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Eine Billion Dollar

Eine Billion Dollar

Titel: Eine Billion Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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aller Welt war, wie die Reaktionen auf seine Erklärung zeigten, ungeheuer. Der Schauspieler, Schriftsteller und UN-Sonderbotschafter Sir Peter Ustinov, der als einer der Ersten kandidiert hatte, zog seine Kandidatur wieder zurück, um sich ausdrücklich für Nelson Mandela auszusprechen. Diejenigen Publizisten, die gegen das Referendum waren und deshalb versuchten, die Person Mandela in Misskredit zu bringen, erwiesen ihrem Anliegen einen schlechten Dienst, denn dergleichen fasste die Bevölkerung in den Ländern der Dritten Welt als schlichten Rassismus auf. Vielerorts fanden spontane Kundgebungen statt, und Plakate mit der Aufschrift Mandela For World President waren bald aus keiner Demonstration mehr wegzudenken, selbst wenn es um ganz andere Belange ging.
    Dennoch erhoben sich auch andere Stimmen. Eine europäische Initiativgruppe sprach sich für eine Kandidatur des tschechischen Präsidenten V­clav H­vel aus und sammelte dessen Weigerung zum Trotz fleißig Unterschriften.
    In den USA bildete sich eine Bewegung, die den ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter zu einer Kandidatur bewegen wollte, was dieser, sechs Jahre jünger als Mandela, mit den Worten ablehnte: »Ich glaube nicht, dass bei dieser ersten Wahl ein Weißer eine Chance hat zu gewinnen.«
     
    CNN führte im Rahmen einer Sondersendung ein ausführliches Interview mit dem Geschäftsführer der Organisation We The People, Lionel Hillman.
    »Mister Hillman«, begrüßte die Interviewerin den Mann mit den rostbraunen Locken, »stimmt es, dass Gaddafi kandidiert?«
    Hillman nickte lächelnd. »Wenn Sie unsere Veröffentlichungen verfolgen, wissen Sie, dass das stimmt. Muammar el-Gaddafi hat gestern eine gültige Bewerbung eingereicht.«
    »Das heißt, der libysche Staatschef wird auf dem Stimmzettel stehen?«
    »Selbstverständlich.«
    Die Interviewerin, eine dunkelhäutige Frau namens Deborah Norris, runzelte die Stirn. »Finden Sie das in Ordnung?«
    Der künftige Welt-Wahlleiter fand das absolut in Ordnung. »Das ist Demokratie. Für alle gelten die gleichen Regeln. Und wenn Sie einen Kandidaten nicht mögen, dann wählen Sie ihn eben nicht.«
    Mrs Norris hielt es für ratsam, das Thema zu wechseln. »Wie weit haben Sie denn die Weltkarte inzwischen abgedeckt? China wird die Abstimmung erlauben, hat man gehört. Was ist mit dem Irak? Kuba? Nord-Korea?«
    »In Kuba wird abgestimmt werden, das steht schon fest. Castro war erst gegen das Referendum, weil es von einem Kapitalisten initiiert wurde, aber nach einem persönlichen Gespräch mit John Fontanelli hat er sein Placet gegeben. Der Irak wird die Abstimmung wohl auch erlauben, allerdings beobachten wir, dass im Vorfeld massiver Druck auf die Bevölkerung ausgeübt wird, den Wahllokalen fernzubleiben – eine Einschüchterungstaktik, die leider vielerorts versucht wird, in Afghanistan etwa oder in Haiti.«
    »Und Nord-Korea?«
    »Nord-Korea wird, wie es aussieht, die letzte Enklave völliger Bevormundung bleiben. Ich bedaure das, aber gegenwärtig lässt sich daran nichts ändern.«
    »Viele Regierungen erklären, dass sie, sollte ein World Speaker gewählt werden, ihn nicht anerkennen werden.«
    »Was heißt viele? Fast alle«, sagte Hillman und zuckte mit den Schultern. »Aber damit habe ich kein Problem. Mein Job ist nur, die Wahl zu organisieren. Alles weitere muss sich finden.«
    »Stichwort John Fontanelli. Wie viel hat er zu sagen bei We The People?«, fragte Deborah Norris provokant.
    »Nichts«, erklärte Hillman prompt. »Er ist ein Bürger mit genau einer Stimme, wie jeder andere auch.«
    »Aber er hat das Geld gestiftet, mit dem Sie arbeiten.«
    »Sicher, aber Geld stiften heißt, sich davon zu verabschieden. Im Übrigen wüsste ich nicht, was für besondere Rechte jemand bei uns beanspruchen könnte. Wir essen alle in derselben Kantine und gehen auf dieselben Toiletten, und unsere Statuten kann nur ein World Speaker ändern , und selbst das nur mittels Volksentscheid.«
    Sie nickte friedvoll. »Wie wird der Ablauf sein? Wie viele Wahlgänge wird es geben?«
    »Zwei. Im ersten Wahlgang werden alle gültigen Kandidaten zur Wahl stehen, der zweite Durchgang ist dann eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen.«
    »Wen erwarten Sie im Finale?«
    Hillman wiegte den Kopf. »Offiziell habe ich dazu keine Meinung.«
    »Und inoffiziell?«
    »Inoffiziell erwarte ich, dass die Wahl zwischen Nelson Mandela und der Ablehnungsoption ausgetragen werden wird.«
    »Also der

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