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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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es nun im Hause Motrum zu mehr als einem bloßen Geplänkel kommen.
    Auch wenn die junge Dame vielleicht anfangs etwas enttäuscht sein mochte, ihren adeligen Verehrer verloren zu haben, so war sich Sandiford doch sicher, dass sie zu guter Letzt glücklich und zufrieden sein würde. Er hoffte es zumindest, denn sie besaß weder das Temperament noch die Erfindungsgabe, sich aus einer ungewollten Lage zu befreien, wie das eine gewisse Dame, deren Namen er nicht vergessen konnte, tat.
    Er überlegte einen Moment, wie Miss Beaumont aus einer solchen Situation herauskommen würde. So klug und unerschrocken wie sie war, würde sie es bestimmt in kürzester Zeit schaffen.
    Welch eine Frau!
    Natürlich! Er hatte es nur deshalb nicht über sich gebracht, um Miss Motrums Hand anzuhalten, weil er bereits den einzigen Heiratsantrag gemacht hatte, der ihm aus dem Herzen kam.
    Plötzlich wusste er, weshalb er sich so erleichtert fühlte, auch wenn sein Verstand noch immer widersprach. Sicher, Miss Beaumont besaß keine der Eigenschaften, nach der er bei einer Ehefrau suchte. Wie er nur zu gut wusste, war sie temperamentvoll, scharfzüngig, aristokratisch und ein Stadtmensch. Sie konnten sich nur wenige Minuten gemeinsam in einem Raum aufhalten, ehe sie aufeinander prallten.
    Aber ein paar dieser Gefechte …
    Für einen Moment umgab ihn wieder ihr Duft, und er dachte an die Weichheit ihrer Haut und ihrer Lippen. Eine verzweifelte Sehnsucht nach ihr erfüllte ihn und durchdrang seinen Körper und seine Seele.
    Er wollte keine andere Frau. Denn er verzehrte sich nach Miss Beaumonts leidenschaftlicher Unschuld und ihrem mutigen Geist.
    Hatte Sarah geahnt, wie gut sie zueinander passen könnten, als sie ihre Freundin gebeten hatte, Sandiford bei der Suche nach einer Ehefrau zu unterstützen? Er wappnete sich vor dem Schmerz, der stets in ihm aufstieg, wenn er an seine verlorene Liebe dachte; doch diesmal war er kaum mehr spürbar.
    Finde eine andere, die du lieben kannst, und werde glücklich – das hatte sie ihm geraten. Ja, süße Sarah, das werde ich, versprach er ihr nun in Gedanken.
    Schwindlig vor Glück lachte er plötzlich laut auf. "Ich liebe dich, Clarissa Beaumont", flüsterte Sandiford und sagte es dann noch einmal. Am liebsten hätte er es herausgeschrien.
    Eine innere Stimme drängte ihn dazu, Clarissa sofort aufzusuchen, um das weiterzuführen, was sie im Garten begonnen hatten, und um ihre Antwort auf seinen Heiratsantrag in ein "Ja" umzuwandeln.
    Doch es gab noch ein kleines Hindernis, das zuerst aus dem Weg geräumt werden musste. In der Dunkelheit der Kutsche lächelte Sandiford vor sich hin. Noch hasste ihn die Dame aus ganzem Herzen.
    Natürlich hatte er ihr dazu auch allen Grund gegeben. Er hatte sie mehr oder weniger von Anfang an verurteilt und beleidigt. Doch er wusste, dass sie das Feuer, das in ihm loderte, in sich ebenso spürte. Für einen wunderbaren Augenblick lang durchlebte er noch einmal das Gefühl, das er im Garten gehabt hatte, als er voll Leidenschaft ihre entblößte Brust geküsst hatte.
    Aber auch etwas Tieferes verband ihn und Clarissa miteinander – etwas, was Sandiford von Beginn an gespürt hatte, aber dem er immer wieder ausgewichen war. Auch sie fühlte es; das konnte er in ihren Blicken unmissverständlich erkennen.
    Sie hatte ihm vorgeworfen, sinnliche Verführung dazu zu missbrauchen, an ihr Vermögen zu gelangen. Das hatte ihn tief getroffen; doch nun würde er dieselbe Anziehungskraft dazu benutzen, ihr Herz zu gewinnen.
    Ob es dir passt oder nicht, Clarissa Beaumont. Du wirst mich eines Tages heiraten!
    Aber diesmal würde er seine Vorgehensweise besser planen – es sei denn, er wollte wieder mit dem Kopf gegen eine Mauer der Ablehnung und des Hasses anrennen.
    Zunächst musste er einen klaren Schlussstrich unter die Geschichte mit Miss Motrum ziehen und ihrem Vater eine Kiste seiner Lieblingszigarren zusammen mit einem Dankesschreiben zukommen lassen. Außerdem wollte er Mr. Motrum auch davon in Kenntnis setzen, dass er sich nicht mehr als Verehrer der blassen Anne betrachtete. So sollte für Mr. Wickham – von Mrs. Cartwrights ehrgeizigen Plänen einmal abgesehen – eigentlich der Weg geebnet sein, um die Erfüllung seiner Liebe zu finden.
    Und danach wollte Sandiford den Kampf um Miss Beaumonts Herz beginnen.

19. Kapitel
     
    Clarissa lehnte sich in einem Sessel in ihrem Salon zurück und betrachtete lächelnd das riesige Blumenbukett, das ihr der Butler Timms gerade

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