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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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sich jetzt in Eddington sehen, wenn Sie da sind.”
    “Das bezweifele ich sehr, Sir”, entgegnete Russell und überlegte, ob er hinzufügen solle, dass allein die Erwähnung von Eddington Court den Vater in Rage versetzte. Er beschloss jedoch, diese Tatsache für sich zu behalten.
    “Ich meine, es war höchste Zeit, dass jemand von Ihrer Familie nach Eddington Court kommt”, erwiderte Ralph ernst. “Sie wissen sicher, dass Mr Shaw gestorben ist. Sein Sohn soll ein Tunichtgut sein und ist, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, als Verwalter nicht geeignet.”
    Russell hatte Mühe, nicht zu erkennen zu geben, wie sehr die Neuigkeit, Mr Shaw sei tot, ihn überraschte. Er war sicher, dass aus Eddington niemand seinen Vater vom Ableben des Verwalters und der Übernahme des Postens durch dessen Sohn in Kenntnis gesetzt hatte. Unvermittelt dachte er an die unstimmigen Abrechnungen und fühlte sich in dem Argwohn bestärkt, in Eddington Court gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Unter den gegebenen Umständen war es wirklich dringend erforderlich, die Buchführung des Gutes einer genauen Kontrolle zu unterziehen.
    Durch die Reparatur der Kutsche war Mrs Wardour genötigt, zwei Tage bei Sir Ralph zu bleiben, und Russell hatte sich entschieden, ihr Gesellschaft zu leisten. Schließlich war der Wagen instand gesetzt, und der Baronet hatte dafür gesorgt, dass neue Pferde beschafft wurden.
    “Ich bin fest entschlossen, Sie bis zum Ziel Ihrer Reise zu begleiten”, sagte Russell am Abend vor dem geplanten Aufbruch. “Es ist ratsamer, gemeinsam weiterzufahren, denn das verringert das Risiko eines Überfalls beträchtlich. Außerdem wäre es mir lieber, Sie würden mit mir in meiner Berline reisen, damit ich Sie, falls wir doch in einen Hinterhalt geraten sollten, besser beschützen kann. Das Personal kann in Ihrer Kutsche befördert werden.”
    Mary war einverstanden, mehr noch, sie freute sich sogar, in seiner Begleitung reisen zu können.

7. KAPITEL
    Man befand sich bereits kurz vor Ancoates, als Mary sich neugierig erkundigte: “Fahren Sie aus einem bestimmten Anlass nach Eddington Court, Sir? Von meiner Tante habe ich erfahren, dass die Einheimischen sich wundern, warum niemand von Ihrer Familie je herkommt. Die Familie Ihrer Mutter hat das Anwesen selten verlassen und stets regen Anteil am nachbarschaftlichen Leben genommen. Zu Lebzeiten der Eltern Ihrer Mutter waren der Besitz und das dazugehörende Dorf in bestem Zustand. Jetzt soll der Weiler jedoch einen ziemlich schäbigen Eindruck machen.”
    Marys Kenntnisse beruhten nicht nur auf Mitteilungen der Tante, sondern auch auf Andeutungen, die Sir Ralph in den letzten beiden Tagen gemacht hatte.
    Russell erwog gründlich, was er erwidern sollte. “Ich bin aus eigenem Antrieb hergereist”, antwortete er nach einer Weile, “weil ich fand, entweder mein Bruder oder ich müssten endlich dort hinfahren. Er hat jedoch ein recht verwahrlostes Gut von einem unserer Onkel geerbt und ist daher unabkömmlich. Ich war beeindruckt, wie sehr er sich für seinen neuen Besitz einsetzt, und bin zu der Auffassung gelangt, auch ich könne mich in dieser Hinsicht nützlich machen. Manchmal wünsche ich mir, so zu sein wie er, weil er mutiger und vernünftiger ist als ich. Gewiss hätte ich dann schon früher mehr mit mir anzufangen gewusst. Bisher hat mein Vater mich immer eingeengt, da er meint, für mich sei es genug, sein Erbe zu sein. Das reicht mir indes nicht. Ich möchte eine Lebensaufgabe haben und meine Zeit nicht damit vergeuden, Gast bei unzähligen gesellschaftlichen Anlässen zu sein, ins Theater und in die Oper zu gehen oder mit Freunden Karten zu spielen. Ich bin es leid, dauernd mit Menschen, an denen mir nichts liegt, oberflächliche Gespräche führen zu müssen.”
    “Ich weiß, ich bin indiskret, und bitte daher schon jetzt um Entschuldigung”, äußerte Mary etwas befangen. “Aber hängt Ihr Besuch in Eddington nicht auch damit zusammen, dass Ihr Vater von Ihnen verlangt hat, Sie sollten Miss Markham heiraten?”
    “Sie sind sehr scharfsinnig, Madam”, antwortete Russell und hob Mrs Wardours Hand zum Kuss an die Lippen. “Ja, zum jetzigen Zeitpunkt wollte ich einer Auseinandersetzung mit ihm aus dem Weg gehen.” Getrieben von dem Wunsch, nicht nur ihre Hand zu küssen, beugte er sich spontan zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
    Sie sträubte sich nicht, stöhnte vor Wonne leise auf und hielt sich im gleichen Moment vor, sie ließe alle

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