich die Siedlung verlassen, mit der Hoffnung, angegriffen zu werden.«
    »Aber du hast sie trotzdem verlassen, nicht wahr? Und ohne eine anständige Wache, die dich hätte beschützen können. Wie konntest du nur das Land der Sinclairs verlassen, ohne …«
    »Ich wusste gar nicht, dass ich Ramseys Gebiet verlassen hatte.«
    Er schloss die Augen und sagte sich zum hundertsten Mal, dass es ihr gut ging. Der Gedanke, sie zu verlieren, machte ihm panische Angst und weckte gleichzeitig seinen Zorn. Wie hatte er nur zulassen können, dass er so verwundbar wurde?
    »Wenn du mich anschreist, wirst du damit auch nichts erreichen.«
    »Natürlich werde ich das«, fuhr er auf. »Ich fühle mich danach verteufelt viel besser.«
    Sie wagte nicht zu lächeln, weil sie annahm, dass er das als Beleidigung ansehen würde. Sie wollte ihn beruhigen, nicht seinen Zorn noch weiter anfachen.
    »Wirst du jetzt vernünftig sein?«
    »Ich bin vernünftig. Hast du das denn noch immer nicht begriffen? Es hat eine Weile gedauert, doch bei Gott, ich habe es schließlich begriffen.«
    »Was hast du begriffen?«
    »Schwierigkeiten folgen dir wie ein Schatten, Gillian. Du bist anfällig für Verletzungen. Ich schwöre bei Gott, wenn jetzt ein Baum umfallen würde, er würde sicher deinen Kopf finden, um darauf zu landen.«
    »Oh, um Himmels willen«, murmelte sie. »Ich gebe ja zu, ich habe ein wenig Pech gehabt, aber …«
    Er ließ sie nicht weitersprechen. »Ein wenig Pech? Seit ich dich kenne, bist du geschlagen worden, man hat mit dem Messer auf dich eingestochen und jetzt mit einem Pfeil auf dich geschossen. Wenn das so weitergeht, bist du in kürzestens einem Monat tot, und wenn das passiert, werde ich verdammt wütend sein.«
    »Ich wurde geschlagen, ja, aber das war noch, ehe ich dich kennen gelernt habe«, sagte sie und glaubte, dass sie recht logisch klang. »Und Alec hat nicht auf mich eingestochen. Er hat mich in den Arm geschnitten, weil er so verängstigt war. Es war einfach Pech, dass der Schnitt nicht verheilen wollte. Und was den Pfeil betrifft«, sprach sie weiter, »er hat nur meine Haut getroffen. Du hast es gesehen, es ist keine schlimme Verletzung.«
    »Er hätte auch in dein Herz eindringen können.«
    »Das ist er aber nicht.«
    Sie verlangte, dass er sie auf die Füße stellte, und als er das tat, ging sie zum nächsten Baum, damit er sehen konnte, dass sie genauso fit war wie zuvor. Dann lehnte sie sich gegen den Baum, um ihr schmerzendes Bein zu entlasten. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Siehst du? Es geht mir wirklich gut.«
    Brodick wandte sich ab und starrte nachdenklich in die Nacht. Einige Minuten lang sagte er gar nichts. »Ich habe mich vor langer Zeit entschieden, dass mich nie wieder eine Frau aus der Ruhe bringen würde. Ich werde das nicht zulassen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Sein Temperament gewann die Oberhand. »Du und ich, wir haben einen Handel abgeschlossen, als wir geheiratet haben, und du wirst deinen Teil dieses Handels einhalten.«
    »Was für einen Handel?«, fragte sie ruhig.
    »Du hast mich geheiratet, damit ich dich

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