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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gesellt hast.« Ein harter Zug legte sich um Muries Mund, als sie gewahrte, dass Cecilys Züge gefroren. »So verhält es sich, nicht wahr?«
    »Nein!«, kreischte Cecily und wiederholte mit dem Mute der Verzweiflung: »Was hätte ich durch Mylords Tod gewonnen?«
    »Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Als der Verdacht der anderen auf dich oder Osgoode fiel, war die Sache für mich klar. Es gab nichts, was du durch Osgoodes Tod hättest erreichen können … so glaubte ich zumindest«, räumte Murie ein. »Doch die Sache wollte mir nicht aus dem Kopf gehen, seitdem Osgoode mir das Gewand beschrieb hatte, das du an dich genommen hattest … und dann kam ich auf Baxley.«
    »Baxley?«, wiederholte Cecily erschrocken. »Ich kenne diesen Mann kaum. Ich bin ihm lediglich ein einziges Mal hier im Schloss begegnet, als er mit Estrelda und mir herumtändelte.«
    »Du lügst«, sagte Murie schroff. »Du hast ihn bei Hofe kennengelernt. Meine Freundin Emilie machte mich an dem fraglichen Morgen, als das Fest zu Ehren der heiligen Agnes begangen wurde, auf euch aufmerksam.«
    Als Cecily sich in betretenes Schweigen hüllte, nickte Murie. »Sie meinte: ›Oh schau doch, deine Zofe hat einen Verehrer.‹ Damals habe ich gelächelt und mich für dich gefreut. Wie hätte ich ahnen können, dass dieser Mann dich in eine meuchelnde Hexe verwandeln würde?«
    »Baxley trifft keine Schuld«, empörte sich Cecily. In ihrer Entrüstung vergaß sie, ihr Gespinst aus Lügen aufrechtzuerhalten. »Ich bin diejenige, die Balans Tod wollte. Nicht Baxley. So etwas wäre ihm gewiss niemals in den Sinn gekommen.«
    »Warum?«, fragte Murie scharf. »Er hat dir nie etwas getan.«
    »Weil er Euch geehelicht hat!«, rief sie in erregtem Ton.
    Als Murie sie bestürzt ansah, beschrieb Cecily mit den Händen fahrige Gesten, so als fehlten ihr die Worte. »Er hat Euch geehelicht und Euch in dieses gottverlassene Gaynor gebracht!«
    »Was hat das damit zu tun?«, fragte Murie verwirrt. »Gaynor ist eine schöne Grafschaft. Es mag derzeit unter Entbehrungen leiden, aber mit derlei Widrigkeiten haben seit Ausbruch der Pest etliche Lords zu kämpfen. Gaynor wird wieder in seinem prachtvollen Glanz erstrahlen. In einem Jahr oder zweien oder dreien …«
    »Ich kann kein Jahr oder zwei oder drei mehr warten«, versetzte Cecily ungehalten und schüttelte missmutig den Kopf. »Ihr mögt es nicht wahrhaben. Ihr versteht mich nicht.«
    »Mir fehlt tatsächlich jedes Verständnis«, gab Murie verdrießlich zurück.
    »Schaut mich an, Mylady«, forderte Cecily. »Ich werde alt und bin immer noch unvermählt und kinderlos … Und die Schuld daran tragt einzig und allein Ihr.«
    »Ich?« Murie musterte ihre Dienerin mit Unverständnis.
    »Ich hatte einen Verlobten in Somerdale. William.«
    »William, der Verwalter?«, entfuhr es Murie erstaunt.
    »Ganz recht. Wir wollten heiraten, Mylady, doch dann starben Eure Eltern, und der König kam nach Somerdale. Er befand Elsie, Eure Kinderfrau, für zu alt und zu gebrechlich, um Euch nach Windsor zu begleiten.«
    Bei der Erwähnung ihrer Kinderfrau milderten sich Muries Züge. Elsie war eine liebe, herzensgute Frau gewesen, doch zu betagt, um ihr die Strapazen einer Reise an den Königshof zuzumuten. In all den Jahren hatte sie das verdrängt.
    »Ich hatte das zweifelhafte Glück, zugegen zu sein, als Seine Majestät darüber entschied. Er deutete auf mich und verkündete, dass ich Elsie ersetzen und mit Euch nach Windsor reisen solle. Er bestimmte, ich wurde nicht gefragt. Der König hatte befohlen und ich hatte zu gehorchen.
    Ich schäumte vor Wut, denn ich wollte nicht das Kindermädchen für ein verwöhntes, verzogenes Balg spielen. Als Hauswirtschafterin war ich für die große Halle zuständig und für die Einteilung und Überwachung der Stubenmädchen. Ich kannte Euch lediglich vom Sehen und verspürte nicht den Wunsch, Eure Zofe zu werden. Unter Tränen lief ich zu William und hoffte, er könnte alles zum Guten wenden. Doch es gab keinen Ausweg aus unserem Dilemma. Er tröstete mich und versicherte mir, all das würde lediglich eine Verzögerung für unser Hochzeitsvorhaben bedeuten. Ich solle Euch an den Hof begleiten, sagte er, und in vier oder fünf Jahren wäret Ihr wie die meisten Mädchen vermählt und würdet mit Eurem Gemahl nach Somerdale zurückkehren. Dann könnten auch wir heiraten und unserem gemeinsamen Glück stünde nichts mehr im Wege.
    Also begleitete ich Euch nach Windsor und ertrug die

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