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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Trophäen sammeln?"
    Während Sandiford mit einer Antwort zögerte, da er sich darum bemühte, diese direkte Formulierung – die er übrigens sehr zutreffend fand – in höflichere Worte zu fassen, lenkte sie den Zweispänner geschickt um mehrere Kutschen herum, um dann die Pferde zu einem rascheren Galopp anzuspornen.
    Der plötzliche Ruck ließ Sandiford zurückschnellen. Er hielt sich am Kutschbock fest, und sein Protest verlor sich im Fahrtwind. Zu seinem Ärger – und seiner widerwilligen Bewunderung – trieb Miss Beaumont die Pferde immer rascher an, um sie schließlich mit einer scharfen Wendung auf den Weg in Richtung Kensington zu bringen. Erst als sie sich am äußersten Rand des Parks befanden, begann sie zu bremsen.
    Trotz seiner üblen Laune versetzte ihn die Fahrt in eine atemlose Erregung. Miss Beaumont schien ebenfalls um Luft zu ringen, wie er an ihrem sich hebenden und senkenden Busen bemerkte. Rasch riss er sich von diesem entzückenden Anblick los.
    "Sollte mir diese kleine Demonstration zeigen, dass Sie eine gute Fahrerin sind, oder wollten Sie mich wieder einmal erschrecken?" fragte er schließlich, als er wieder zu Atem gekommen war.
    Sie sah ihn unschuldig an. "Ich dachte, dass Sie meine Pferde beurteilen wollten."
    Er musste unfreiwillig lächeln. Verdammt, sie war tatsächlich ein gewitzter Kopf. "Das stimmt. Ein guter Kauf. Sie passen ausgezeichnet zueinander." Unwillig fügte er hinzu: "Und Sie sind eine wirklich gute Fahrerin. Wenn es auch allzu verwegen ist, so schnell durch einen vollen Park zu rasen."
    "Ich wusste, dass Sie sich nicht dazu überwinden können, mir ein uneingeschränktes Kompliment zu gönnen." Sie nahm die Zügel in eine Hand und wandte sich ihm mit hochgezogenen Augenbrauen zu. "Ihnen scheint entgangen zu sein, dass sich hinter dem Fahrweg kaum mehr Leute befinden."
    Tatsächlich konnte man von dem Platz aus, wo sie sich befanden, keinen der Londoner Promenadegäste mehr entdecken. Sie waren nahezu allein, und die einzigen Beobachter waren zwitschernde Vögel, eine kleine Herde Kühe und ein paar Feldarbeiter, die in der Ferne einen Acker pflügten.
    Sein Blick fiel auf Miss Beaumonts volle Lippen. Plötzlich überkam ihn das verrückte Verlangen, sich zu ihr zu beugen und ihren Mund zu küssen. Für einen Augenblick hätte er nur allzu gern ihren widerspruchsvollen Charakter aus Leichtsinn und Mut auf eine andere Art und Weise kennen gelernt.
    Clarissas Augen spiegelten nun eine gewisse Besorgnis wider. Rasch rückte sie ein wenig von Sandiford ab und ließ die Zügel schnalzen. Wieder warf ihn der Ruck unerwartet gegen den Kutschbock.
    Der Oberst achtete kaum auf die donnernden Hufe und die schwankende Kutsche, während er sich in die äußerste Ecke des Zweispänners drückte. Er war einfach zu lange ohne eine Frau gewesen – das war alles. Verzweifelt versuchte er, für die Heftigkeit seiner Reaktion auf Miss Beaumont eine verstandesgemäße Erklärung zu finden.
    Es war schlichtweg der Trieb, der seine Bewunderung für ihren Charme und Mut zu einem solchen Ausmaß hatte steigern können. Er musste so bald als möglich eine dieser willigen Frauen aufsuchen, die seine missgeleiteten Sehnsüchte rasch befriedigen könnte. Sehr bald sogar .
    Ehe Sandiford sich genügend sammeln konnte, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen, waren sie bereits wieder an der überfüllten Fahrstrecke angelangt. Geschickt lenkte Miss Beaumont den Zweispänner zu dem Platz zurück, an dem Alexander ausgestiegen war. Eine kleine Gruppe junger Männer stand bei ihm, die ebenfalls auf Miss Beaumonts Rückkehr zu warten schienen.
    Sandiford erkannte die üblichen Verehrer, entdeckte jedoch plötzlich auch zwei Kutschen, in denen offenbar heiratswillige junge Damen mit ihren Müttern saßen. Alexander sah gelöster aus als je zuvor, während er sich mit zwei dunkelhaarigen Mädchen unterhielt, von denen das eine ein perlendes Lachen vernehmen ließ, während das andere tief errötete.
    "Ausgezeichnete Tiere, die Sie da erworben haben, Miss Beaumont. Und eine sehr … eine sehr interessante Fahrt." Sandiford wollte den Leutnant so schnell wie möglich weglotsen, ehe er sich wieder in den Zweispänner setzen konnte. Deshalb fügte er hastig hinzu: "Miss Beaumont, es tut mir Leid, wenn ich Ihnen Ihren Begleiter entführe, aber ich muss etwas Wichtiges mit ihm besprechen. Wären Sie so freundlich, ihn zu entschuldigen? Ich komme gleich zurück, um Sie dann selbst nach Hause zu

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