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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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guten Vorsätze fallen, keine persönliche Beziehung zu Russell einzugehen. Irgendwie war jedoch dadurch, dass er ihr persönliche Dinge anvertraut hatte, ihre Entschlossenheit ins Wanken geraten. Natürlich wusste sie, dass er sie nicht hatte beeindrucken wollen, doch das war unwesentlich.
    Er schlang die Arme um sie und bedauerte, dass er sie nicht ewig so halten konnte. Im Stillen ermahnte er sich zur Zurückhaltung, löste sich nach einer Weile widerstrebend von Mary und strich ihr sacht über die Wange. “Du führst mich sehr in Versuchung”, äußerte er spröde, “und es fällt mir schwer, ihr nicht nachzugeben.”
    “Du sprichst mir aus der Seele”, gestand sie ehrlich.
    “Du ahnst nicht, wie sehr es mich schmerzt, dass unsere Wege sich getrennt hatten”, bekannte er offenherzig. “Mit dir an meiner Seite hätte ich mich schon seit Jahren gegen meinen Vater behauptet.” Es war ihm unbegreiflich, weshalb sie sich vor dreizehn Jahren ohne ein Wort der Erklärung von ihm getrennt hatte, da sie jetzt so hingebungsvoll auf seine Liebkosungen einging.
    Sie war gerührt und drückte seine Hand, fragte sich jedoch verwundert, warum er sie, wenn er so starke Gefühle für sie empfand, in Oxford verlassen hatte.
    Sie entsann sich des letzten Tages, den sie in Oxford mit ihm verbracht hatte. Nach einem Spaziergang hatte sie vom Butler erfahren, Lord Hadleigh sei bei ihrem Vater. Der Blick des Bediensteten war verschmitzt gewesen, ein Zeichen dafür, dass der Butler den Zweck des Besuches ahnte.
    Sie hatte ihn angelächelt, das Haus wieder verlassen und sich im Garten auf eine Bank gesetzt. Nach einiger Zeit war Russell zu ihr gekommen. Er sollte am nächsten Vormittag die Stadt verlassen, um nach London zu reisen, wo er während des Sommers bleiben wollte.
    “Ich bin so froh, dass du allein bist”, hatte er sichtlich zufrieden geäußert. “Wahrscheinlich ist das unsere letzte Gelegenheit, ungestört zusammen sein zu können, ehe ich nach London fahre. Ich habe deinem Vater nicht gesagt, dass ich mit dir sprechen möchte. Aber ich muss dich etwas fragen.”
    Mary hatte geahnt, dass er ihr einen Heiratsantrag machen würde, und war glücklich gewesen.
    “Möchtest du meine Gattin werden, mein Schatz?” Russell hatte ihre Hand zum Kuss an die Lippen gehoben und dann gesagt: “Natürlich werde ich meinen Vater bitten, sich in aller Form mit deinem in Verbindung zu setzen. Ich wollte jedoch vermeiden, dass du die Neuigkeit von deinem Vater erfährst. Deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt, dir persönlich mitzuteilen, dass ich mich mit dir vermählen möchte. Einer baldigen Hochzeit steht nichts im Wege, da mein Vater sicher einverstanden sein wird. Sobald wir ein Paar sind, können wir nach Herzenslust Schach spielen und uns mit mathematischen Problemen befassen, wenn wir nicht mit uns beschäftigt sind”, hatte Russell schmunzelnd hinzugefügt, Mary auf die Füße gezogen und an sich gedrückt.
    Als er sie geküsst hatte, war sie selig gewesen und hingebungsvoll auf seine stürmischen Zärtlichkeiten eingegangen.
    Schließlich hatte er sich schwer atmend von ihr gelöst. “Bis wir vermählt sind, müssen wir noch etwas Geduld haben”, hatte er nach Luft ringend gesagt. “Aber dieser Zustand wird nicht lange anhalten. In der Zwischenzeit werden wir uns viele Briefe schreiben.”
    “Ja, täglich!” hatte Mary lachend erwidert, noch einen Kuss von Russell verlangt und bekommen.
    Schweren Herzens hatte sie sich dann von ihm verabschiedet und ihm hinterhergeschaut. Ehe er um die Hausecke gebogen war, hatte er sich umgedreht und ihr fröhlich einen Handkuss zugeworfen.
    Wie verabredet hatte sie ihm geschrieben, nicht nur ein Mal, aber nie eine Antwort von ihm erhalten. Bang hatte sie darauf geharrt, dass ihr Vater erwähnen würde, der Earl of Bretford habe ihn schriftlich ersucht, der Ehe zwischen ihr und seinem Sohn zuzustimmen. Ihr Warten war vergebens gewesen.
    Nach sechs Wochen hatte sie schließlich den Mut aufgebracht und den Vater gefragt, ob man, wenn Lord Hadleigh aus London zurückgekehrt sei, die gemeinsamen Studien wieder aufnehmen würde. In frostigem Ton, der andeutete, dass ihre Frage impertinent gewesen war, hatte er geantwortet: “Nein, mein Kind. Vor zwei Tagen habe ich einen Brief vom Earl of Bretford erhalten, in dem er mich wissen ließ, sein Sohn werde im Herbst nicht herkommen, sondern sein Studium in einer anderen Stadt fortsetzen.”
    Sie war erschüttert gewesen und hatte sich

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