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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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hingen plötzlich schlaff herab. Er schob sie nach unten, seine Hände ruhten in ihren Armbeugen.
    Der Rock eines Ballkleides war eine Rüstung aus Rüschen und Falten. Der Unterbau war so stabil, dass er, selbst nachdem das Mieder längst wie ein gefallener Soldat darniederlag, noch immer von allein aufrecht stand und unerschütterlich ihre Tugend mit einem Festungswall aus Seide und einem Burggraben aus Chiffon verteidigte.
    Er hob sie einfach hoch, und – Grundgütiger – trat er wirklich ihr prunkvolles, teures Ballkleid einfach aus dem Weg?
    Er drehte sie um, damit sie mit dem Gesicht zu ihm stand. „Jetzt sollte es einfacher werden“, sagte er.
    Sie erschauderte. Für ihn war es in der Tat einfach. Das Leibchen, das sie zum Schutz des Kleides über dem Korsett trug, löste sich in Wohlgefallen auf. Ihre Strümpfe schmolzen dahin. Er fuhr mit den Händen über das Korsett, und die stählernen Vorderschließen klappten auseinander, als hätte er „Sesam öffne dich!“ gesagt.
    „Halt“, verlangte sie, als er den ersten Knopf ihres Unterkleides öffnete. „Das würde ich gerne anbehalten.“
    Nicht nur aus Sittsamkeit, sondern um den Anschein wahren zu können. Es war schwer, sich nicht auch emotional die Blöße zu geben, wenn man nackt war. Ihre erhitzte Haut, ihr rasendes Herz und Gott weiß was noch für Reaktionen er in ihr hervorrufen würde. Am besten behielt sie eine schützende Schicht zwischen ihm und sich, ganz gleich wie dünn.
    Er hielt inne, als müsste er darüber nachdenken. „Gewiss.“
    Sie war sprachlos. Vor Erleichterung, natürlich. Aber ein wenig war sie auch enttäuscht, dass er sie nicht einmal nackt haben wollte.
    „Du kannst dein Unterkleid anbehalten“, fuhr er fort. „Im Gegenzug werde ich das Licht anmachen.“
    „Nein! Kein Licht.“ Auf keinen Fall Licht.
    Er öffnete einen weiteren Knopf an ihrem Unterkleid. Sein Daumen fuhr ihren Ausschnitt hinab, wobei die Knöchel seiner Hand die Innenseite einer Brust berührten und der Siegelring ihrer Brustwarze gefährlich nah kam.
    Er hauchte ihr einen Kuss auf den Kiefer, dicht unter dem Ohr. Dann biss er ihr ins Ohrläppchen, der Druck seiner Zähne versengte sie. Sie presste die Lippen aufeinander und unterdrückte nur mit Mühe ein Keuchen.
    Er küsste sie auf die Wangen, ihr Kinn und die Mundwinkel. Sie konnte kaum noch atmen, aber mit jedem mühevollen Atemzug nahm sie seinen Duft – von freien Feldern und dem weiten Himmel – in sich auf. Er öffnete die restlichen Knöpfe ihres Unterkleides und fuhr mit der Hand über ihren Körper. Lieber Gott, er tauchte mit der Fingerspitze in ihren Bauchnabel – sie war so gut wie nackt.
    Zehn Sekunden später, als auch das Unterkleid zu ihren Füßen lag, war sie nackt. Nur die Dunkelheit trennte sie noch. Ein Augenblick der Stille legte sich über sie, keiner von beiden rührte sich – oder atmete, wie es schien.
    Dann glitt seine Handfläche über ihre Brustwarze.
    Gib keinen Laut von dir. Gib auf gar keinen Fall auch nur einen Laut von dir.
    Ihre Beherrschung zerbröckelte. Ein Wimmern unsagbarer Begierde drang durch ihre fest zusammengepressten Zähne.
    Tief in ihrem Innern zerbrach der Damm, den sie so unermüdlich errichtet hatte. Das über Jahre angestaute Verlangen durchflutete sie. Plötzlich kümmerte es sie nicht mehr, dass sie still und nachgiebig sein sollte.
    Sie wollte ihn. Sie begehrte ihn.
    Sie packte ihn am Revers und zerrte ihn zu sich.
    Aber er küsste sie, bevor sie ihn küssen konnte – hart, so wie er sie während seiner Halluzination vor so langer Zeit geküsst hatte, als er sie für seine Isabelle gehalten hatte. Sie keuchte vor Lust und Befriedigung. Sie wollte diese ungestüme Leidenschaft.
    Er legte seine Hände um ihren Kopf und hielt sie gegen den Ansturm seiner Lippen und Zunge fest. Sie erschauerte. Genauso wollte sie gehalten werden. Und der Kuss, Gott, wild, ohne Raffinesse, voller rauen, kaum gezügelten Verlangens.
    Erst als sie das Klackern der Knöpfe hörte, die durch den Raum flogen, wusste sie, dass sie ihm die Weste vom Leib riss, alles, was zwischen ihnen lag. Er unterbrach den Kuss, um ihr zu helfen. Sie schlug seine Hand weg: Sie würde es tun.
    Er schob sie beide zum Bett.
    Sein heiserer Atem erregte sie. Seine unbeherrschten Hände erregten sie. Und seine Erektion, die sich beharrlich gegen ihren Schenkel drückte … oh, ja. Sie hatte gedacht, sie würde sich davor fürchten. Oder wäre zumindest misstrauisch. Aber sie genoss

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