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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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ich mich inzwischen nur noch selten verspäte."
    "Das stimmt; du hast dich sehr gebessert. Wenn du spät dran bist, dann nur, um einen großen Auftritt zu haben."
    Die Freundin lachte. "Der richtige Zeitpunkt ist das Wichtigste."
    "Wie wahr." Sarah zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "So wie bei Lord Alastairs Kostümball, nachdem Miss Glover verkündet hatte, dass sie das nächste Mal in einem Kleid erscheinen würde, das die eingebildete Miss Beaumont in den Schatten stellen würde?"
    Clarissa zuckte mit den Achseln. "Ich würde mir nicht die Mühe gemacht haben, sie auszustechen, wenn sie nicht diese törichte Herausforderung ausgesprochen hätte."
    "Da konntest du einfach nicht anders", bemerkte Sarah trocken. "Du musstest sehr spät in einem schlichten weißen Gewand in griechischem Stil erscheinen, so dass die ganze Gesellschaft sehen konnte, dass bereits deine hinreißende Figur ausreichte, um die arme, wie ein Pfau herausgeputzte Miss Glover aus dem Rennen zu werfen."
    "Sie hätte es besser wissen müssen. Ich hatte vorher kaum ein Wort mit Lord Mansfield gewechselt, auf den sie ein Auge geworfen hatte."
    "Jedenfalls nicht vor dem Zwischenfall. Danach hast du alles darangesetzt, den armen Mann zu deinem Sklaven zu machen."
    "Nur um Miss Glover eine Lehre zu erteilen."
    "Vielleicht. Aber die Unschuldigen leiden mit den Schuldigen. Du hast Mansfield an der Nase herumgeführt, obwohl du nie vorhattest, seinen Antrag anzunehmen. Ich sah ihn kurz nach deiner Absage, und er war verzweifelt, Clarissa. Du kannst mit den Gefühlen eines Mannes nicht so gedankenlos spielen."
    "Jetzt tadelst du mich schon wieder. Ich habe den Narren schließlich nicht dazu gezwungen, sein Herz an mich zu verlieren, wenn er das überhaupt getan hat. Die meiste Zeit hat er sich sowieso nur in Pose geworfen. Ich bin gar nicht so überzeugt, dass die Herren der Schöpfung überhaupt ein Herz haben."
    Sarah blieb stehen und sah die Freundin ernst an. "Manchmal weiß ich nicht, ob du eines hast, meine Liebe."
    Clarissa spürte, wie ihr die Schamröte ins Gesicht stieg. "Bitte, Sarah", schmeichelte sie. "Wenn ich dir verspreche, nicht mit den Gefühlen deines Freundes Michael zu spielen, wirst du dann aufhören, mich zu rügen?"
    Ein langer, beunruhigender Moment der Stille folgte, ehe Sarah bedächtig antwortete. "Manchmal würde ich es für das Beste halten, dass einmal ein Mann mit deinen Gefühlen spielt. Aber genug des Tadels." Sie lächelte wieder. "Mein größter Wunsch ist es, dass etwas oder jemand deine wilde Seele berührt und all deine Kraft und Lebensfreude auf einen Punkt zu richten vermag."
    Erleichtert lachte Clarissa auf. "Möchtest du mich in eine sanfte, kluge und tugendhafte Frau verwandeln?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich befürchte, das ist hoffnungslos. Aber wenn mich das in deinen Augen wieder erhöht, werde ich mein Bestes tun, eine solche Dame für Oberst Sandiford zu finden."
     
    Ein paar Stunden später stieg Sandiford eilig die Treppe zu Lady Devonshires Stadthaus hinauf; er ärgerte sich über seine Verspätung. Wie er vermutet hatte, waren die meisten Gäste bereits eingetroffen, und die Gastgeberin hatte sich unter die Leute gemischt, so dass er gezwungen war, die überfüllten Säle nach Lady Devonshire abzusuchen, bevor er sich zu Englemeres Grüppchen gesellen konnte.
    "Verflixt und zugenäht", murmelte er, als er den Ballsaal betrat. Seine schlechte Laune machte es sehr unwahrscheinlich, dass er bei der Gastgeberin oder den Damen, denen er vorgestellt werden sollte, besonderen Gefallen finden würde. Er wollte daher so bald wie möglich von hier fliehen.
    Er blieb am Rand der Tanzfläche stehen und suchte nach der Dame, auf welche die Beschreibung seiner Freunde passte. Sein hoher, steifer Stehkragen war ihm jedes Mal im Weg, wenn er den Kopf drehte. Verdammte Mode, dachte er wütend und erinnerte sich sehnsüchtig an seine bequeme Uniform. Nach dem heutigen Abend wollte er sich all der lästigen Kleidungsstücke entledigen und etwas Vernünftiges erstehen.
    Zum Glück entdeckte er nach einer Weile die Duchess und konnte ihr seine Aufwartung machen. Dann musterte er die Gäste ein weiteres Mal, bis er ein paar uniformierte Herren erblickte, von denen er zwei als ihm bekannte Offiziere wieder erkannte.
    "Milhouse, Allensby!" rief er aus.
    "Oberst Lord Sandiford!" erwiderte Hauptmann Milhouse erfreut. "Guten Abend, Sir. Wie verändert Sie aussehen!"
    "Wir haben gehört, dass Sie den Dienst an den Nagel

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