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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Lazarett in Brüssel zurückgekehrt ist."
    "Das stimmt. Er soll seine Sache gut gemacht haben."
    "Ausgezeichnet. Wenn er heute Abend hier ist, würde ich ihm gern vorgestellt werden. Ich möchte ihm für seine Dienste danken."
    Lord Alastair schaute sie überrascht und nicht allzu begeistert an; dann lächelte er gequält. "Selbstverständlich, Miss Beaumont. Sie bewundern die Soldaten, nicht wahr? Wie … wie patriotisch von Ihnen! Natürlich ist Standish kaum mehr als ein Bürschchen. Das tut seinem Dienst für das Vaterland allerdings keinen Abbruch …"
    "Ganz und gar nicht." Sie legte ihre Hand auf Lord Alastairs Arm und lächelte ihn liebenswürdig an. "Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ihn für mich finden könnten."
    Alastair nahm ihre Finger, die in Handschuhen steckten. "Sie wissen, dass ich mich stets geehrt fühle, Ihnen zu Diensten sein zu können. Wenn Sie mich für einen Augenblick entschuldigen würden. Ich werde ihn sofort suchen."
    "Danke", murmelte Clarissa und sah ihm mit einem leisen Schuldgefühl hinterher. Sie befürchtete, dass Robert bald wieder um ihre Hand anhalten würde, obgleich sie ihn bereits zweimal abgewiesen hatte. Er war ein netter Mann, und manchmal wünschte sie sich, dass er größere Leidenschaft in ihr auszulösen vermochte; doch er tat es leider nicht.
    Im Gegensatz zu einem bestimmten Soldaten.
    Eine Gruppe junger Gentlemen begrüßte sie lauthals und lenkte sie so von dieser unwillkommenen Erkenntnis ab. Sie folgte ihnen in den Erfrischungsraum. Kurz darauf tauchte Alastair mit einem Soldaten auf, dem ein mit Pelz besetzter Mantel um die schmalen Schultern hing. Es drängten sich genügend Leute um Clarissa, so dass sie den jungen Mann aufmerksam beobachten konnte, während er näher kam.
    Ihr fielen sein etwas unsicherer Gang und der Arm, den er steif an der Seite hielt, deutlich auf; für einen Moment betrachtete sie seine linke Hand, vor der sich Miss Deidre so geekelt hatte. Wieder stiegen Empörung und auch Neugierde in ihr auf.
    Als er beinahe vor ihr stand, überwog jedoch das Mitgefühl, das sie plötzlich für ihn verspürte. Leutnant Standish war tatsächlich viel zu dünn. Tiefe Falten zogen sich um Augen und Mund. Genau dies Aussehen hatte ihre Mutter gehabt, als sie an Wassersucht erkrankt war. Sie wiesen auf großes Leiden hin. Doch trotzdem hielt sich der Leutnant stolz und aufrecht.
    "Miss Beaumont", sagte Alastair. "Darf ich Ihnen Leutnant Lord Alexander Standish vorstellen?"
    "Miss Beaumont, es ist mir eine Ehre." Seine Stimme klang angenehm tief, als er ihre Hand zu seinen Lippen führte. Obgleich sich in seinen haselnussbraunen Augen Bewunderung zeigte, enthielt er sich jedoch jeglicher Komplimente, mit denen sie so häufig sinnlos überschüttet wurde. Er blieb zurückhaltend und sah sie nur leicht belustigt an, da er sich wohl nicht vorstellen konnte, warum eine Schönheit, der bereits so viele Männer zu Füßen lagen, gerade ihn hatte kennen lernen wollen.
    Er gefiel Clarissa sofort. "Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, die Bekanntschaft eines so mutigen Offiziers machen zu dürfen."
    Er winkte mit der rechten Hand bescheiden ab. "Bitte, Miss Beaumont, Sie schmeicheln mir. Ich habe nur meine Pflicht getan – nicht mehr als jeder andere Soldat auch." Seine Augen verschleierten sich. "Einschließlich vieler, die nicht so viel Glück hatten, wieder zurückkehren und das Lob einer so schönen Dame empfangen zu dürfen."
    "Deshalb müssen wir gerade diejenigen, die zurückgekehrt sind, besonders ehren."
    Seine Augen wanderten für einen winzigen Augenblick zu einer brünetten Dame, die gerade an ihnen vorüberging. "Es ist sehr liebenswürdig von Ihnen, so zu denken. Wie kann ich Ihnen dienen, Madam?"
    Die unterdrückte Sehnsucht in seinem kurzen Blick, den er der Dame hinterhergeworfen hatte, festigte Clarissa noch in ihrem Entschluss. "Möchten Sie ein paar Schritte mit mir gehen, Leutnant?"
    Er verbeugte sich und reichte ihr den Arm. Sie legte ihre Hand darauf und führte ihn in eine stille Ecke des Raumes. "Sie waren beim Zehnten Husarenregiment, nicht wahr? Wurden Sie unter dem Kommando von Lord Uxbridge verwundet?"
    Alexander sah sie überrascht an. "Ja, das stimmt. Sie haben davon gehört?"
    "Ich bin eine große Bewunderin unserer Armee. Ich habe alle Berichte in den Zeitungen gelesen, einschließlich der Beschreibungen von Lord Uxbridge und der des Herzogs. Stimmt es, dass die französischen Kürassiere am ersten Tag beinahe Old Hookey

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