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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Nachtgewand in Ordnung zu bringen.«
    »Ah«, machte Osgoode, seine Miene ein großes Fragezeichen. »Und wieso ist ihr Nachtgewand in Unordnung geraten?«
    »Offenbar hatte sie einen unruhigen Schlaf.« Aus dem Augenwinkel registrierte er, dass sein Cousin breit grinste. »Verdammt, was gibt es da zu grinsen?«
    »Nun, es passiert mir nicht allzu oft, dass ich dich in Verlegenheit bringe. Überdies sind wir jetzt gerettet. Du hast das Herz dieser schönen Dame erobert. Sie klang ziemlich angetan von dir, als sie Lady Emilie ihren Traum anvertraute.«
    »Sie hat ihr davon erzählt?«, fragte Balan erschüttert. Oh Schreck, wie viel hatte Murie mitbekommen? Wusste sie noch, dass sie wach geworden war und ihn dabei ertappt hatte, wie er in der Dunkelheit ihre Brüste koste?
    »Ja, von heißen Umarmungen, glühender Leidenschaft und feurigen Küssen.«
    Balans Herz setzte einen Schlag lang aus. Konnten die Kräuter, die Lauda ihr listigerweise gegeben hatte, das eigentliche Erlebnis verzerrt haben?, überlegte er, und Murie hatte das Kaminfeuer und seine Küsse im Geiste miteinander verquickt? Heiß und leidenschaftlich war es auf jeden Fall gewesen, auch für ihn, aber in Osgoodes Ausführungen war verdammt oft von Feuer die Rede. Konnte es sein, dass die Kräuter in dem verdorbenen Fleisch Murie in eine Art fiebrigen Rausch versetzt hatten?
    »Also wirklich.« Emilie lehnte sich zurück und fächerte sich mit einer Hand Luft zu. »Das klingt, als wäre es … na ja …«
    »Ja.« Murie seufzte versonnen. »Genau so war es.«
    Nach einem prüfenden Blick auf ihre Freundin sagte Emilie: »Einmal abgesehen von dem Aberglauben mit dem St.-Agnes-Abend, Lord Gaynor ist ein feiner Mensch. Reginald hält große Stücke auf ihn. Genau wie Seine Majestät.«
    »Das ist ein gutes Zeichen. Ich respektiere die Meinung deines Gemahls, und wenn sogar der König große Stücke auf ihn hält, dann hat er gewiss nichts gegen unsere Vermählung.«
    »Was du sagst, stimmt. Er hat dem König in den Schlachten bei Crécy und Calais gedient, und es heißt, er sei ein tapferer Krieger.«
    Das klang durchaus positiv, freute sich Murie. Ein starker Schwertarm, der Haus und Hof verteidigte, war über die Maßen wichtig.
    »Ich habe noch nie gehört, dass er seine Leute, Frauen, Kinder oder Pferde schlecht behandelt hätte. Anscheinend ist seine Lordschaft ein gerechter, verantwortungsbeflissener Mann.«
    »Das klingt vielversprechend.« Murie strahlte.
    »Leider muss ich deiner Begeisterung einen kleinen Dämpfer verpassen. Die Grafschaft Gaynor hat unter der Pest schwer gelitten«, erklärte Emilie. »Ich weiß, dass sein Vater an der Epidemie verstarb. Er hat Balan eine Menge Verdruss hinterlassen.«
    »Balan?«
    »Gewiss, so heißt der Gentleman aus deinem Traum«, klärte Emilie sie auf.
    »Oh … Balan.« Sie ließ sich den Namen förmlich auf der Zunge zergehen. Balan und Murie.
    Um Emilies Mundwinkel zuckte es belustigt. »Soweit ich weiß, hat er wegen der entsetzlichen Auswirkungen der Pestepidemie Schwierigkeiten finanzieller Art. Ich bin mir sicher, dass sie nur vorübergehender Natur sind, aber …«
    »Meine Eltern haben mir ein großes Erbe vermacht, daher bereiten mir derlei Schwierigkeiten wenig Kopfzerbrechen.« Murie winkte großzügig ab und ließ ihre Gedanken wieder zu Balan spazieren. Balan, Lord Gaynor. Balan und Murie. Lady Gaynor, sinnierte sie und fragte sich heimlich, wie Gaynor Castle wohl aussehen mochte. Sie hoffte, dass die Grafschaft nicht im tiefsten Inland lag, sondern nah am Wasser. Murie liebte das Meer und die See. »Wo liegt eigentlich dieses Gaynor?«
    »Irgendwo im Norden. Ich meine, es liegt an der Küste, aber ganz sicher bin ich mir da nicht. Ich weiß lediglich, dass in der Nähe ein Fluss verläuft«, antwortete Emilie. »Jedenfalls ist es weit genug weg, dass man von euch nicht erwarten kann, häufig an den Königshof zurückzukehren.«
    »Gott sei es gedankt«, seufzte Murie, die das Hofleben satt hatte. Die Ausschweifungen, die Intrigen, die kleinen und großen Gemeinheiten …
    »Hmmm«, murmelte Emilie. Sie schickte einen Blick zu Balan, Lord Gaynor. »Dann bleibt noch eine Frage zu klären: ob ihr zwei zueinander passt.«
    »Fürwahr«, bekräftigte Murie. Hoffentlich klang sie wenigstens halbwegs gefasst und nicht aufgeregt und nervös. Ihre Augen hüpften abermals zu dem jungen Mann. Wenn das Schicksal mitspielte, dann war dieser attraktive Gentleman bald ihr Bräutigam. Balan schien sich

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