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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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seines Leutnants verärgerte Sandiford noch mehr. Er schwang sich auf den hohen Sitz und gab sich die größte Mühe, die Kutscherin nicht allzu böse anzufunkeln.
    "Werden Sie auf uns warten?" fragte er Alexander. "Ich habe etwas Dringendes mit Ihnen zu besprechen. Wenn Sie dann so weit wären, Miss Beaumont …"
    Mit einem leichten Schnalzen der Zügel setzte sie den Zweispänner in Bewegung. Sandiford bemühte sich, seine Rachegelüste, die er in diesem Moment verspürte, beiseite zu schieben. Doch ihm fiel beim besten Willen nichts ein, was er hätte sagen können.
    Miss Beaumonts Nähe half ihm dabei ohnehin nicht. Auch wenn er nicht verärgert wäre, hätte er genug Schwierigkeiten, einen verständlichen Satz zu formen, da er ihren verführerischen Körper so nah bei sich spürte.
    Verdammt und zugenäht! Was führte sie mit Alexander im Schilde? Warum kutschierte sie ihn vor der gesamten Gesellschaft durch den Hyde Park? Der Leutnant war durch Lady Barbaras ablehnendes Verhalten noch viel zu verletzt, um sich Miss Beaumonts gefährlicher Anziehungskraft aussetzen zu dürfen. Wenn er nur ein wenig ermutigt würde, wäre der arme Narr bestimmt bald Hals über Kopf in sie verliebt. Oder zumindest würde er sie begehren, was auch keine wesentlich angenehmere Situation war, wie Sandiford aus eigener Erfahrung wusste.
    Hatte es ihre Eitelkeit tatsächlich nötig, nun auch noch Lord Standish zu ihren Eroberungen zu zählen? Er musste ihr erneut die Leviten lesen.
    "Nun, Oberst? Sind Sie überzeugt, dass ich die Kutsche nicht in den Graben fahre? Oder hält Sie die Angst noch immer vom Sprechen ab?"
    Dieses abscheuliche Mädchen lachte ihn aus! Er unterdrückte das Bedürfnis, ihr eine scharfe Antwort zu geben, und sagte stattdessen gequält: "Ich muss zugeben, dass Sie recht gut fahren – für eine Frau."
    Nun lachte sie mit wirklicher Belustigung. "Fast ein Kompliment. Sie sehen so aus, als ob Sie mich auf eine Ihrer Kanonenkugeln setzen und ins Land, wo der Pfeffer wächst, schießen wollten. Was habe ich wieder angestellt, um Ihr Missfallen zu erregen?"
    Diese Gelegenheit wollte er sich nicht entgehen lassen. "Sie haben meinen Leutnant in diesem höllischen Gefährt in größte Gefahr gebracht. Gütiger Himmel, sehen Sie denn nicht, wie schwach sein linkes Bein ist? Wenn die Kutsche plötzlich ausweichen müsste, könnte er sich mit seiner fühllosen Hand nicht einmal festhalten. Eine scharfe Kurve und er würde auf dem Gehsteig liegen; und dabei hätte er noch Glück, wenn Demütigung das Einzige wäre, was er erleiden müsste."
    "Und können nicht Sie – gerade Sie – einmal von seiner Verletzung absehen und einen Mann in ihm sehen, der seine Stärken und nicht seine Schwächen zeigen möchte? Ich bin nicht nur langsam genug gefahren, um einen Säugling in den Schlaf zu wiegen, sondern ich habe, wie Sie vielleicht bemerkt haben, Lord Standish auf meine rechte Seite gebeten. Er hätte über mich fallen müssen, um aus der Kutsche zu stürzen."
    "Ich bin mir nicht sicher, ob diese Vorsichtsmaßnahme genügt hätte."
    "Da ich auch noch die Zügel in der Hand habe", erwiderte sie mit süßlicher Stimme, "hätte er keine Gelegenheit gehabt, herauszufallen. Sie nehmen doch nicht an, dass ich etwas tun würde, um den Leutnant zu verletzen?"
    Sandiford ließ nun seinem Ärger über Miss Beaumont endlich freien Lauf. "Vielleicht nicht absichtlich. Aber hier stehen Dinge auf dem Spiel, von denen Sie überhaupt nichts wissen. Alexander erlebt augenblicklich eine große Enttäuschung, und ich befürchte, dass er für eine Frau mit einem solchen Charme wie dem Ihren nur allzu anfällig ist."
    Clarissa sah ihn überrascht an. In ihren grünen Augen spiegelte sich Verwirrung wider. "Soll das eine Art von verstecktem Kompliment sein?"
    "Ich bezweifle, dass Sie noch daran erinnert werden müssen, wie attraktiv Sie sind. Ihr großer Hof von Verehrern spricht für sich selbst."
    "Und nun meinen Sie, dass ich Leutnant Standish noch dazu rechnen möchte?"
    Sandiford hatte Mühe, seinen Zorn im Zaum zu halten. Es hatte keinen Sinn, Miss Beaumont auf etwas hinzuweisen, da sie dann sowieso das Gegenteil von dem tun würde, was er ihr riet. "Ich glaube, dass Sie ihn unbewusst an sich binden könnten. Nur wenige Männer können sich Ihrer verführerischen Gegenwart entziehen – schon gar nicht jemand, der so verletzlich wie Alexander ist."
    "Und ich gehöre zu der Sorte oberflächlicher, kokettierender Frauen, die Männerherzen als

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