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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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aus schwarzer Spitze über Schildpattstäben. Ihr Geschmack bei ihrem persönlichen Schmuck überraschte ihn manchmal – der Fächer war mehr als nur ein wenig verführerisch. Aber er konnte ihr kaum einen Vorwurf daraus machen, dass sie ihre ansonsten recht strenge Garderobe mit dem einen oder anderen unerwarteten Artikel auffrischte.
    Sie fuhr mit einem behandschuhten Finger über die Fächerstäbe. „Du möchtest mit mir über Mrs Englewood sprechen?“
    Natürlich hatte sie es erraten. „Ja.“
    Zitterte ihr Fächer? Er konnte es nicht sagen, denn sie schloss ihn mit einer knappen Bewegung und legte ihre Hände in den Schoß. „Und du möchtest die alte Beziehung wieder aufnehmen?“
    Er war wohl sehr durchschaubar. „Das würden wir beide gerne.“
    Sie neigte ihm ihr Gesicht zu und lächelte ein wenig. „Ich freue mich für euch beide. Es war schrecklich, dass ihr so lange voneinander getrennt sein musstet.“
    „Was unseren Pakt betrifft …“, setzte er an.
    „Mach dir darüber keine Sorgen. Das Letzte, was ich will, ist, dir und Mrs Englewood irgendwie im Weg zu stehen.“
    „Du hast mich falsch verstanden. Ich werde keine Affäre mit Mrs Englewood eingehen – jedenfalls nicht nur eine Affäre. Es geht um ein dauerhaftes Arrangement, und ich habe vor, ihr treu zu sein.“
    „Ich habe nichts falsch verstanden“, erwiderte sie leise. „Ich habe nichts anderes von dir erwartet. Und ich wünsche euch beiden nur das Beste.“
    Etwas an ihrer verständnisvollen Zustimmung weckte in ihm das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen. Sie kam ihm nur selten einsam vor, aber jetzt tat sie es.
    „Bevor Mrs Englewood und ich unser gemeinsames Leben beginnen, möchte ich unseren Pakt ehren.“
    Der Fächer entglitt ihren Fingern und fiel laut klappernd zu Boden. „Was meinst du damit, dass du ihn ehren willst?“
    Er hob den Fächer auf und reichte ihn ihr. „Es wäre ein Pflichtversäumnis meinerseits, täte ich es nicht. Es wäre auch dir und deiner Familie gegenüber ungerecht – wenn ich dieses Vermögen annehmen würde, ohne zumindest zu versuchen, dir einen Sohn zu geben, der den Titel erbt.“
    Ihr sonst so scharfer Verstand schien sie im Stich gelassen zu haben. „Du willst mir einen Sohn schenken“, wiederholte sie langsam.
    „Es ist nur gerecht.“
    „Aber wir wissen nicht, wie lange es dauert, bis ich einen Erben bekomme. Du könntest für unbestimmte Zeit warten müssen.“ Sie stand auf. Ihre Stimme bekam einen fast hysterischen Unterton. „Was, wenn ich unfruchtbar bin? Was, wenn ich eine dieser Frauen bin, die dazu bestimmt sind, nur Töchter zu bekommen? Was, wenn …“
    Sie verstummte mitten im Satz, als bemerkte sie, dass sie auf sehr untypische Art reagierte. Er war wie gelähmt: Er hatte sie seit ihren Flitterwochen nicht so emotional gesehen – und damals war sie es nur gewesen, weil er Gefahr lief, seine Gesundheit und seinen Verstand zu zerstören.
    Sie schluckte. „Meine Einschätzung der Lage unterscheidet sich von deiner.“ Ihre Stimme war wieder beherrscht und unter Kontrolle. „Ich verstehe sehr wohl, dass eure Übereinkunft dauerhaft sein wird, und ich bin ganz dafür. Ich denke, dass du nach all den Jahren, die vergangen sind, nicht noch mehr Zeit verschwenden solltest.“
    Ein beängstigender Gedanke beschlich ihn: Sie wollte nicht, dass er sie berührte. Obwohl sich ihre Ehe in echte Freundschaft und tiefe Zuneigung verwandelt hatte, bestürzte sie der Gedanke, mit ihm zu schlafen, noch so sehr wie an jenem Tag, als sie den Pakt vorgeschlagen hatte.
    „Es wird nicht lange dauern“, sagte er. „Sechs Monate. Es ist egal, ob du ein Kind empfängst oder nicht, und es ist egal, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen ist: sechs Monate und der Rest unterliegt Gottes Willen.“
    „Sechs Monate“, wiederholte sie schwach, als hätte er ihr sechzig Jahre in Sibirien vorgeschlagen.
    Er konnte ihren Terminkalender eines jeden Tages auswendig aufsagen, aber ihr Herz war wie ein ummauerter Garten, unsichtbar für jeden, dem der Eintritt verwehrt war.
    „Ich kenne den wahren Grund dafür, dass du unseren Pakt nie hast erfüllen wollen“, hörte er sich selbst sagen. „Du wolltest es schon vor einigen Monaten verschieben, bevor wir überhaupt von Mrs Englewoods Plänen, zurückzukehren, gehört hatten.“
    Sie starrte ihn an, als hätte sie Angst vor dem, was er gleich sagen würde.
    „Du erwähnst ihn nie, aber ich habe es nicht vergessen. Es gab jemanden, den du

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