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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Unterhaltung; gewöhnlich achte ich nicht auf Klatsch, doch in diesem Fall fiel Ihr Name."
    "Ich soll also wegen irgendeines dummen Geschwätzes in Gefahr sein?" Miss Beaumont ließ ein empörtes Schnauben vernehmen. "Ich empfehle Ihnen, nicht weiter darauf zu achten. Denn dann müsste ich mich ständig in Gefahr befinden."
    "In diesem Fall würde ich es für noch klüger halten, wenn Sie mir zuhörten. Ich habe noch nie zuvor solche … Bemerkungen über eine Dame Ihres Standes vernommen. Auf jeden Fall nicht über eine unverheiratete."
    "Und was hat Ihre empfindsame Seele so getroffen?"
    Nun gab es kein Zurück mehr. Er musste es ihr unverblümt ins Gesicht sagen. "Die Männer zweifelten an Ihrer Tugendhaftigkeit. Einer ging sogar so weit, zu behaupten, dass er von einem Gentleman wüsste, der solch eindeutige Bezeugungen Ihrer … Ihrer lebhaften Natur erhalten hätte, so dass Ihr zukünftiger Gatte sicher keine Jungfrau mehr bekommen würde."
    Miss Beaumont schwieg für eine Weile, und Sandiford fragte sich beunruhigt, ob sie ihn überhaupt noch einer Antwort würdigen würde; er wünschte sich, das leidige Thema gar nicht angeschnitten zu haben.
    Plötzlich zitterte die Hand, die noch immer auf seinem Arm lag. "Ich werde also als Hure bezeichnet? Wahrscheinlich schließt man bereits Wetten darüber ab, ob ich unberührt in die Ehe trete."
    Sandiford zuckte zusammen. So direkt geäußert klangen die gemeinen Anschuldigungen noch unanständiger als zuvor.
    "So weit ist der Klatsch sicher noch nicht gediehen. Und das wird er auch nicht, wenn Sie … wenn Sie etwas umsichtiger wären. Männer erwarten von einem Mädchen Tugendhaftigkeit und ein bestimmtes Benehmen. Wenn es sich nicht daran hält, kann es leider in große Gefahr geraten."
    "Halten Sie mich für hemmungslos und lüstern?"
    "Wenn ich das täte, hätte ich mir dann die Mühe gemacht, Sie zu warnen?"
    Miss Beaumonts Gesicht war zuerst aschfahl und dann tiefrot geworden. Plötzlich fiel es ihr deutlich schwer, zu sprechen. "Es scheint ganz so, als ob ich mich erneut in Ihrer Schuld befände. Ich glaube nämlich kaum, dass der galante Gentleman, der solche Gerüchte in die Welt setzt, es für nötig befinden würde, mich davon in Kenntnis zu setzen."
    Sandiford verbeugte sich. Er war froh darüber, dass sie so vernünftig über die ganze Angelegenheit sprechen konnte. "Ich habe nur das getan, was ich für richtig hielt."
    "Wie überaus umsichtig von Ihnen, Oberst."
    Er wollte gerade höflich abwinken, als er das zornige Funkeln in Clarissas Augen bemerkte, das so heftig war, dass er unwillkürlich einen Schritt zurücktrat.
    Noch ehe er ein Wort von sich geben konnte, fuhr sie ihn zornig an: "Sie können sich Ihre Warnungen in Zukunft sparen. Ich soll mein Benehmen ändern? Ich soll mich um die Meinung einiger nutzloser Idioten kümmern, die den ganzen Tag nichts anderes tun als Kartenspielen, Trinken und über unbescholtene Mitmenschen Klatsch verbreiten? Als ob ich nicht bereits durch mein Dasein als Frau genug eingeschränkt wäre! Ich bin so, wie ich bin, und ich werde auch nicht einen Bruchteil daran ändern. Los, Oberst, gehen Sie und schließen Sie ebenfalls eine Wette über mich ab!"
    Sandiford war zutiefst entsetzt, feststellen zu müssen, dass Miss Beaumont anscheinend auch ihn der Sorte Männer zuordnete, die solch abfällige Bemerkungen über sie gemacht hatten. Er wollte protestieren, besann sich dann jedoch eines Besseren. Er war ihr keine Erklärung schuldig. Wie konnte sie es überhaupt wagen, ihn so zu beleidigen, nachdem er sich die Mühe gemacht hatte, sie zu warnen?
    Wütend zog er seinen Arm fort. "Sie müssen natürlich das tun, was Sie für richtig halten, Madam. Ich sah es nur als meine Pflicht an, Sie auf das Gerede hinzuweisen, das über Sie im Umlauf ist." Mit einer steifen Verbeugung wollte er sich verabschieden und sie allein stehen lassen.
    Bis er in ihr Gesicht sah.
    In Miss Beaumonts smaragdgrünen Augen, die voller Tränen standen, spiegelte sich Verletztheit und Fassungslosigkeit wider. Es war der Schmerz über die Erkenntnis, dass Männer ihres eigenen Standes, die sie zweifellos mit Komplimenten überschütteten, hinter ihrem Rücken schamlos böse Gerüchte über sie in die Welt setzten.
    Die ersten Takte eines Walzers erklangen. Obgleich Sandiford eigentlich den Mund geöffnet hatte, um sich endgültig zu verabschieden, hörte er sich stattdessen fragen: "Möchten Sie tanzen, Miss Beaumont?"
    Clarissa starrte ihn an,

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