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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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zu zeugen, sich in Form seiner Gattin in gewisser Weise eine neue Geliebte nahm, was Isabelle auch nicht wollen konnte.
    „Ich weiß, dass dir diese Übereinkunft nicht zusagt, Isabelle, aber du verstehst, dass Lady Fitzhugh und ich irgendwann unsere Pflicht tun müssen. Ich glaube, es wäre dir lieber, wenn wir das hinter uns bringen und ich nicht regelmäßig zu ihr zurück muss, sobald wir zusammen sind.“
    „Das ist verrückt“, sagte Isabelle unglücklich. „Ihr hättet euch schon viel früher um einen Erben bemühen müssen. Das ist eine ziemliche Pflichtverletzung deinerseits.“
    „Stimmt“, räumte er ein. „Aber ich hatte auch nie gedacht, dass du in mein Leben zurückkehren und alles ändern würdest.“
    „Mir gefällt das nicht.“
    Er nahm ihre Hand. „Wir müssen fair bleiben. Lady Fitzhugh verdient dieselbe Freiheit, die sie mir gewährt hat. Aber ohne einen Erben wird sie sich diese Freiheit niemals nehmen. Es würde mich bekümmern, sie allein und schutzlos zu sehen – und das würde unser Glück dämpfen.“
    „Aber sechs Monate sind eine so lange Zeit. Es könnte alles Mögliche passieren.“
    „Sechs Monate sind nicht so lange, besonders nicht verglichen mit der Zeit, die wir getrennt waren, oder den Jahren, die noch vor uns liegen.“
    Isabelle umklammerte seine Finger. „Erinnerst du dich an das, was ich dir in meinem Brief geschrieben habe? Ich hatte dasselbe Fieber wie Captain Englewood. Seine Gesundheit war so robust wie die einer Bergziege. Aber am Ende habe ich überlebt und er nicht.“
    Ihr Blick verfinsterte sich. „Du solltest dich nicht so sehr auf das Schicksal verlassen, Fitz. Das Leben hat sich schon einmal gegen dich gewandt, und das könnte es wieder tun. Zögere nicht. Ergreife den Augenblick. Lebe, als ob es kein Morgen gäbe.“
    Er hatte das bereits versucht, im Lake District. Aber der Morgen war von erbarmungsloser Beharrlichkeit: Er kam immer wieder. „Das würde ich liebend gern tun, aber diese Art zu leben liegt mir nicht.“
    Isabelle seufzte. „Jetzt fällt es mir wieder ein: Ich konnte dich nie von etwas abbringen, wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hattest, insbesondere, wenn du entschlossen warst, schrecklich verantwortungsbewusst zu sein.“
    „Ich entschuldige mich dafür, so ein sturer Esel gewesen zu sein.“
    „Das brauchst du nicht“, erklärte Isabelle. Sie drückte mit einem zärtlichen Blick seine Hand an ihre Wange. „Das habe ich immer an dir gemocht. Dass man sich darauf verlassen konnte, dass du das Richtige tun würdest. Aber genug jetzt von dieser edlen Gesinnung. Lass uns über die Zukunft sprechen.
    Er war erleichtert. „Gerne.“
    Sie stand auf und nahm eine zusammengefaltete Zeitung von ihrem Schreibtisch. „Ich habe mir Anzeigen für Immobilien zur Miete angesehen – ein Zuhause auf dem Land für uns. Im Moment klingen sie alle schrecklich idyllisch. Lass mich dir ein paar vorlesen, die ich besonders verlockend finde.“
    Ihre Begeisterung war erstaunlich. Wenn ihr Gesicht vor Aufregung aufleuchtete, dann strahlte der gesamte Raum. Ihr Tatendrang, ihre Leidenschaft und ihr Lebensdurst – all jene Eigenschaften, die ihn einst überwältigt hatten, waren noch immer beeindruckend intakt. Während er ihr zuhörte, fühlte er sich in eine andere Zeit zurückversetzt, eine Zeit bevor das Leben ihn zum ersten Mal am Boden zerstört hatte.
    Aber einem Teil von ihm war unwohl. Seine Lage war kompliziert, aber ihre nicht viel weniger, wenn man bedachte, dass sie Kinder unter ihrem Dach hatte. Es würde noch Jahre dauern, ehe Alexander alt genug war, um zur Schule geschickt zu werden. Und Hyacinth würde bis zu ihrem Hochzeitstag nirgendwo anders hingehen.
    Ihr Zusammenleben musste behutsam und mit jeder Menge Anstand angegangen werden, damit keines der Kinder einen falschen Eindruck von akzeptablem Benehmen bekam und sich auch nicht vor seinen Freunden schämen musste.
    Das wäre die erste Hürde gewesen, die Fitz in Angriff genommen hätte, nicht Häuser, die man schließlich mühelos finden konnte. Aber nachdem Isabelle die Liste der Anwesen durchgegangen war, die ihr Interesse geweckt hatten, begann sie stattdessen eine Unterhaltung über Ponys. Zu Weihnachten wollte sie jedem der Kinder eines schenken. Was konnte Fitz ihr über die verschiedenen Rassen erzählen?
    Es war noch früh, sagte er sich. Und hatten sie sich nicht genug mit der Wirklichkeit herumschlagen müssen? Sollte sie doch ein bisschen länger ungestört

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