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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Verhalten ergaben, musste er das wohl oder übel auf sich nehmen. In ähnlichen Fällen hätte er jedem seiner Freunde als guter Ratgeber zur Seite gestanden.
    Da sie sich vermutlich nicht sehr dankbar zeigen würde, war es von Vorteil, dass er sowieso nicht auf ihre gute Meinung über ihn angewiesen war. Er wollte seine Warnung vorbringen, um seine Pflicht zu tun, und sich dann verabschieden.
    Trotz dieses Entschlusses verspürte er eine unleugbare Aufregung, als er zu ihr trat. Bevor er sie noch erreicht hatte, entdeckte ihn Miss Beaumont und lächelte.
    Ihm blieb die Luft weg. Für einen Moment verzauberten ihn ihre smaragdgrünen Augen und das strahlende Lächeln, das sie ihm schenkte. Von der Ferne mochte sie die Blicke auf sich ziehen; doch von der Nähe war sie schlichtweg atemberaubend.
    "Oberst, wie schön, Sie zu sehen!"
    "Miss Beaumont, würden Sie … würden Sie …" Sandiford führte ihre Hand an seine Lippen und wusste plötzlich nicht mehr, was er sagen wollte. Er versuchte, sich zu konzentrieren. "… mit mir ein paar Schritte gehen?"
    Sie sah ihn fragend an. "Wenn Sie möchten?"
    Als er ihre Hand nahm, um sie auf seinen Arm zu legen, verzog sie für einen kurzen Moment schmerzlich das Gesicht. Jetzt entdeckte er unter der Spitze an ihrer Schulter einen Verband.
    Wie hatte er nur ihre Verletzung vergessen können? Besorgt erkundigte er sich: "Haben Sie sich wieder erholt, Madam?"
    "Ja, danke. Ich bin nur noch etwas steif; das ist alles."
    "Sie sollten aufpassen. So etwas kann sich unangenehm entwickeln."
    Sandiford hatte absichtlich allgemein gesprochen, um möglichen Zuhörern nichts zu verraten. Doch Miss Beaumont deutete seine Worte in eine andere Richtung.
    "Eine ausgesprochen törichte Eskapade, die sehr böse hätte enden können. Ich schäme mich zutiefst, Sie in die Lage gebracht zu haben, mir behilflich sein zu müssen. Aber ich möchte mich noch einmal dafür bedanken." Sie lächelte verschmitzt. "Auch dafür, dass Sie mir nachher nicht die Leviten gelesen haben, wie das eigentlich angebracht gewesen wäre. Wenn es Ihnen überhaupt etwas bedeutet, so möchte ich Ihnen versprechen, dass ich mich nie mehr so töricht verhalten werde."
    "Das freut mich zu hören." Ihr ehrliches Eingeständnis gefiel ihm, und er sah lächelnd auf ihre Schulter. "Sie sehen jedenfalls wieder … erholt aus."
    Miss Beaumont lachte laut auf. "Eine nicht sehr geschickte List! Aber zumindest sieht es so niemand."
    "Ganz im Gegenteil. Sehr geschickt, würde ich sagen", erwiderte Sandiford lächelnd. Sie hatte die Spitze demnach absichtlich so drapiert, um von ihrer Verletzung abzulenken. Also war dies doch kein Beweis für ihre angebliche Koketterie.
    Er dachte an seine Warnung, die er vorbringen wollte, und sein Lächeln verschwand. Wie sollte er beginnen? "Es lenkt allerdings die Aufmerksamkeit der Männer auf Sie", fing er zögernd an.
    Sie seufzte. "Oberst, ich ziehe die Aufmerksamkeit der Männer auf mich, seitdem ich zwölf wurde. Da es kaum einen Unterschied zu machen scheint, ob ich Seide oder Rupfen trage – ich habe beides versucht, seien Sie sich dessen sicher –, verschwende ich nun keinen nutzlosen Gedanken mehr an das Thema." Sie hob das Kinn, als ob sie sich auf Kritik von seiner Seite vorbereiten würde. "Ich trage, was mir gefällt."
    "Einschließlich Rupfen?"
    "Das nur selten", gab sie zu. "Auch wenn Sie nach dem Vorfall am Covent Garden vermutlich der Meinung sind, dass ich mich öfter darin hüllen sollte."
    "So etwas käme mir niemals in den Sinn. Allerdings …"
    Miss Beaumont legte den Kopf zur Seite und sah ihn aufmerksam an. "Allerdings?" fragte sie.
    Sandiford nahm seinen ganzen Mut zusammen. "Ich würde es für klüger halten, wenn Sie … wenn Sie sich, was Ihre Kleider und Ihr Verhalten betrifft, manchmal etwas zurückhaltender zeigen würden."
    Wie erwartet, wandelte sich die Wärme in ihrer Miene sofort in kühle Distanziertheit. "Und was schlagen Sie vor, Oberst?"
    "Ehe ich Ihnen darauf antworte, möchte ich Ihnen sagen, dass ich nur aus echter Sorge um Sie so spreche. Sie mögen vor ein paar Tagen bedauerlich unklug gehandelt haben; aber Ihr Verhalten, als Sie sich in Gefahr befanden, bewies Verstand und Mut. Ich möchte Sie davon überzeugen, diesen Verstand auch im Allgemeinen einzusetzen. Ansonsten befürchte ich, dass Sie sich schon bald in einer unangenehmen Lage befinden könnten."
    Clarissa sah ihn scharf an. "In einer unangenehmen Lage?"
    "Zufällig wurde ich Zeuge einer

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