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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Junge ließ sich nicht ablenken. Da sie ihm nicht ausdrücklich verboten hatte, von den Schlägen zu reden, so entschied er, alles zu erzählen, was er wusste. »Onkel Brodick, weißt du was?«
    »Nein, was denn?«
    »Der Mann hat sie mit der Faust geschlagen, und sie ist auf den Boden gefallen, und weißt du, was er dann getan hat? Er hat sie getreten und getreten und getreten. Ich hatte schreckliche Angst, und ich habe versucht, ihn dazu zu bringen aufzuhören, doch er hat nicht aufgehört.«
    »Wie hast du denn versucht, ihn dazu zu bringen?«, wollte Dylan wissen.
    Alec zog die Schultern hoch. »Ich weiß nicht«, gestand er. »Vielleicht habe ich geweint.«
    »Annie, seid Ihr bald fertig?«, fragte Gillian.
    »Ja, beinahe«, antwortete die Frau.
    »Und weißt du, was dann passiert ist? Ich habe mich auf Gillian geworfen, aber er hat mich weggestoßen, und weißt du, was sie dann gemacht hat? Sie hat sich über mich geworfen und hat ihre Hände auf meinen Kopf gelegt, damit er mich nicht treten konnte.«
    »Und was ist dann passiert, Alec?«, fragte Liam.
    »Sie hat mich getätschelt und hat mir gesagt, ich soll ganz still sein, denn sie hat gesagt, es geht ihr gut. Sie hat gesagt, sie würde nicht zulassen, dass mir jemand etwas tut. Und das hat sie auch getan«, fügte er hinzu. »Ich bin nicht einmal getreten worden.«
    Gillian hätte Alec am liebsten die Hand auf den Mund gelegt. Die Männer schienen entsetzt über das, was das Kind ihnen erzählte, doch all ihre Blicke waren auf Gillian gerichtet. Sie schämte sich und war tödlich verlegen.
    »War es nur ein Engländer, der Gillian angerührt hat?«, fragte Robert. »Oder waren es noch mehr?«
    »Noch ein anderer Mann hat sie auch geschlagen«, erzählte Alec.
    »Alec, ich möchte wirklich nicht, dass du …«, begann Gillian.
    »Aber er hat dich doch geschlagen, weißt du das denn nicht mehr? Der eine Mann hat dich getreten, und dann hat der andere Mann dich geschlagen. Wieso erinnerst du dich denn nicht mehr daran?«
    Sie senkte den Kopf. »Ich erinnere mich daran, Alec. Ich möchte nur nicht, dass du darüber sprichst.«
    Der Junge wandte sich an Brodick. »Und weißt du, was sie getan hat, nachdem er sie geschlagen hat? Sie hat gelächelt, um ihn wütend zu machen.«
    Annie suchte ihre Stoffstreifen zusammen und legte sie auf einen der Stühle, dann breitete sie ein dickes Handtuch unter Gillians Arm aus. »Laird, ich habe jetzt die entzündete Wunde gesäubert.«
    Brodick nickte. »Der Junge ist hungrig. Er hätte gern ein Stück Brot, wenn das nicht zu viel Mühe macht.«
    »Vielleicht mit Honig drauf?«, schlug Alec vor.
    Annie lächelte. »Natürlich mit Honig drauf.«
    »Du musst aber draußen essen«, befahl ihm Brodick. »Robert wird mit dir gehen und dafür sorgen, dass du keinen Unsinn machst.«
    »Aber Onkel Brodick, ich möchte bei Gillian bleiben. Sie braucht mich, sie könnte sich einsam fühlen.«
    »Ich werde ihr Gesellschaft leisten«, versprach er. »Robert?«
    Der Soldat trat vor. Alec sah ihn um den Tisch herumkommen und drängte sich näher an Gillian. Sie beugte sich zu ihm und flüsterte ihm zu: »Ich werde dich rufen, wenn ich dich brauche.« Sie musste es ihm auf das Herz ihrer Mutter versprechen, ehe Alec überzeugt war, dass sie nicht verschwinden würde, wenn er sie für einige Minuten allein ließ. Dann nahm er das Brot von Aaron entgegen und lief aus dem Raum. In seiner Eile vergaß er sogar, sich bei Annie zu bedanken.
    »Er wird sich später wieder an seine Manieren erinnern und sich bedanken«, meinte Gillian. »Ich weiß es zu schätzen, dass Ihr nachsichtig mit ihm seid. Er ist noch ein kleiner Junge, und er hat eine sehr schwierige Zeit hinter sich.«
    »Aber es ist Euch gelungen, ihn unversehrt durch diese Zeit zu bringen.« Dylan stand hinter ihr, als er das sagte, und legte wieder seine Hände auf ihre Schultern. Sie war nicht sicher, ob er sie lobte oder sie trösten wollte oder ob er dafür sorgte, dass sie nicht versuchte zu fliehen.
    Annie kam ein paar Minuten später mit einem rechteckigen Topf samt einer übel riechenden Flüssigkeit zurück, die sie über dem Feuer erhitzte. Sie hob den Topf mit einem dicken Lappen hoch, den sie um den Griff gelegt hatte, und testete die Wärme der Flüssigkeit mit der Fingerspitze.
    »Es ist nicht sehr heiß, Mylady; aber es wird sehr wehtun. Wenn Ihr schreien müsst …«
    »Sie wird keinen Ton von sich geben«, wiederholte Brodick mit fester, entschlossener Stimme.
    Der

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