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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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geleitet wird. Diese Tatsache verwundert mich, denn im Allgemeinen kümmert mein Vater sich persönlich um alle anderen Güter.”
    “Ich erinnere mich, dass ich ihn kennengelernt habe, als er noch jung war. Damals wohnte er bei Sir Ralphs Eltern, und ich hatte den Eindruck, dass er sich in unserer Gegend sehr wohlfühlte. Verzeihen Sie, Mylord, wenn ich eine Bemerkung allzu persönlicher Natur mache, aber ich finde, dass Sie Ihrem Vater nicht sehr gleichen. Sie sehen Ihrer Mutter viel ähnlicher. Trifft das auch auf Ihren Zwillingsbruder zu?”
    “Nein”, antwortete Russell. “Sein Haar ist dunkler als meins, und er hat etwas mehr Ähnlichkeit mit unserem Vater, wenngleich er ihm nicht wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Im Wesen entspricht er ihm jedoch mehr als ich.”
    Erneut war Mary ein fast bedauernder Unterton in Lord Hadleighs Stimme aufgefallen.
    Russell erhob sich, bedankte sich für die Gastfreundschaft und nahm herzlich Abschied von den Damen.
    Sie begleiteten ihn ins Freie, warteten, bis seine Kutsche abgefahren war, und kehrten dann in den Salon zurück. “Seine Lordschaft hat einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht”, befand Charlotte. “Er hat tadellose Manieren und ist offenbar sehr an dir interessiert. Wie findest du ihn? Hast du ein Faible für ihn? Falls er dir gefällt, meine ich, du könntest keine bessere Partie machen. Du solltest dein Leben nicht als Henrys Witwe beschließen!”
    “Ich bin lediglich mit dem Viscount befreundet”, behauptete Mary, nicht ganz der Wahrheit gemäß.
    “Das nehme ich dir nicht ab”, entgegnete Charlotte schmunzelnd. “Die Art und Weise, wie ihr euch anschaut, lässt keineswegs nur auf Freundschaft zwischen euch schließen. Ich bin überzeugt, wenn du ihn ermutigst, fällt er vor dir auf die Knie und hält um deine Hand an.”
    “Vor dreizehn Jahren hat er mir schon einmal gesagt, er wolle mich heiraten, und ist dann aus meinem Leben verschwunden”, erwiderte Mary etwas ungehalten. “Bis ich ihm im vergangenen Monat bei Sir Godfrey Markham wieder begegnet bin, habe ich nichts mehr von ihm gehört und gesehen. An sich wollte ich dir das nicht erzählen, aber ich möchte nicht, dass du glaubst, ich würde mehr als nur Freundschaft für ihn empfinden.”
    “Wie du meinst”, äußerte Charlotte achselzuckend. “Ich bin stolz auf meine Menschenkenntnis und vermag mir daher nicht vorzustellen, dass er dich grundlos im Stich gelassen hat. Er hat nicht wie ein durchtriebener Frauenheld auf mich gewirkt. Im Gegenteil, er hat einen äußerst liebenswerten und sehr anständigen Eindruck auf mich gemacht. Er ist überhaupt nicht wie sein Vater. Meiner Ansicht nach ist er viel zu umgänglich und gutmütig, als ihm dienlich ist. Im Wesen schlägt er eher seiner Mutter nach. Ich weiß, wovon ich rede. Ich sollte ihren jüngsten Bruder George heiraten, der jedoch eine Woche vor der Hochzeit erkrankte, hohes Fieber bekam und plötzlich verstarb. Lord Hadleigh hat mich sehr an ihn erinnert.”
    Russell war erschüttert, in welch heruntergekommenem Zustand Eddington sich befand. Beim Durchqueren des Dorfes sah er Bewohner, die beim Anblick der herrschaftlichen Berline ausspuckten oder drohend die erhobenen Fäuste schüttelten. Entschlossen, unverzüglich herauszufinden, warum die Leute so feindselig eingestellt waren, wies er den Kutscher an, vor dem an der Peripherie des Ortes gelegenen schäbigen Gasthauses zu halten, stieß, sobald die Chaise stand, den Wagenschlag auf und sah sich beim Aussteigen einer Gruppe von Dörflern gegenüber, die ihn unverhohlen abweisend anstarrten.
    Keiner von ihnen grüßte, als er das Haus betrat. Im schmutzigen, verräucherten Schankraum setzte er sich an einen Tisch, winkte den Wirt zu sich und bestellte ein Bier. Es wurde ihm in einem abgestoßenen Krug serviert, dessen Anblick ihn ekelte. Er zwang sich, den Abscheu nicht zu zeigen, trank einen Schluck und schaute sich dann um. Es waren nur wenige Leute in der Schenke, die alle einen armseligen Eindruck machten. Am Nebentisch saß ein alter, schmuddelig aussehender Mann, der Russell neugierig beobachtete.
    Russell lächelte ihn aufmunternd an, räusperte sich und fragte: “Können Sie mir sagen, ob die Nebenstraße zum Herrenhaus befahrbar ist?”
    “Wie man es nimmt”, antwortete Alban gleichmütig. “Sie ist nicht im besten Zustand, seit der junge Mr Shaw Verwalter in Eddington ist. Wollen Sie zu ihm?”
    “Ja”, bestätigte Russell.
    “Warum? Sind Sie ein

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