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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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murmelte sie.
    Balans Cousin verharrte und blickte forschend auf sie herab. »Was liegt an?«
    »Einer von den Wachleuten bei den Wagen meinte, du wärest derjenige gewesen, der mich nach eurer Rückkehr im Dorf gesehen hat. Verhält es sich so?«, fragte sie mit gesenkter Stimme.
    Osgoode stieß ungehalten den Atem aus seinen Lungen, ehe er antwortete: »Meiner Treu. Murie, ich darf doch sehr bitten. Denkst du noch immer, dass ich deinem Gemahl nach dem Leben trachte und dass ich ihn deswegen mit einer List in die brennende Hütte gelockt und …«
    »Keineswegs, Mylord«, unterbrach sie seinen Redefluss.
    »Oh.« Er grinste vage. »Umso besser.«
    »Ich will lediglich Klarheit gewinnen. Deswegen ersuche ich dich, mir genau zu berichten, was du gesehen hast.«
    »Was ich gesehen habe?«, fragte er verwirrt.
    »Ja. Was machte dich so sicher, dass es sich um meine Person handelte? Malculinus und Baxley waren kurz vor eurer Rückkehr in Gaynor aufgebrochen. Kann es nicht auch ein Mann gewesen sein, in Frauengewändern?«
    »Ein Mann, als Frau verkleidet?« Er dachte darüber nach und schüttelte den Kopf. »Nein. Die fragliche Person hatte den Körper einer Frau, mit üppigen Rundungen und …« Er hob die Hände in Höhe seiner Brust, als wollte er einen großen wogenden Busen darstellen, ertappte sich dabei und ließ mit schuldbewusstem Grinsen die Hände sinken. »Nein, nein, es war eine Frau.«
    »Könnte es Lauda gewesen sein, was meinst du?«
    »Nein. Lauda kann es nicht gewesen sein. Sie ist zu groß und an gewissen Stellen zu flach.« Er schüttelte heftig den Kopf.
    »Demnach war die Frau kleiner als Malculinus’ Schwester?«
    »Ja, und üppig wie du«, sagte er nach einem kurzen Seitenblick zu Balan, der soeben aufsaß. Ein argwöhnisches Funkeln trat in seinen Blick, während er Murie musterte. »In der Tat war ich mir sicher, dich gesehen zu haben.«
    »Warum?« Murie zog die Brauen zusammen. »Warum warst du dir so sicher, dass ich das war? Dafür muss es doch einen Grund geben. Du warst immerhin ein gutes Stück entfernt, Mylord.«
    »Das mag sein, aber ich habe gute Augen«, sagte er steif, und sie las aus seiner Miene, dass er sich einmal mehr mit dem Verdacht trug, sie hätte es auf Balans Leben abgesehen. Sie hingegen glaubte nicht länger, dass Osgoode der Täter war.
    Aufgebracht sagte sie: »Du kannst lediglich ihre Statur und vielleicht die Haarfarbe wahrgenommen haben. War sie denn blond, so wie ich?«
    »Das war sie.« Er nickte bekräftigend. »Aber das ist es nicht, weswegen ich mir so sicher war.«
    »Kommst du jetzt endlich, Cousin?«, rief Balan aus, der endlich losreiten wollte und beiden einen ungehaltenen Blick zuwarf.
    »Gewiss, gewiss.« Osgoode verlagerte sein Gewicht unbehaglich im Sattel und ließ sein Ross Schritt gehen.
    Nach einem unwirschen Kopfnicken ritt Balan auf die Lichtung.
    Osgoode hätte seinem Ross sicher auch gern die Sporen gegeben, überlegte Murie, hielt aber weiterhin ihre Hand auf seinen Stiefel gelegt und lief neben seinem Pferd.
    »Warum warst du dir so sicher?«, wiederholte sie, als er zu ihr herunterblickte.
    »Es war die Farbe des Gewandes, das sie trug. Deswegen dachte ich, du wärest jene Frau«, antwortete er. »Und jetzt lass mich ziehen. Ich will Balan nicht allein reiten lassen, solange sich diese Sache nicht aufgeklärt hat.«
    »Die Farbe ihres Gewandes?«, fragte Murie scharf. »Von welcher Farbe war es?«
    »Es war das burgunderfarbene mit dem schwarzen Übergewand. Genau jenes Gewand, das du so schätzt.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Aber du hast es nicht getragen, als wir uns aus der brennenden Hütte befreien mussten und dich mit dem Tisch streiften … und du konntest dich unmöglich so rasch umkleiden.« Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Das warst gar nicht du.«
    »Nein«, wisperte sie.
    »Das stimmt mich froh und erleichtert«, versicherte ihr Osgoode. »Balan liebt dich und ich mochte seine Empfindungen nicht verletzen, indem ich ihm von meinem Verdacht berichtete, du könntest ihm nach dem Leben trachten. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, Balan braucht jemanden, der ihm Rückendeckung gibt, bis sich diese Sache hoffentlich aus der Welt schaffen lässt.«
    Murie nahm die Hand von seinem Fuß und trat einen Schritt von seinem Pferd zurück. Dann verschluckte das Dunkel des Waldes die beiden Reiter. Doch das nahm Murie nur am Rande wahr. Ihre Gedanken kreisten unablässig um die Frage, warum Cecily nichts unversucht

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